Karl von Richthofen
Quick Facts
Biography
Karl Otto Johannes Theresius Freiherr von Richthofen (* 30. Mai 1811 in Damsdorf; † 7. März 1888 in Damsdorf) war ein deutscher Jurist.
Leben
Karl von Richthofen war Germanist und machte sich vor allem um die friesische Rechtsgeschichte verdient. Daneben lehrte er auch Staatsrecht von 1841 bis 1860 an der juristischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin. Freiherr von Richthofen gehört dem alten schlesischen Geschlecht Richthofen an. 1850 war er Mitglied des Volkshauses des Erfurter Unionsparlaments.
Bibliothek
Richthofens nachgelassene Handbibliothek von 4250 Bänden wurde 1926 von der juristischen Fakultät der Columbia University erworben.
Familie
Er stammte aus dem Adelsgeschlecht der Richthofen. Sein Vater war Karl von Richthofen (1787–1841), Erbherr auf Brecheishof, Bersdorf, Rosen, Damsdorf, Tscharnikau usw. zudempreußischer Landrat des Kreises Jauer. Seine Mutter war Therese Freiin Grote (1791–1811) aus dem Haus Grabow, sie war die Tochter des hannoverschen Staatsministers Freiherr Otto Ulrich Grote (1750–1808) und der Charlotte von Plato (1757–1821). Sein jüngerer Bruder war der Abgeordnete Ernst von Richthofen. Seine erste Frau wurde 1840 in Glogau Sophie von Lützow (1816–1855), die Tochter des preußischen Generals Leopold von Lützow. Aus dieser Ehe entstammen folgende Kinder:
- Karl Friedrich (1842–1916), Rittergutsbesitzer und Mitglied des Deutschen Reichstags
- Irmgard (1853–1910) ⚭ 1879 Ferdinand von Richthofen (1833–1905)
Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er in Berlin 1857 Sophie von Frankenberg (1818–1879), Tochter des Majors Heinrich von Frankenberg und der Friederike von Richthofen. Seine dritte Frau wird 1879 in BerlinElfriede Freiin Grote (1848–1930), Tochter des Karl Freiherr Grote und der Charlotte von Frankenberg.
Werke
- 1840 Friesische Rechtsquellen (PDF-Datei; 52,79 MB)
- 1840 Altfriesisches Wörterbuch
- 1863 Lex Frisionum (in Monumenta Germaniae Historica)
- 1880–1886 Untersuchungen über friesische Rechtsgeschichte (drei Teile)
- 1. Teil (PDF-Datei; 30,34 MB)
- 2. Teil 1/2 (PDF-Datei; 36,70 MB)
- 2. Teil 2/2 (PDF-Datei; 43,03 MB)
- 3. Teil (PDF-Datei; 6,33 MB)
- 1886 Die ältere Egmonder Geschichtsquellen
Literatur
- Conrad Borchling: Richthofen, Karl Otto Johannes Theresius Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 53, Duncker & Humblot, Leipzig 1907, S. 346–353.
- Kastl, Katrin: Richthofen, Karl Otto Johannes Theresius Freiherr von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 542 f. (Digitalisat).
- Jochen Lengemann: Das Deutsche Parlament (Erfurter Unionsparlament) von 1850. Ein Handbuch: Mitglieder, Amtsträger, Lebensdaten, Fraktionen (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen. Große Reihe Bd. 6). Urban & Fischer, München 2000, ISBN 3-437-31128-X, S. 256.