Karl Friedrich Wilhelm von Weise
Quick Facts
Biography
Karl Friedrich Wilhelm von Weise (* 15. Mai 1779 in Sondershausen; † 6. März 1851 in Thierbach bei Meineweh) war ein deutscher Beamter und Politiker.
Leben
Karl Friedrich Wilhelm von Weise war der Sohn des Ludwig Wilhelm Adolf von Weise, Kanzler und Schwarzburgisch-Sondershausener Kammerpräsident. Er war der älteste von zwölf Kindern, drei seiner Geschwister starben noch im Kindesalter, von seinen anderen Geschwistern sind nur seine Schwestern namentlich bekannt, die beide den Abgeordneten August Blumröder heirateten:
- Albertine Viktoria Friederike von Weise (1781–1832);
- Sophie Christiane Caroline von Weise (1786–1851).
Er erhielt eine wissenschaftliche Ausbildung durch Hauslehrer und besuchte ab 1796 die Universität Göttingen zum Studium der Rechtswissenschaften und der Kameralistik. Nach drei Jahren beendete er seine Studien und kehrte nach Sondershausen zurück. Dort war inzwischen eine Regierungsveränderung eingetreten, weil am 14. Oktober 1794 der Fürst Christian Günther gestorben und dessen ältester Sohn Günther Friedrich Karl an dessen Stelle getreten war. Sein Vater, Ludwig Wilhelm Adolf von Weise, war zu diesem Zeitpunkt Amtsaktuar.
Nachdem Karl Friedrich Wilhelm von Weise einige Zeit als Advokat tätig war, erhielt er eine Anstellung als Assessor bei der fürstlichen Kammer. Einige Zeit darauf wurde er Hof- und Kammerrat, Vizepräsident und später Präsident der Kammer. In dieser Funktion erhielt er von der Bevölkerung häufig Kritik, wenn es um die Verwaltung des fürstlichen Kammervermögens ging; eine Aufgabe, die er allerdings zur Zufriedenheit seines Fürsten ausführte.
Er nahm 1814/15 an den Wiener Kongressverhandlungen, gemeinsam mit seinem Vater, teil, sowie auch an den Verhandlungen mit Preußen, die den am 15. Juni 1816 abgeschlossenen Staatsvertrag zur Folge hatten, wodurch die ehemaligen zwischen Schwarzburg-Sondershausen und Sachsens Rezessverhältnisse beseitigt wurden. Preußen verzichtete in diesem Vertrag, gegen die Abtretung des Amtes Bodungen, auf die Landeshoheits- und Lehnsrechte, die in der Vergangenheit zu Streitigkeiten zwischen Kursachsen und Schwarzenburg-Sondershausen geführt hatten, und überliess den freien Besitz des Amtes Ebeleben mit Ausschluss der Exklave Bothenheilingen und die adeligen Gerichtsorte Großfurra und Bendeleben.
Er leitete auch die Verhandlungen mit Preußen wegen der Stiftung des thüringischen Zollvereins und dessen Anschluss an Preußen 1832 bis 1833; sein diplomatischen Geschick und seine Umsicht wurde später vom Generalzolldirektor Brand besonders hervorgehoben.
Als 1835 der Sohn des Fürsten, Günther Friedrich Carl II. die Regierung übernahm, trat Karl Friedrich Wilhelm von Weise zurück und zog sich in das Privatleben zurück; hierzu lebte er auf dem Gut seines Bruders, des Oberstallmeisters von Weise in Thierbach bei Naumburg. Erst nach seinem Rücktritt wurde erkannt, das er sich streng an das Fürstenrecht gehalten hatte und nicht hatte anders handeln können. Unter seinem Vorsitz hatten sich die Dominialgüter verbessert und die an die Landwirte verpachteten Betriebe waren inzwischen Musterwirtschaften.
Karl Friedrich Wilhelm von Weise war zeit seines Lebens unverheiratet.
Auszeichnungen
Aufgrund der Verhandlungen mit Preußen erhielt er den Roten Adlerorden 3. Klasse verliehen.
Literatur
- Karl Friedrich Wilhelm von Weise in Wigand's Conversations-Lexikon für alle Stände, Band 6. Leipzig 1848. S. 188.
- Karl Friedrich Wilhelm von Weise in Neuer Nekrolog der Deutschen, 29. Jahrgang, 1851, 1. Teil. Weimar 1853. S. 198–201.