Karl Grüßer

Karl Grüßer, Schreibweise des Familiennamens teils auch Grüsser, (* 17. Januar 1880 in Duben; † 30. April 1945) war ein deutscher Bäcker und Konditor.

Grüßer wuchs in seinem niederlausitzer Geburtsort auf und lernte dort das Bäckerhandwerk. 1907 zog er nach Berlin um und betrieb dort eine eigene Bäckerei und Konditorei.

Gleichzeitig engagierte er sich in der Innung der Bäcker und wurde deren Berliner Obermeister. Zusätzlich war er Präsident des Zentralverbandes Deutscher Bäckerinnungen „Germania“. In dieser Organisation waren vor dem Zweiten Weltkrieg circa 1.700 Bäckerinnungen in Deutschland mit nicht ganz 100.000 Mitgliedern vertreten. Außerdem war er Präsident der „Union Internationale des Maîtres Boulangers“ (Internationale Bäckermeister-Vereinigung).

Karl Grüßer starb, nur eine Woche vor Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa, am 30. April 1945 im Alter von 65 Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Friedhof in Berlin-Westend.

Als die Bäcker-Innung Berlin am 1. Oktober 1951 eine Fachschule zur Ausbildung von Bäckern und Konditoren gründete, erhielt diese zur Erinnerung an die Verdienste von Grüßer den Namen „Karl-Grüsser-Fachschule“. Die Schule blieb bis 2006 selbständig, wurde in selbigem Jahr in „Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Berlin-Brandenburg“ umbenannt und mit allen anderen Bäckerfachschulen Deutschlands zum Schulverbund „Akademie Deutsches Bäckerhandwerk“ zusammengeschlossen. Noch immer nach ihm benannt ist der „Karl-Grüßer-Unterstützungsverein e. V.“, der als gemeinnütziger Verein in Not geratene Angehörige des Bäckerhandwerks finanziell unterstützt.