Karl-Heinz Herrfurth
Quick Facts
Biography
Karl-Heinz Willy Martin Herrfurth (* 27. September 1934 in Berlin; † 12. November 2015 ebenda) war ein deutscher Maler, Zeichner und Professor sowie Vize-Präsident der Hochschule der Künste Berlin.
Leben und Wirken
Karl-Heinz Herrfurth studierte von 1954 bis 1960 Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. 1960 beendete er das Studium als Meisterschüler bei Gerhard Fietz in den Fächern Kunsterziehung und Werken, Malerei und Grafik. Er war ab 1963 Wissenschaftlicher Assistent an der Technischen Universität Berlin und ab 1974 Professor an der Hochschule für Bildende Künste Berlin (später Hochschule der Künste (HdK)), wo er bis 2002 tätig war. In der Vorbereitungsphase zur Gründung der Hochschule der Künste war Herrfurth Mitglied der Strukturkommission, nach Gründung zweimal Mitglied des Akademischen Senates und zwischen 1992 und 1994 Vizepräsident der HdK Berlin.
Während seiner Zeit als Professor war Herrfurth Mitglied der Karl Hofer Gesellschaft und beim Deutschen Künstlerbund. Ausstellungen dokumentieren Herrfurths kontinuierliche Tätigkeit als Künstler während seiner Zeit als Professor. Herrfurth lebte und arbeitete in Berlin und in der Mani (Peloponnes).
Werk
Während sich Herrfurth in frühen Werken hauptsächlich der Malerei widmete, wandte er sich später stärker der Zeichnung zu. Etwa seit der Mitte der 1960er Jahre war seine Malerei von der Pop Art und dem Kritischem Realismus geprägt. In dieser Zeit malte er großformatige, fotorealistische Ölgemälde, die die Verschmelzung von Mensch und Maschine zum Inhalt haben. Daneben fertigte er vor allem Zeichnungen, Fotocollagen und Aquarelle. Sujets dieser Arbeiten waren Figurationen, Menschen, Körperteile, Werkzeuge, Pflanzen, Architektur, Landschaft und Symbole. Studienaufenthalte in Griechenlands führten ihn dazu, sich verstärkt der Zeichnung zuzuwenden.
Ab Mitte der 1980er Jahre wechselte er seinen Stil in der Malerei, es folgten nun häufig kleinere Formate, wobei er in Anlehnung an Werke von Francis Bacon eigene, z. T. surrealistische Wege einschlug. Anschließend vertiefte er sich in Arbeiten auf Papier, insbesondere ab 1985 entstanden Zeichnungen in Mischtechnik auf alten Papiergründen, die er in Griechenland für sich entdeckt hatte. In dieser Phase spielten neben realistischen Bildern auch abstraktere, freiere Darstellungen eine größere Rolle.
Seine Werke tragen häufig symbolhaft-philosophischen Charakter, es verknüpfen sich Vergangenheit und Gegenwart, Realität und Phantasie zu einem unerwarteten neuen Ganzen.
Literatur
- Karl-Heinz Herrfurth: Noch ein Spiel (Vortrag vom 3. Februar 1994), in: Dieter Hacker, Stefanie Hackmann (Hrsg.): In Bildern denken. Hochschule der Künste Berlin, Fachbereich 6, Berlin 1994, S. 48–54, ISBN 3-89462-032-3
- Stefanie Hackmann, Karlheinz Nowald: Gedächtnis der Vorstellung. Berlin 1996, ISBN 3-89462-050-1.