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Germany
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Martin Mohr
German judge

Martin Mohr

The basics

Quick Facts

Intro
German judge
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Warmsroth, Bad Kreuznach, Rhineland-Palatinate, Germany
Place of death
Ingelheim am Rhein, Mainz-Bingen, Rhineland-Palatinate, Germany
Age
76 years
The details (from wikipedia)

Biography

Johannes Martin Mohr (* 6. Juni 1788 in Warmsroth; † 7. Mai 1865 in Ingelheim) war Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung und Präsident des hessischen Landtages.

Familie

Martin Mohr war der Sohn des Gerichtsschreibers und Landwirts Johann Martin Mohr und dessen Frau Maria Anna geborene Groffy. Martin Mohr, der katholischer Konfession war, heiratete Mathilde geborene Meyer (1803–1875).

Leben

Grabmal Mohrs auf dem Friedhof der Ober-Ingelheimer Burgkirche

Mohr wuchs in einfachen, bäuerlichen Verhältnissen auf dem Hunsrück auf. Nach seiner Ausbildung zum Notariatsschreiber fand er eine Anstellung am Gericht in Stromberg. Danach diente er bis 1811 als Hauptmann in der Armee Napoléons in Spanien und Russland. In dieser Zeit kam er erstmals in Kontakt mit den Ideen der Liberté und Egalité, die sein späteres Leben entscheidend beeinflussten.

Um 1813 begann Mohr ein Studium der Rechte an den Universitäten Heidelberg und Gießen, das er mit dem Staatsexamen und der Promotion abschloss. In Heidelberg wurde er Mitglied des Corps Hassia. Nach dem Studium war er im Justizdienst des Großherzogtums Hessen-Darmstadt tätig. 1820 wurde er Richter am Friedensgericht Nieder-Olm. Ab 1821 war er Zweiter Substitut beim Staatsprokurator am Kreisgericht Mainz und ab 1824 wirklicher Oberfinanzrat und Fiskalanwalt der Provinz Rheinhessen. 1829 wurde er zum Vizepräsidenten des Mainzer Kreisgerichts ernannt.

1833 geriet Mohr in Konflikt mit der Landesregierung. Als überzeugter Gegner der Restauration ließ er eine Regierungsverordnung für nicht verfassungskonform erklären und wurde daraufhin amtsenthoben und in den Ruhestand versetzt.

Ab 1834 ließ er sich in Ober-Ingelheim nieder, wo er bald zu einem der führenden Köpfe der liberalen Bürgerschaft wurde. Gemeinsam mit anderen war er 1846 maßgeblich für die Gründung der Ober-Ingelheimer Kasino-Gesellschaft verantwortlich, einem Zirkel, der sich zum politischen Gedankenaustausch traf. In den Zeiten der Märzrevolution war Mohr Mitglied des Vorparlaments und wurde danach zum Mitglied in der Frankfurter Nationalversammlung gewählt. Er war Mitglied des Prioritäts- und Petitionsausschusses und gehörte zu der Äußersten Linken. Gemeinsam mit Robert Blum gründete er die Donnersberg-Fraktion. Nach der Vertreibung des Parlamentes war er Mitglied des Rumpfparlaments in Stuttgart und wurde deshalb in Mainz verhaftet, aber freigesprochen.

1849 bis 1856 wurde Mohr für den Wahlbezirk Rheinhessen 5/Nieder-Olm-Bretzenheim und später erneut 1862 bis 1865 für den Wahlbezirk Rheinhessen 3/Ober-Ingelheim in die Zweite Kammer der Landstände gewählt. 1850 stand er der zweiten Kammer als Parlamentspräsident vor.

Auf seine Initiative ging maßgeblich die Gründung einer freireligiösen Gemeinde in Ingelheim zurück. Als Mohr 1865 starb, wurde er unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Friedhof der Burgkirche in Ober-Ingelheim bestattet.

Eine Straße sowie eine Grundschule (Präsident-Mohr-Schule) im Stadtteil Ober-Ingelheim tragen seinen Namen. Sein Grab wird seit 2005 von der Stadt Ingelheim am Rhein unter Beteiligung der Präsident-Mohr-Grundschule als Ehrengrab gepflegt.

Literatur

  • Rainer Koch (Hrsg.): Die Frankfurter Nationalversammlung 1848/49. Ein Handlexikon der Abgeordneten der deutschen verfassungsgebenden Reichs-Versammlung. Kunz, Kelkheim 1989, ISBN 3-923420-10-2.
  • Eckhart Pilick (Hrsg.): Lexikon freireligiöser Personen (= Reihe Minoritätenlexikon. Bd. 1). Guhl, Rohrbach 1997, ISBN 3-930760-11-8.
  • Egbert Weiß: Corpsstudenten in der Paulskirche (= Einst und Jetzt. Sonderheft 1990, ZDB-ID 300218-4). Vögel u. a., Stamsried u. a. 1990, S. 30.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 189.
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