Margarete Tondeur
Quick Facts
Biography
Margarete Tondeur (* 16. Dezember 1865 in Altona; † nach 1919) war eine deutsche Film- und Theaterschauspielerin.
Leben
Tondeur war ein Schauspielerkind, denn sowohl ihr Vater Max Tondeur als auch ihre Mutter Elisabeth Tondeur, geborene Lehmann, hatten der Bühne angehört. Später war der Vater Inhaber einer Theaterschule. Heimlich studierte Margarete schon als Kind die Partien seiner Schülerinnen und nach ihrer Konfirmation ging sie, noch nicht ganz fünfzehn Jahre alt, zum Direktor des Stadttheaters, um bei ihm vorzusprechen. Dieser empfahl danach ihrem Vater, sie am Breslauer Theater auftreten zu lassen. Dies geschah als „Elfriede“ in Benedix „Aschenbrödel“. Ihr Auftritt gelang, jedoch fehlte ihr die nötige Bühnenerfahrung. Daher ging sie nach Danzig, wo sie selbige verbesserte und wirkte dort einige Jahre. Die nächste Station war Dresden. Sie überzeugte Friederike Bognár so sehr, dass sie die Künstlerin dem Burgtheater empfahl. Dort wurde sie engagiert. Vier Jahre später ging sie nach Berlin, wo sie Ludwig Barnay für sein Berliner Theater gewann. Sie wirkte aber auch am Berliner Schauspielhaus. Obwohl sie als Nachfolgerin von Clara Meyer am Hoftheater keinen leichten Stand hatte, überzeugte sie das Publikum. Von Berlin schied sie nur, um im Fach der ersten Konversations-Liebhaberinnen und Salondamen eine Stelle am königlichen Theater in Hannover einzunehmen. Sie wirkte dort bis mindestens 1902. Über ihr Leben danach ist nichts bekannt, erst 1919 taucht sie, jetzt auch als Stummfilmschauspielerin, in zwei Filmen 1919 als Margarete Tondeur-Jessen wieder auf. Danach verliert sich erneut ihr Leben im Dunkeln. Weder Datum noch Ort ihres Todes sind bekannt.
Sie hat auch in Breslau dramatischen Unterricht gegeben. Eine ihrer Schülerinnen war Meta Jaeger.
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 1046, (Textarchiv – Internet Archive).