Marc Fehlmann
Quick Facts
Biography
Marc Fehlmann (* 1965 in Basel) ist ein Schweizer Kunsthistoriker, Museologe und war seit dem 1. Juni 2017 bis August 2020 Direktor des Historischen Museums Basel (HMB).
Leben
Nach dem Militärdienst absolvierte Marc Fehlmann ein Volontariat bei der Galerie Kornfeld in Bern und von 1987 bis 1989 bei Sotheby’s in London. Danach studierte er Klassische Archäologie, Kunstgeschichte und Englische Literaturwissenschaft an den Universitäten von Basel und Zürich, und von 1994 bis 1995 Museum Studies am Courtauld Institute of Art in London, wo er bei Michael Kauffmann über British Collectors of 19th Century Swiss Art abschloss. 1998 promovierte er an der Universität Zürich bei Franz Zelger über Theodore Gericaults Zürcher Skizzenbuch.
Schon während des Studiums war Fehlmann am Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft SIK-ISEA in Zürich Assistent von Hans Armin Lüthy, und von 1996 bis 1999 war er bei Franz Zelger wissenschaftlicher Assistent an der Universität Zürich. 1999 wurde er Konservator der Graphischen Sammlung des Kunstmuseums Bern, wo er 2002 zum Konservator aller Sammlungen ernannt wurde. Unter dem 2002 neu zum Direktor gewählten Matthias Frehner gehörte er zu jenem Drittel der Belegschaft, der das Kunstmuseum Bern freiwillig verliess. Er kehrte 2004 mit einem Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds an die Universität Zürich zurück und forschte über Ehrenmonumente.
Von 2006 bis 2008 war er Assistant Professor und von 2008 bis 2010 Associate Professor an der Eastern Mediterranean University in Famagusta (Nordzypern) und unterrichtete ein Semester an der Universität Oxford. Danach folgte ein Forschungsaufenthalt als Senior Fellow am Collegium Budapest in Budapest und im Frühjahr 2012 die Berufung als Direktor des damals von der Schließung bedrohten Museums Oskar Reinhart in Winterthur. Mit der Präsentation der privaten Gemäldesammlung des Unternehmers und alt Bundesrats Christoph Blocher organisierte Fehlmann 2015 die erfolgreichste Ausstellung in der Geschichte des Museums. Von Januar 2016 bis Mai 2017 war er Sammlungsdirektor am Deutschen Historischen Museum in Berlin. Damals wurde er von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als „Glücksfall für Berlin“ bezeichnet.
Seit dem 1. Juni 2017 war er Direktor des Historischen Museums Basel (HMB), als Nachfolger von Marie-Paule Jungblut bzw. der interimistischen Direktorin Gudrun Piller.
Fehlmann bezog immer wieder Stellung in aktuellen kulturpolitischen Fragen und gilt als „Mann der klaren Worte“.
Im August 2020 wurde er durch die Basler Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann nach dem Scheitern eines im Januar angeordneten Mediationsverfahrens seiner Funktion entbunden.
Publikationen (Auswahl)
- Hrsg. mit Michael Matzke und Sabine Söll-Tauchert: Gold & Ruhm. Kunst und Macht unter Heinrich II. Ausstellungskatalog Historisches Museum Basel/Kunstmuseum Basel. Hirmer, München 2019.
- Der Basler Pantalus. Basler Kostbarkeiten 40, Baumann & Cie., Basel 2019.
- Conservation and Restoration Measures in Northern Cyprus. In: Latife Summerer, Hazar Kaba: The Northern Face of Cyprus: New Studies in Cypriote Archaeology and Art History. Istanbul (Yainları) 2016, S. 427–441.
- (Hrsg.): Hodler Anker Giacometti: Meisterwerke der Sammlung Christoph Blocher. Katalog der Ausstellung im Museum Oskar Reinhart, Winterthur. München 2015.
- Orientalism. In: William Hauptman und Peter Sawbridge (Hrsg.): Jean-Etienne Liotard. Katalog der Ausstellung in der Royal Academy London 2015, S. 65–87.
- (Hrsg.): Max Liebermann und die Schweiz. Meisterwerke aus Schweizer Sammlungen. Katalog der Ausstellung im Museum Oskar Reinhart, Winterthur. München 2014.
- mit Birgit Verwiebe (Hrsg.): Anton Graff (1736–1813). Gesichter einer Epoche. Ausstellungskatalog Museum Oskar Reinhart, Winterthur, Nationalgalerie Berlin. Hirmer, München 2013.