Maurice Conrad
Quick Facts
Biography
Maurice Conrad (* 17. April 2000 in Mainz) ist ein deutscher Klimaschutz-Aktivist und Politiker der Piratenpartei. Er ist ein Initiator der Fridays-For-Future-Bewegung in Mainz, er trat auf verschiedenen Großdemos als Redner auf und war ein Moderator auf einer der weltweit größten Fridays-For-Future-Demonstrationen Climate Justice without borders am 21. Juni 2019 in Aachen.
Leben
Conrad wuchs in Mainz-Gonsenheim auf. Er besuchte das Frauenlob-Gymnasium und bestand dort im Juni 2019 das Abitur. Er trat 2017 der Piratenpartei bei und ist seit Anfang 2019 Bundesthemenbeauftragter für Umwelt, Klima und Tierschutz. Seit dem 26. Mai 2019 ist Conrad Mitglied des Mainzer Stadtrates sowie Fraktionsvorsitzender der Piraten-und-Volt-Fraktion im Rat. Er ist das bisher jüngste Ratsmitglied in Mainz und zudem Mitglied des Landesvorstands der Piratenpartei Rheinland-Pfalz. Im Rahmen seiner Tätigkeit wurde er unter anderem in der SWR-Landesschau porträtiert.
Wirken
Conrad ist auf unterschiedlichen Ebenen für die Bewegung Fridays For Future aktiv. Er ist verantwortlich für die Organisation der Schulstreiks in seiner Heimatstadt Mainz, wo zum ersten Schulstreik dort am 18. Januar 2019 1000 Demonstranten mobilisiert wurden. Er setzt sich dafür ein, die Bewegung in der Landeshauptstadt langfristig zu etablieren sowie ihr lokal politisches Gewicht zu verleihen. Darüber hinaus vertrat er Fridays For Future Mainz gegenüber der Presse und anderen politischen Organisationen.
Er erlangte größere Bekanntheit durch sein Wirken in der bundesweiten Fridays-For-Future-Bewegung. So hielt er einige über soziale Netzwerke stark verbreitete Reden auf Großdemonstrationen in Berlin und Aachen und moderierte zusammen mit Therese Kah und Franziska Wessel die internationale Fridays-For-Future-Demonstration „Climate Justice without borders“ in Aachen am 21. Juni, die mit über 40.000 Teilnehmern bisher größte paneuropäische Umweltdemonstration.
Seine Reden fanden unter anderem Verwendung in einigen zeitgeschichtlichen Dokumentarfilmen über Fridays For Future, wie dem Beitrag des öffentlich-rechtlichen Y-Kollektivs. Über sein Engagement in der Umwelt- und Klimabewegung hinaus trat Conrad auch bei Wir sind mehr und der Seebrücke als Redner auf.
Positionen
Conrad trat politisch neben dem Kampf gegen den Klimawandel in Bewegungen wie der Seebrücke und bei den Protesten gegen die Urheberrechtsreform der Europäischen Union auf. Politisch steht er neben Fridays For Future Extinction Rebellion und Ende Gelände nahe. Er fordert einen schnellen Kohleausstieg bis spätestens 2030 sowie einen generellen Generationenwechsel in der Politik. In einer Rede am 5. Mai 2019 nannte er die aktuelle Klimapolitik ein „Verbrechen an den Kindern dieser Welt“. Im Kontext einer Podiumsdiskussion in Kirchheimbolanden zusammen mit Lisel Heise forderte Conrad junge Menschen Menschen explizit dazu auf, politische Ämter zu beanspruchen.
„Der Großteil der politischen Amts- und Mandatsträger in Deutschland ist überhaupt nicht mehr in der Lage, die wirklichen Probleme dieser Zeit als solche wahrzunehmen, geschweige denn zu lösen. Diese Menschen betreiben im Prinzip nur noch Selbstverwaltung des Status Quo. Um das zu ändern, müssen junge Menschen noch viel mehr auf die Barrikaden gehen und eben diese politischen Ämter beanspruchen, an denen der seidene Faden ihrer Zukunft hängt.“
In seinen Reden äußerte er sich vermehrt kritisch gegenüber dem Kapitalismus und der aktuellen Politik. Dabei griff er Politiker wie Winfried Kretschmann und Christian Lindner teilweise scharf an. So kommentierte er Kretschmanns Reaktion auf die regelmäßigen Schulstreiks, in der Kretschmann infrage stellte, ob diese zur Dauerveranstaltung werden dürften, mit der These, dass sich streikende Schüler am besten mit effektiver Klimapolitik bekämpfen ließen.