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Karl Buschmann
deutscher Gewerkschafter

Karl Buschmann

The basics

Quick Facts

Intro
deutscher Gewerkschafter
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Bielefeld
Place of death
Bielefeld
Age
73 years
The details (from wikipedia)

Biography

Karl Buschmann (* 12. August 1914 in Bielefeld; † 16. Februar 1988 ebenda) war ein deutscher Gewerkschafter. Von 1963 bis 1978 war er Vorsitzender der Gewerkschaft Textil-Bekleidung (GTB).

Leben

Nach Abschluss einer Lehre als Maurer war er während der Weltwirtschaftskrise einige Zeit arbeitslos und fand 1934 Arbeit in einem Bielefelder Textilunternehmen. Unmittelbar nach Kriegsende engagierte er sich beim Aufbau der Gewerkschaft Textil-Bekleidung-Leder in Bielefeld und in der Britischen Besatzungszone. 1947 wurde er hauptamtlicher Bezirkssekretär seiner Gewerkschaft und leitete den Bezirk Minden-Lippe (Ostwestfalen-Lippe), bis er vom 2. Ordentlichen Gewerkschaftstag der Gewerkschaft Textil-Bekleidung (GTB) 1951 in den Geschäftsführenden Hauptvorstand gewählt wurde. Hierübernahm er die Zuständigkeit für Tarifpolitik. 1961 wurde Buschmann stellvertretender Vorsitzender der GTB, 1963 wählte ihn der Gewerkschaftstag zum Vorsitzenden.

1978 verabschiedete sich Karl Buschmann aus Altersgründen aus dem Amt. Er starb am 16. Februar 1988 im Alter von 73 Jahren in seiner Geburtsstadt Bielefeld.

Leistungen

Unter seiner Leitung als für Tarifpolitik zuständiges Vorstandsmitglied standen insbesondere die Frage der Angleichung der niedrigeren Löhne in der Textil- und Bekleidungsindustrie an das Niveau der Gesamtindustrie, sowie die Verkürzung der regelmäßigen Wochenarbeitszeit von 48 auf 40 Stunden auf der Tagesordnung. Zu großen Streikbewegungen in der Textilindustrie kam es 1953 im Tarifbezirk Westfalen, 1958 in Niedersachsen/Bremen und Hessen. In der Bekleidungsindustrie setzte Buschmann 1954 erstmals verbindliche Erholzeiten für die Akkordbeschäftigten tarifvertraglich durch. 1956 wurde erstmals eine Effektivlohnklausel vereinbart, durch die Anrechnungen von Tariferhöhungen auf betriebliche Zulagen ausgeschlossen wurde. Das Bundesarbeitsgericht erklärte diese Tarifbestimmung zwölf Jahre später für unwirksam.

Als Gewerkschaftsvorsitzender schlug den Arbeitgebern in der Folgezeit einen sozialpartnerschaftlichen Umgang vor, diese sollten im Gegenzug die Rolle der Gewerkschaft stärker anerkennen, u. a. stimmten sie Tarifregelungen zum Schutz und zur Freistellung gewerkschaftlicher Vertrauensleute, sowie dem Einzug der Gewerkschaftsbeiträge durch die Lohnbüros und Vorteilsregelungen für Gewerkschaftsmitglieder zu.

Besonders geprägt war seine Zeit als Vorsitzender durch die beginnende Internationalisierung der Bekleidungsproduktion. Als einer der ersten Branchen begann bereits in den 1960er Jahren die Bekleidungsindustrie Arbeitsplätze in größerem Umfang in Länder mit niedrigen Lohn- und Arbeitsstandards zu verlagern.

Zum Schutz der heimischen Arbeitsplätze stritt Karl Buschmann Anfang der 70-Jahre des vorigen Jahrhunderts für ein Welttextilabkommen, dass 1973 in Kraft trat und die Steigerungsraten von Textil- und Bekleidungsimporten begrenzte und damit den Verlagerungsprozess verzögerte. So verringerte sich die Zahl der Beschäftigten in der deutschen Bekleidungsindustrie von 406.000 (nur Westdeutschland) im Jahr 1966 auf 93.000 im Jahr 1996 (Gesamtdeutschland). Diese Entwicklung folgte die Auflösung der Gewerkschaft Textil-Bekleidung im Jahr 1998.

Karl Buschmann hatte in den 70er Jahren bereits darauf hingewiesen, dass die Produktion in Ländern ohne gewerkschaftliche Vertretungen und ohne zivilgesellschaftliche Einrichtungen, ungezügelte Ausbeutung nach sich ziehen würde. Er war seiner Zeit voraus und forderte Sozialklauseln in internationalen Handelsverträgen, mit denen die Entwicklung der Schwellenländer auch im Hinblick auf die dortigen Lebens- und Arbeitsbedingungen unterstützt werden sollte.

Literatur

  • Protokolle der Gewerkschaftstage der Gewerkschaft Textil-Bekleidung aus den Jahren 1949, 1951, 1953, 1955, 1957, 1959, 1961, 1963, 1965, 1968, 1971, 1974, 1978, 1988, alle erschienen in Düsseldorf
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