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Magdalena Sibylla Rieger
German writer (1707-1786)

Magdalena Sibylla Rieger

The basics

Quick Facts

Intro
German writer (1707-1786)
Places
Work field
Gender
Female
Place of birth
Maulbronn, Enz, Karlsruhe Government Region, Baden-Württemberg
Place of death
Stuttgart, Stuttgart Government Region, Baden-Württemberg, Germany
Age
79 years
The details (from wikipedia)

Biography

Magdalena Sibylla Rieger (* 29. Dezember 1707 in Maulbronn; † 31. Dezember 1786 in Stuttgart) war eine deutsche Dichterin des Pietismus.

Leben

Magdalena Sibylla Rieger wurde als Magdalena Sibylla Weißensee geboren. Ihr Vater Philipp Heinrich Weißensee war Pagenpräzeptor in Stuttgart und verschaffte ihr eine umfassende Ausbildung v.a. in Musik und Poesie. Einen Teil ihrer Kindheit verbrachte Magdalena Sibylla Rieger in Blaubeuren, da ihr Vater dort als Prälat Anstellung gefunden hatte. Inwiefern ihre Mutter Maria Dorothea geb. Schreiber in der Erziehung wirkte, ist bislang noch nicht erforscht. Magdalena Sibylla Rieger diente wie ihr Vater ebenfalls am Stuttgarter Hof: Sie war Kammerjungfer, bis sie 1723 im Alter von 16 Jahren den Blaubeurer Vogt Emmanuel Rieger heiratete, mit dem sie zahlreiche Kinder bekam. 1730 zog sie mit Rieger für ein Jahr nach Calw, danach nach Stuttgart. In Calw begann sie zu schreiben. Sie verfasste - trotz teils heftiger, immer wiederkehrender starker Kopfschmerzen - unter anderem 67 Gedichte zu den Perikopen des Kirchenjahrs sowie eine Autobiografie (1742). Im Jahr 1743 wurde sie durch ein Privileg des Kaisers Karl VI., das dieser der Universität Göttingen verliehen hatte, als „Kaiserliche Dichterin“ ausgezeichnet, nachdem ihr Arzt, Dr. Wilhelm Triller, ohne ihr Wissen einen ersten Sammelband ihrer Gedichte herausgegeben hatte. Noch im selben Jahr wurde sie außerdem Mitglied der Teutschen Gesellschaft in Göttingen als „poeta laureata“. 1746 erschien ein zweiter Gedichtband. 1772 wurde sie als einzige Frau in das Württembergische Gelehrtenlexikon von Johann Jakob Moser aufgenommen.

Nachleben

Eines der Lieder der Magdalena Sibylla Rieger ist bis heute, allerdings in veränderter Form, im evangelischen Gesangbuch für Württemberg vertreten. Es trägt die Nummer 588 und den Titel Meine Seele in der Höhle suchet dich im dunklen Licht. Lion Feuchtwanger stellte sie in seinem Roman Jud Süß als heimliche Geliebte des Joseph Süß Oppenheimer und als Mätresse des württembergischen Herzogs dar. Dies ist allerdings nicht nachweisbar. Eine Verbindung zu Oppenheimer und dem Herzog bestand über Magdalena Sibyllas Vater, der ab 1727 Abt in Hirsau war und zwischen Oppenheimer und dem Herzog vermitteln musste.

In dem Film Friedrich Schiller – Der Triumph eines Genies (1940) wird sie von Dagny Servaes verkörpert.

Literatur

  • Linda Maria Koldau, Frauen - Musik - Kultur. Ein Handbuch zum deutschen Sprachgebiet der Frühen Neuzeit, Böhlau 2005, ISBN 978-3412245054, S. 413
  • Uli Rothfuss, Autoren Bücher Calw. Eintausend Jahre Literatur- und Geistesgeschichte in Calw und Hirsau, Tübingen 2001, ISBN 3874073831, S. 26
  • Theodor Schott: Rieger, Magdalene Sibylle. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 28, Duncker & Humblot, Leipzig 1889, S. 545 f.
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