Karl Osswald
Quick Facts
Biography
Karl Theodor Osswald (* 7. Oktober 1895 in Ehingen; † 7. Juli 1964 in Bad Soden) war ein deutscher paramilitärischer Aktivist.
Leben und Tätigkeit
Osswald war ein Sohn des Kanzleirates Valentin Osswald und seiner Ehefrau Bertha, geb. Müller.
Nach dem Besuch der Volksschule in Ehingen und des Gymnasiums in Ehingen schloss Osswald den Schulbesuch am Gymnasium in Ulm ab, das er im Frühjahr 1914 mit dem Reifezeugnis verließ. Im Juni 1914 trat er als Fahnenjunker in das Grenadier-Regiment „König Karl“ (5. Württembergisches) Nr. 123 ein. Von 1914 bis 1918 nahm er mit diesem am Ersten Weltkrieg teil. Anfang 1917 wurde er zum Leutnant befördert. Zum Kriegsende schied er aus dem Militär aus.
1919 trat Osswald dem Freikorps Haas bei, mit dem er sich an der Niederschlagung der nach dem Ende des Ersten Weltkriegs von sozialistischen Revolutionären nach russischem Vorbild in Augsburg und München errichteten Räteherrschaften beteiligte.
Seit dem November 1919 studierte Osswald an der Technischen Hochschule in München.
Im Juli 1922 trat Osswald in die republikfeindliche Organisation Reichsflagge ein. Im Frühjahr 1923 wechselte er in die von Ernst Röhm geführte radikalerer Abspaltung der Reichsflagge, den Bund Reichskriegsflagge. Als Führer der Münchner Ortsgruppe der Reichskriegsflagge und offizieller Stellvertreter des Führers der Reichskriegsflagge als Gesamtverband, Joseph Seydel, nahm Osswald im November 1923 in führender Stellung am Hitlerputsch teil. Nach der Niederschlagung des Putsches wurde er in Haft genommen.
Im April 1924 wurde Osswald als einer der drei Angeklagten im zweiten Hitlerputsch-Prozess vor dem Volksgericht München wegen Beihilfe zum Hochverrat angeklagt. Wie seine Mitangeklagten Edmund Heines und Gerhard von Prosch wurde er für schuldig befunden und zu einer Haftstrafe von fünfzehn Monaten verurteilt.
Der 1925 neugegründeten NSDAP trat Osswald nicht mehr bei. Auch sonst trat er politisch nicht mehr in Erscheinung. Erst zum 1. Juli 1940 trat er pro forma in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 8.918.166). Als Berufsbezeichnung führte er 1940 nun den Titel eines "Direktors", während als Wohnsitze für ihn Wildau in Brandenburg und Ehingen nachweisbar sind.
Literatur
- John Dornberg: Munich 1923. The Story of Hitler's first Grab for Power, 1982.
- Eleanor Hancock: Ernst Röhm: Hitler's SA Chief of Staff, 2008.