Konstantin Fritsch
Quick Facts
Biography
Konstantin Fritsch (* 25. Dezember 1857 in Sprottau, Landkreis Sprottau, Provinz Schlesien; † 22. Januar 1934 in Magdeburg, Provinz Sachsen) war ein preußischer Verwaltungsjurist und Präsident des Reichseisenbahnamts.
Leben
Konstantin Fritsch trat im Jahr 1883 in den preußischen Eisenbahndienst ein und war ab 1889 im preußischen Ministerium für öffentliche Arbeiten in Berlin tätig. 1892 wechselte er in die Verwaltung der Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen nach Straßburg und wurde dort 1893 Mitglied der Kaiserlichen Generaldirektion der Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen. Im Jahr 1900 folgte die Versetzung als Vortragender Rat in das Reichsamt für die Verwaltung der Reichseisenbahnen nach Berlin, bei dem er ab Januar 1911 als Ministerialdirigent tätig war.
Im Mai 1912 übernahm Fritsch das Amt als Präsident der Kaiserlichen Generaldirektion der Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen von Rudolf Schmidt, welcher zum Ministerialdirektor im Ministerium für öffentliche Arbeiten in Berlin mit Übernahme der Leitung der Verkehrsabteilung bei der Eisenbahnverwaltung ernannt wurde. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dessen Arbeitsfeld mehr den Verkehrs- und Betriebsfragen galt, konzentrierte sich Fritsch auf das Gebiet der allgemeinen Verwaltung. Während der ganzen Dauer des Ersten Weltkrieges arbeitete er eng mit der Heeresverwaltung zusammen, um die im Kriegsgebiet liegenden Reichseisenbahnen als Instrument der Landesverteidigung zu leiten.
Am 1. Juli 1918 erfolgte der Ernennung zum Präsidenten des Reichseisenbahnamts in Berlin unter der Verleihung des Charakters als Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat Exzellenz als Nachfolger von Michael Wackerzapp, der aus dem aktiven Dienst trat. Mit der Überführung des Reichseisenbahnamts in das Reichsverkehrsministerium im Herbst 1919 trat Fritsch in den Ruhestand.
Zu seinem 75. Geburtstag erhielt er die Ehrendoktorwürde der Juristischen Fakultät der Universität Frankfurt verliehen. Verheiratet war Fritsch seit dem 24. September 1889 mit Anna Martha von Hänisch (1867–1944), einer Tochter des preußischen Generals Carl von Hänisch.
Werke (Auswahl)
- Die Eisenbahnen (= Robert Hue de Grais [Hrsg.]: Handbuch der Gesetzgebung in Preußen und dem Deutschen Reiche. Band XIX). Springer, Berlin 1906.
- Das deutsche Eisenbahnrecht. Grundriß des Reichs und des Preußischen Rechts. Verlag der Verkehrswissenschaftlichen Lehrmittelgesellschaft bei der Deutschen Reichsbahnen, Berlin 1927 (Zweite, ergänzte Auflage 1928).
Literatur
- Verfassung und Verwaltung von Elsass-Lothringen 1871–1918. In: Das Reichsland Elsass-Lothringen 1871–1918. Herausgegeben im Auftrag des wissenschaftlichen Instituts der Elsass-Lothringer im Reich an der Universität Frankfurt von Georg Wolfram. II. Band, 2. Teil. Selbstverlag des Elsass-Lothringen Instituts, Frankfurt am Main 1937, S. 437–438.
- Ernst Rudolf Huber: Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789. Bismarck und das Reich. III. Band. W. Kohlhammer, Stuttgart 1963, S. 840.