Leonhard Cordonnier
Quick Facts
Biography
Leonhard Cordonnier (* 17. November 1874 in Baelen; † 29. Dezember 1942 im KZ Dachau) war ein belgischer römisch-katholischer Geistlicher und Märtyrer.
Leben
Léonard Cordonnier wuchs in einer der Plattdeutschen Gemeinden in Belgien auf. Er besuchte Schulen in Herve und Sint-Truiden und das Priesterseminar in Lüttich. Dort wurde er am 18. Dezember 1897 zum Priester geweiht. Die Stationen seines Wirkens waren: Dison, 1909 Pfarrer in Poulseur (Stadtteil von Comblain-au-Pont) und 1921 Pfarrer inHeinrichskapelle (17 km südwestlich von Aachen).
Sein Dorf wurde von der deutschen Wehrmacht stillschweigend annektiert und deshalb in das Bistum Aachen integriert. Von Anfang an war er Zielscheibe der Gestapo unter anderem, weil er täglich nach der Messe für den belgischen König beten ließ. Am 23. Juli 1942 wurde er in seinem Pfarrhaus von der Gestapo verhört und der Geldhortung angeklagt, da er den Erlös der Kollekten an den Bischof in Lüttich ablieferte. Er wurde festgenommen und kam am 27. November 1942 in das KZ Dachau. Dort starb er einen Monat später im Alter von 68 Jahren.
Gedenken
Die Römisch-katholische Kirche in Deutschland hat Leonhard Cordonnier als Märtyrer aus der Zeit des Nationalsozialismus in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen.
Literatur
- Heinrich Toussaint: Pfarrer Léonard/Leonhard Cordonnier. In: Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Hrsg. Helmut Moll im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz. Bd. 1. Siebte, überarbeitete und aktualisierte Auflage. Schöningh, Paderborn 2019, S. 30–31.
- Josse Alzin (Joseph-Adolphe Alzinger 1899–1978): Martyrologe 40-45. Le calvaire et la mort de 80 prêtres belges et luxembourgeois. Arlon 1947, S. 121–123. (Vorwort von Kardinal Jozef-Ernest Van Roey)