Marie Louise von Dalberg

Marie Louise von Dalberg (* 6. Januar 1813 in Paris; † 14. März 1860 in Brighton), mit vollem Namen: Marie Louise Pelline Prinzessin von Dalberg, stammte aus dem Haus Dalberg und war die letzte des Familienzweigs Dalsberg zu Herrnsheim.

Marie Louise war die Tochter und einziges Kind von Emmerich Joseph, Herzog von Dalberg (1773–1833), und dessen Frau, Marie Pelline Thérèse Cathérine (1787–1865), Tochter von Antonio Giulio Marqis de Brignole-Sale und seiner Frau, Anna, geborene Pieri.

Marie Louise heiratete zweimal: Zunächst am 9. Juli 1832 in Paris Ferdinand Richard Edward, 7. Baronet Acton († 31. Januar 1837). Sein Vater war John Acton, 6. Baronet Acton, Premierminister des Königreichs Neapel. Aus dieser Ehe ging John Emerich Edward Dalberg-Acton hervor, der als Historiker und treibende Kraft bei der Gründung der Alt-Katholischen Kirche in Deutschland bekannt wurde.

Ferdinand Richard Acton stellte den Antrag und erhielt am 20. Dezember 1833 die britische Genehmigung, den Namen Dalberg-Acton zu führen. Nach dem Aussterben der Familie Dalberg im Mannesstamm 1940 sind die Nachkommen aus dieser Ehe die Einzigen, die diesen alten Adelsnamen weiter führen. John Lyon-Dalberg-Acton, 5th Baron Acton (* 19. August 1966), ist derzeit der Chef des Hauses.

Am 25. Juli 1840 heiratete Marie Louise in London zum zweiten Mal. Ehemann war Granville George Leveson-Gower, 2. Earl Granville (1815–1891). Beide investierten in erheblichem Umfang in das Schloss Herrnsheim, das Marie Louise von ihrem Vater geerbt hatte, bauten es völlig um und nutzten es als Sommeraufenthalt.

• Stammliste der Familie von Dalberg

• Johannes Bollinger: 100 Familien der Kämmerer von Worms und der Herren von Dalberg. Bollinger, Worms-Herrnsheim 1989. Ohne ISBN.
• Detlev Schwennicke: Europäische Stammtafeln. Stammtafeln zur Geschichte der europäischen Staaten. Neue Folge, Bd. 9: Familien vom Mittel- und Oberrhein und aus Burgund. Marburg 1986. Ohne ISBN.

1. ↑ Schwennicke degegen nennt den „15. Dezember 1825 auf Schloss Herrnsheim“, was nicht stimmt, weil sie ihren Mann überlebte, wieder nach Genua zurück kehrte und im Stadtarchiv Worms Korrespondenz von ihr aus dem Jahr 1864 aus Bologna vorliegt.
2. ↑ Bollinger, S. 80: † 31. März 1890.