Manfred Prasser
Quick Facts
Biography
Manfred Prasser (* 12. Juli 1932 in Chemnitz) ist ein deutscher Architekt und Ingenieur. Er war beteiligt am Bau des Palastes der Republik, des Friedrichstadt-Palastes und an der Rekonstruktion des Schauspielhauses zum Konzerthaus Berlin.
Leben
Nachdem Prasser 1952 seine Ausbildung zum Zimmermann abgeschlossen hatte, studierte er in Chemnitz an den Technischen Lehranstalten. Noch im gleichen Jahr wechselte er an die Fachschule für Bauwesen in Görlitz. Nach seinem Abschluss war er ab 1954 Bauingenieur und arbeitet für die städtische Verwaltung in Görlitz. 1955 ging er zur NVA in Cottbus, bevor er von 1956 bis 1960 als Architekt beim Zentralen Entwurfs- und Konstruktionsbüro des Ministerium für Nationale Verteidigung arbeitete. Von 1960 bis 1990 war er Architekt beim VEB Berlinprojekt, einem staatlichen Architektenkollektiv. In dieser Zeit war er an einigen bedeutenden Neu- und Umbauten im damaligen Ost-Berlin beteiligt. So war er beim Bau des Palastes der Republik für den sechseckigen großen Saal im Innern verantwortlich. Dabei integrierte er höhenverstellbare Decken, schwenkbare Parkette und kubische Panoramen in den Saal. Für diese Leistung erhielt er 1976 den Nationalpreis der DDR. Von 1979 bis 1984 war er wiederum mitverantwortlich für die Rekonstruktion und den Umbau des Schauspielhauses in Berlin in das Konzerthaus Berlin. Er setzte durch, dass der Innenraum, der eigentlich im modernen Stil ausgestaltet werden sollte, im klassizistischen Stil errichtet wurde. Für die Umsetzung erhielt er 1984 erneut den Nationalpreis. Auch war er beteiligt am Neubau des Friedrichstadtpalastes in den Jahren von 1980 bis 1984 und am Bau des 1987 fertiggestellten Grand Hotel an der Friedrichstraße. Dafür wurde er 1986 mit dem Schinkelpreis, und ein Jahr später mit dem Goethepreis der Stadt Berlin ausgezeichnet. 1987 war er verantwortlich für den Neubau des Domhotels (heute Hilton Berlin) am Platz der Akademie (heutiger Gendarmenmarkt) in Berlin. Nicht abgeschlossen wurde der Bau der Friedrichstadtpassagen in der Friedrichstraße. Nach der politischen Wende von 1990 wurde der Weiterbau gestoppt und der Rohbau später abgerissen. Seit 1990 hat er ein eigenes Architekturbüro in Berlin. Heute lebt er im Oranienburger Ortsteil Zehlendorf.
Literatur
- Volker Wagner: Prasser, Manfred. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 2, Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.