Leo Sympher
Quick Facts
Biography
Leo Sympher (* 19. Oktober 1854 in Hannoversch Münden; † 16. Januar 1922 in Berlin) war ein deutscher Bauingenieur mit dem Arbeitsschwerpunkt Wasserbau.
Leben
Sympher trat 1871 in die Kriegsmarine ein, wurde 1872 zum Seekadetten ernannt, musste die Marinelaufbahn aber aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Nach ergänzenden Vorbereitungen auf der Realschule 1. Ordnung in Hannover studierte er ab 1874 Ingenieurwesen an der Technischen Hochschule Hannover und wurde dort Mitglied des Corps Saxonia. Nach Ablegung der beiden Staatsprüfungen war er mehrere Jahre lang im In- und Ausland praktisch tätig. 1883 wurde er im Technischen Büro der Bauabteilung des preußischen Ministeriums der öffentlichen Arbeiten bei der Vorbereitung der Entwürfe für das geplante Wasserstraßennetz beschäftigt. Maßgeblich war er am Bau des Nord-Ostsee-Kanals beteiligt. Er wurde deshalb 1899 endgültig in das Ministerium der öffentlichen Arbeiten berufen. Bis zum Ersten Weltkrieg wirkte er am Bau der Edertalsperre und des Mittellandkanals, dessen Linienführung er festlegte, entscheidend mit.
Sympher war Gründer des Weserbundes und bis zu seinem Tod Präsident der Akademie des Bauwesens.
Ehrungen
1904 erhielt Sympher die Ehrendoktorwürde des Technischen Hochschule Dresden. Innerhalb der Anlagen des Wasserstraßenkreuzes Minden befindet sich vor dem Informationszentrum ein Denkmal, das an ihn als preußischer Ministerialdirektor Dr. Ing. h. c. erinnert. Es wurde 1933 nach den Entwürfen des Baurats Lütke errichtet.
Nach Sympher sind mehrere Straßen benannt, darunter eine in Minden in der Nähe der Schachtschleuse Minden, in Duisburg sowie in Dörverden. Zudem ist er Namensgeber des Leo-Sympher-Berufskollegs in Minden. In Hannover existiert eine Leo-Sympher-Promenade. Das Bereisungsschiff der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte Hannover trägt ebenfalls seinen Namen.
Gedenkstein in Hann. Münden am ehemaligen Standort des Geburtshauses von Leo Sympher in der Vorstadt Blume
Denkmal für Leo Sympher in Minden
Gedenktafel an der Edertalsperre mit Nennung von Leo Sympher als Geheimer Oberbaurat
Literatur
- Brandt: Dr.-Ing. Sympher †. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 42. Jahrgang, Nr. 7 (21. Januar 1922), S. 33–34.
- R. Sander: Der Meister des deutschen Wasserbaues Leo Sympher Sax.-Ha.. In: Corpsstudentische Monatsblätter, August 1933, S. 447-453
- Hans Heimann: Dr.-Ing. Leo Sympher, der Vater des Mittellandkanals. In: Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte, Hannover (Hrsg.): Stadtlandschaft und Brücken in Hannover, S. 29–33, ISBN 3-87706-557-0