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Karin B. Schnebel
German political scientist

Karin B. Schnebel

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German political scientist
A.K.A.
Karin Barbara Schnebel Karin Schnebel
Places
Work field
Gender
Female
Age
56 years
The details (from wikipedia)

Biography

Karin B. Schnebel

Karin Barbara Schnebel (* 22. September 1968) ist eine deutsche Politikwissenschaftlerin, Politikdidaktikerin und Autorin. Ihr Fachgebiet ist Politische Theorie und Philosophie, insbesondere Gerechtigkeits- und Anerkennungstheorien im Kontext heterogener Gesellschaften und der Frage des Fremden, Religionspluralismus, Politische Bildung und Geschlechterfragen. Ihr Grundkonzept verfolgt die Frage der Möglichkeiten der politischen Umsetzung ihres bereits in der Doktorarbeit konzipierten philosophischen Konzeptes der Selbstbestimmung auf viele Bereiche, wie beispielsweise auch die Geschlechtergerechtigkeitsfragen. Darauf zielen auch ihre didaktischen Fragestellungen in der Politischen Bildung bzw. der von ihr verfolgten Dilemmadiskussion ab. Des Weiteren beschäftigt Schnebel sich mit Fragen des Extremismus und Populismus.

Akademischer Werdegang

Schnebel studierte Politikwissenschaft, Soziologie und Kommunikationswissenschaft in Freiburg, Stuttgart, Bilbao, Paris, München und Frankfurt. Sie erwarb dabei die Licenciatura in Kommunikationswissenschaften und einen Magister Artium in Politikwissenschaften. Ihr Promotionsstudium im Bereich Internationale Beziehungen in Bilbao und München schloss sie mit der Dissertation in Politischer Theorie zum Thema »Selbstbestimmung in multikulturellen Gesellschaften dargestellt an den Beispielen Frankreich, Deutschland und Spanien« am Geschwister-Scholl-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München zur "Dr. phil." ab. Ihre Habilitation verfasste Schnebel ebenfalls in Politischer Theorie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt zum Thema "Geschlecht, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung". Abgeschlossen wurde die Habilitation im Jahr 2016. 2018 wurde sie in Frankfurt zur Privatdozentin (PD) ernannt.

Karriere

In den 1990ern arbeitete Schnebel als freie Redakteurin und Reporterin. Sie arbeitete 1998 für die OSZE in Bosnien-Herzegowina und war anschließend bis 2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Europäischen Parlament. 2000/01 arbeitete sie im Forschungszentrum ECOR/IRECOR in Tegelen (Holland). Schnebel hatte mehrere Begabtenstipendien und verschiedene wissenschaftliche Mitarbeiterstellen sowie eine Vertretungsprofessur an verschiedenen Universitäten; hierzu gehören die Universität des Baskenlandes (UPV, Bilbao/Spanien), die Ludwig Maximilians Universität München (LMU) München, die Universität Passau, die Technische Universität Dortmund (TU Dortmund) und die Goethe-Universität Frankfurt. Dabei war sie an Lehrstühlen für Politikwissenschaft, der Politischen Theorie, Politische Bildung und Didaktik der Sozialwissenschaften angesiedelt. Außerdem lehrt sie auch an Volkshochschulen (seit 1988) und Gymnasien (2007–2010) und vielen weiteren außerschulischen Organisationen. Über viele Jahre war Schnebel Gutachterin von Doktorarbeiten u. a. für die Universität Gloucestershire. Seit 2012 ist Schnebel freie Mitarbeiterin im Netzwerk für politische Bildung Bayern. Seit 2014 ist sie Vorstand und hat die Wissenschaftliche Leitung des Gesellschaftswissenschaftlichen Instituts in München inne und leitet seit 2019 die AIPSO (Akademie und Institut für Politik- und Sozialwissenschaften für Diskurse e.V.).

