Ljuba Arnautović
Quick Facts
Biography
Ljuba Arnautović (* 1954 in Kursk, Sowjetunion) ist eine österreichische Übersetzerin, Journalistin, Autorin und Schriftstellerin.
Werdegang
Ljuba (Ljubov) Arnautović ist die Tochter des aus Wien stammenden Karl Arnautović (1924–2000), der 1934 zusammen mit seinem Halbbruder Slavoljub vom Schutzbund auf die Krim verschickt worden war. Ihr Vater wurde 1943 in der Sowjetunion zu zehnjähriger Lagerhaft verurteilt, ihr Onkel Slavoljub verstarb 1942 in sowjetischer Haft. Ljubov Arnautović wurde in einem Arbeitslager geboren, ihre Mutter Nina (1929–2001) war Russin. Nach seiner Entlassung aus dem Lager im Jahre 1956 kehrte Karl Arnautović mit Frau und Tochter nach Österreich zurück. Wenig später ging ihre Mutter mit Ljuba wieder in die Sowjetunion zurück und zog 1960 wieder nach Wien. Nach der Scheidung der Eltern wuchs Ljuba Arnautović beim Vater auf.
Ljuba Arnautović lebte seit 1960 in Wien, München, Moskau und seit 1987 konstant in Wien. Sie schriebFeatures, Reportagen und Essays für den Radiosender Ö1. Daneben zählt Ljuba Arnautović gemeinsam mit Udo Somma zu denösterreichischen Experten auf dem Gebiet der Audiodeskription (Hörfilm).
Im Februar 2018 erschien ihr erster Roman Im Verborgenen.
Auszeichnungen
Ljuba Arnautović wurde am 15. November 2014 im Rahmen der Messe „Buch Wien“ der erste Platz des Exil-Literaturpreises „Schreiben zwischen den Kulturen“ des Wiener Kulturvereins „Zentrumexil“ verliehen. Ihre Kurzgeschichte „Es dürfen Ersatzstoffe verwendet werden“ wurde mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.
- 2018: Floriana – zweiter Preis
- Shortlist Österreichischer Buchpreis/Debüt 2018
Werke und Publikationen (Auswahl)
- Gulag Songs, Radio Ö1 Spielräume, 2013
- Onkel Slavko. Ein Protokoll, Feature (Radio Ö1/Deutschlandradio Kultur), 2006, mit: Vera Borek, Petra Morzé, Florian Teichtmeister, Michael König, Joachim Meyerhoff u. a., Regie: Harald Krewer, Dauer: 54’25
- Das traurige Gewand, In: Die Rampe 2/2011, Trauner, Linz
- Flüsse, Ed. Atelier, Wien 2011
- Dörthe und der Klassenkampf und Die Schleuse, In: Doris Fleischmann, Marlen Schachinger (Hrsg.): Brüchige Welten : Spuren suchen – Spuren schreiben, Ed. Atelier, Wien 2012
- Abermals krähte der Hahn, In: Karin Ballauff, Petra Ganglbauer, Gertrude Moser-Wagner (Hrsg.): Veza Canetti lebt: Sozialkritische Literatur zeitgenössischer Autorinnen. Promedia, Wien2013
- Begehren, In: kolik. Zeitschrift für Literatur, 2013
- Im Verborgenen, Picus-Verlag, Wien 2018, ISBN 978-3-7117-2059-7.
Lesungen (Auswahl)
- Literaturhaus Wien (2011 und 2014)
- Podium Sommer-Lesereihe (Juli 2012)
- Stifterhaus Linz (2014)
Literatur
- Barry McLoughlin, Josef Vogl: ... Ein Paragraf wird sich finden: Gedenkbuch der österreichischen Stalin-Opfer (bis 1945), Wien: DÖW, 2013