Karl Müldner von Mülnheim
Quick Facts
Biography
Georg Karl Wilhelm Müldner (ab 1830 von Mülnheim) (* 24. September 1782 in Breuna; † 7. Januar 1863 in Hanau) war ein kurhessischer General und Minister.
Leben und Laufbahn
Sein Vater, Heinrich Wilhelm Müldner, war malsburgischer Amtmann in Breuna.
Müldner war seit den 1790er Jahren Angehöriger der hessen-kasselschen Armee. Er diente anschließend im Militär des Königreichs Westphalen und kehrte 1814 zum kurhessischen Militär zurück. 1821 wurde er zum Flügeladjutanten des Kurprinzen bzw. Kurfürsten Wilhelm II. von Hessen-Kassel ernannt. 1829 wurde er Oberst und Generaladjutant. Er war für den Kurfürsten beratend an den Verhandlungen über die Kurhessische Verfassung von 1831 beteiligt.
Nachdem Müldner am 27. November 1830 unter Namensmehrung mit von Mülnheim in den erblichen Adelsstand erhoben und am 7. Januar 1831 zum Generalmajor ernannt worden war, fungierte er vom 21. Januar bis 9. April 1831 als Provisorischer Vorstand des Kriegsministeriums, d. h. als Kriegsminister. Wegen eines Zusammenstoßes mit dem Kurfürsten wurde er entlassen; danach war er Generalstabschef des mobilen Korps der vereinigten hessen-nassauischen Division. Im Juli 1832 wurde er zum Kommandanten von Marburg ernannt, 1848 als solcher nach Hanau versetzt, bis er 1850 unter Beförderung zum Generallieutenant vorläufig und 1851 endgültig in den Ruhestand versetzt wurde, ohne Erlaubnis zum Tragen der Armee-Uniform.
Wappen
In Rot ein silberner Schräglinksbalken, nach der Richtung belungen mit einem grünen Lindenblatt († v. Lindau), begleitet von zwei goldenen Sternen; auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein silberner Flügel, an den sechs Schwungfederspitzen je bestattet mit einer roten Rose.
Orden und Auszeichnungen
- 1. November 1811 Ritter des Ordens der Westphälischen Krone
- 7. März 1813 Ehrenlegion (kurhessische Genehmigung zum Annehmen und Tragen desselben 13. Dezember 1822)
- 19. August 1815 Ritter III. Klasse des Ordens vom Eisernen Helm
- 28. April 1821 Ritter des Militär-Verdienstordens
- 24. Juli 1824 Commandeur II. Klasse des Hausordens vom Goldenen Löwen
- 27. November 1830 Commandeur I. Klasse des Hausordens vom Goldenen Löwen
Auch hatte er die 1821 gestifteten Denk- und Ehrenmünze für den Feldzugen 1814 und 1815 inne.
Literatur
- Ewald Grothe: Verfassungsgebung und Verfassungskonflikt. Das Kurfürstentum Hessen in der ersten Ära Hassenpflug 1830–1837, Duncker & Humblot, Berlin 1996 (= Schriften zur Verfassungsgeschichte, 48), ISBN 3-428-08509-4.
- Harald Höffner: Kurhessens Ministerialvorstände der Verfassungszeit 1831–1866, phil. Diss., Gießen 1981.
- Hans Lieber: Karl Müldner von Mülnheim (1782–1863)/Generalleutnant und Generaladjutant. In: Ingeborg Schnack (Hrsg.): Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830–1930. Bd. 4, Marburg 1950 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck, 20, 4), S. 223–233.
- Wilhelm Rogge-Ludwig: Karl Müldner von Mülnheim. General-Lieutenant und General-Adjutant des Kurfürsten Wilhelm II. von Hessen. Ein hessisches Zeit- und Lebensbild, Kassel 1885.
- Hellmut Seier (Hrsg.): Akten und Briefe aus den Anfängen der kurhessischen Verfassungszeit 1830–1837, bearb. von dems. und Ewald Grothe, Elwert, Marburg 1992 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen, 48,4; Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen, 8), ISBN 3-7708-0993-9.