Kurt Salomon Maier
Quick Facts
Biography
Kurt Salomon Maier (* 4. Mai 1930 in Kippenheim) ist ein deutsch-amerikanischer Literaturwissenschaftler, Autor und Übersetzer. Er hat die Deportation 1940 in das Internierungslager Gurs überlebt. Er lebt und arbeitet in Washington DC, USA.
Leben
Seine Kindheit verbrachte Kurt Salomon Maier in Kippenheim im Schwarzwald. Nach der Pogromnacht 1938 bekam auch er Schulverbot in seinem Heimatort und musste auf eine jüdische Schule in Freiburg; wechseln. Zur Zeit des Laubhüttenfests am 22. Oktober 1940 wurde er von den Nationalsozialisten nach Gurs in das Lager deportiert. Ihm gelang mit seiner Familie die Auswanderung über Marseille und Casablanca nach New York (Verwandtschaft von ihnen lebte in Texas). Zum Ableisten seines Militärdienstes in der US-Armee kam er von 1952 bis 1954 nach Baumholder im Hunsrück.
Anschließend studierte er deutsche Literatur und Geschichte in New York und an der Freien Universität in Berlin. Er promovierte 1969 mit der Schrift Images of the Jew in Postwar German Fiction and Drama und unterrichtete Deutsch an mehreren Colleges. Von 1975 bis 1978 war er als Bibliothekar am Leo Baeck Institut in New York tätig, bevor er in die Abteilung für deutsche Geschichte und Literatur der Kongressbibliothek in Washington wechselte.
Er hielt zahlreiche Vorträge über den Holocaust und unterstützte das Projekt „Mahnmal für die deportierten badischen Jüdinnen und Juden“.
Werke
Nach der Dissertation mehrere kleine Theaterstücke.
- „Paulas Patienten“ (Stück in 3 Akten, 1999. Engl. Original „Paula’s Patients“, 2002 in Ettenheim von der „kleinen bühne“ uraufgeführt.) Das Stück handelt von Paula Fichtl, ein Bauernmädchen, das als Haushaltshilfe bei der Familie von Sigmund Freud arbeitet.
In dem 2011 erschienenen autobiografischen Buch Unerwünscht: Kindheits- und Jugenderinnerungen eines jüdischen Kippenheimers schildert Maier seine Kindheit, auch während der NS-Herrschaft, die Deportation in das Lager Gurs, die dortigen Zustände und die Emigration nach und das Leben in New York.
- Hrsg. von der Evangelischen Landeskirche in Baden – Arbeitsstelle Frieden. Verlag Regionalkultur Ubstadt-Weiher, 2011, 112 Seiten. ISBN 978-3-89735-623-8.
Auszeichnung
Am 8. Mai 2010 wurde Maier durch den Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg der Verdienstorden des Landes verliehen.