Martina Bortolotti
Quick Facts
Biography
Martina Bortolotti (* in Bozen) ist eine italienische Opernsängerin (Sopran).
Leben
Ausbildung
Martina Bortolotti wurde als Tochter des südtiroler Künstlers Amadeus Bortolotti und der aus Padua stammenden Psychologin Donatella Peruzzo geboren und wuchs zweisprachig (Deutsch und Italienisch) auf. Zusätzlich machte sie den Abschluss in Englisch und Französisch am Sprachenlyzeum in Bozen und besuchte einige Meisterkurse im Ausland weil sie ursprünglich die Absicht hatte, im Tourismus oder als Lehrerin zu arbeiten.
Ihre Liebe zur Musik führte sie schließlich ans Konservatorium Bozen, wo sie Lied und Oratorium studierte und das Gesangsdiplom erlangte. Anschließend erfolgte ihre Aufnahme zwecks Fortbildung in die Akademie des Teatro alla Scala in Mailand, wo sie als Solistin und Chormitglied an Opernaufführungen und Konzerten des Theaters unter Dirigenten wie Riccardo Muti oder Giovanni Antonini mitwirkte. Sie besuchte das Konservatorium „Giuseppe Verdi“ und erlangte das Akademische Diplom 1. und 2. Grades in Operngesang und in Vokaler Kammermusik.
Ein Erasmusstipendium führte sie an die Hochschule für Musik und Theater München, wo sie Prüfungen in den Fächern Oper und Liedgestaltung ablegte, an den Klassen für Slawische, Russische und Jüdische Vokalmusik teilnahm und bei Konzert- und Opernproduktionen der Hochschule mitwirkte. Sie besuchte in dieser Zeit Meisterkurse bei Brigitte Fassbaender, Teresa Berganza, Rajna Kabaiwanska, Helmut Deutsch, René Clemencic und Gustav Kuhn.
Künstlerische Tätigkeit
Nach den Hochschulabschlüssen und den ersten Erfahrungen am Teatro alla Scala folgte eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland. Bortolotti absolvierte Soloauftritte mit dem Orchester „Archi della Scala“ und Liederabende führten sie nach Wien, Mailand, Braunschweig, München und Hannover.
Im Bereich der geistlichen Musik erlangte sie Beachtung bei Festival–Auftritten in Bozen und Trient und durch Aufführungen des Requiems, der Missa brevis in B (Loretomesse) und der Vesperae solennes de Confessore von Wolfgang Amadeus Mozart mit dem Orchester „Arteviva“.
Während eines Vorsingens in Mailand wurde der Regisseur Chung Kab Gyun auf Bortolotti aufmerksam und engagierte sie für die Rolle der Mimi in La Bohème von Giacomo Puccini an das Theater von Suncheon in Südkorea. Durch ein weiteres Vorsingen gelangte sie an das Stadttheater Bozen wo sie die Titelrolle in der Oper Julie von Philippe Boesmans sang. Sie trat in Ferrara, Piacenza und Modena auf und sang in ihrer Heimatstadt unter der Leitung ihres ehemaligen Lehrers Gustav Kuhn unter anderem die Partie der Marzelline in Beethovens Fidelio.
Das neuerliche Zusammentreffen mit Kuhn führte zur Aufnahme in die unter seiner Leitung stehende Accademia di Montegral und sie erhielt ein Engagement an die Tiroler Festspiele Erl, wo sie als Pamina und Papagena in Mozarts Zauberflöte auftrat und an der Kammermusikreihe und den Sponsorenkonzerten teilnahm. In Wagners Rheingold sang sie die Partie der Freia und in der Walküre verkörperte sie die Gerhilde.
Neben der geistlichen Musik und den Sopranpartien in diversen Opern liegt ein weiterer künstlerischer Schwerpunkt der Künstlerin im Bereich der großen Sinfonische Dichtung, wie etwa dem Solopart der 9. Symphonie von Beethoven oder dem Solopart des Deutschen Requiems von Brahms. Der Operettenkunst widmete sich Martina Bortolotti bei den Südtiroler Operettenspielen, wo sie unter anderem die Partie der Bronislawa im Bettelstudent von Carl Millöcker oder der Adele in der Fledermaus von Johann Strauss sang.
Vom Smithsonian Museum wurde Bortolotti zu einem Rezital nach Washington, D.C. eingeladen und sie absolvierte mit dem Theater der Rundfunkgesellschaft SODRE eine Tournee in Uruguay.
Repertoire (Auswahl)
- Eugenia in Il filosofo di campagna von Baldassare Galuppi
- Serpina in La serva padrona von Giovanni Battista Pergolesi
- Musetta in La Bohème von Giacomo Puccini
- Norina in Don Pasquale von Gaetano Donizetti
- Belinda in Dido and Aeneas von Henry Purcell
- Marina in I quattro rusteghi von Ermanno Wolf-Ferrari
- Laura in Der Misogyne von H. W. Plate (Welterstaufführung)
- Valencienne in Die lustige Witwe von Franz Lehár
- Giselda in I Lombardi alla prima crociata von Giuseppe Verdi
- Sylva Varescu und Comtesse Stasi in Die Csárdásfürstin von Emmerich Kálmán
Auszeichnungen und Preise
- 1999: „Diploma di Merito Distinto“ beim Internationalen Wettbewerb für Kammermusik „Palma d'oro“
- 2000: Finalistin beim „Premio Caruso“ in Mailand
- 2003: Finalistin beim Wettbewerb der „Accademia di alto perfezionamento per solisti dell'arena di Verona“
- 2003: Finalistin beim Internationalen Wettbewerb „Città di Merano“
- 2005: 1. Preis beim Internationalen Wettbewerb „Paul Harris“ in Mailand
- 2008: 1. Preis beim „Neue Puccini Stimmen“–Wettbewerb in Innsbruck