Von 2016 bis 2018 leitete Schnebel das Projekt „Selbstbestimmung und Integration“ in Kooperation mit dem Wertebündnis Bayern, in dessen Sprecherrat sie ebenfalls seit 2016 sitzt. Für dieses Projekt wurde sie für den nationalen Integrationspreis der Bundesrepublik Deutschland 2018 nominiert. Derzeit leitet sie das Projekt „Selbstbestimmung und Integration im Dialog der Konfessionen und Religionen“ im Rahmen des Gesellschaftswissenschaftlichen Institutes München für Zukunftsfragen und in Kooperation mit zwölf Organisationen unter der Finanzierung des Wertebündnisses Bayern. Außerdem ist Schnebel Hochschullehrerin für Politikwissenschaften an der Universität Passau. Als Privatdozentin lehrt sie an der Goethe Universität in Frankfurt am Main. Seit 2019 ist sie Initiatorin und Projektleiterin von "Dialog der Religionen".

Theorie und Stellungnahmen

Schnebel beschäftigt sich vor allem mit heterogenen Gesellschaften, Extremismus, Populismus, Geschlechterfragen und Religionspolitik. Dabei versucht sie von der theoretisch-philosophisch behandelten Frage auf die konkret politisch-gesellschaftliche Ebene abzuleiten, wie viele Gemeinsamkeiten in einem Staat notwendig sind, um langfristig einen maximalen Grad an Gerechtigkeit zu erlangen, um damit Demokratie zu begünstigen. Konkret geht es hierbei um die Frage, unter welchen Bedingungen diese Gemeinsamkeiten gelebt werden können, damit ein demokratisches System langfristig zu einem maximalen Grad an Gerechtigkeit und Demokratie gelangen kann.

Individuelle und kollektive Auffassung der Menschenrechte

Schnebel hinterfragt in ihrer Arbeit, ob es die individuellen Menschenrechte sind, die maximale Selbstbestimmungs- und Entfaltungsmöglichkeiten gewährleisten, oder ob dies kollektive Menschenrechte erfordert und wenn ja, in welcher Form. Ziel ist dabei, dass eine Gesellschaft in Frieden und möglichst mit maximalen Selbstbestimmungs- und Entfaltungsmöglichkeiten leben kann. Diese Fragestellung konzipierte Schnebel in ihrer Magisterarbeit und entwickelte sie in ihrer Doktorarbeit und Habilitationsschrift weiter. Von heterogenen Gesellschaften ausgehend wird der sog. Fremde hierbei auf all diejenigen übertragen, die sich mit dem Ort, an dem sie leben, nicht identifizieren. Die Identifikation ist für das Gelingen eines friedlichen Miteinanders in pluralistischen Gesellschaften und als Prävention gegen Extremismus und Populismus entscheidend. Voraussetzung hierfür ist eine Gesellschaft, die von möglichst vielen Bewohnern als gerecht betrachtet wird. Für eine solche Gesellschaft benötigt es zusätzlich gemeinsame Werte.

Geschlechtergerechtigkeit

Schnebel überträgt diese Fragestellung in ihrer Habilitation auf die Frage der Geschlechtergerechtigkeit: wie müsste eine Gesellschaft aussehen, die maximale Selbstbestimmung für beide Geschlechter ermöglicht?

Politische Bildung

Schnebel wendet die Idee der genetischen Politikdidaktik auf Fragestellungen im Bildungsbereich an; sie behandelt sie als Grundlage für alle Erklärungen, für die Begründung der Notwendigkeit eines Gesellschaftsvertrags und ihres Modells der Selbstbestimmung. Eine Grundlegende Frage ist hierbei, was wir täten, wenn uns unsere jetzigen Errungenschaften abhanden kämen. In der politischen Bildung fließt dies auch in Fragen der politischen Dilemmadiskussion ein, die dazu befähigt die Auffassungen der Selbstbestimmung immer wieder zu hinterfragen und damit zur Weiterentwicklung anregt.

An der Schnittstelle zwischen Politischer Philosophie und Politischer Bildung sieht Schnebel die Chance, Kenntnisse aus der Politikwissenschaft in Gesellschaft und Politik anzuwenden, da diese Verbindung als entscheidender Faktor für die immer wieder neu zu definierende Auffassung von Demokratie und Selbstbestimmung betrachtet wird. Dies ist einer der Grundgedanke des von ihr mitgegründeten Gesellschaftswissenschaftlichen Institutes München für Zukunftsfragen e.V.

Religion

Schnebel betrachtet den Begriff Säkularisierung als Folge als der Enteignung der Kirchen zu Beginn des 19. Jahrhunderts und die Distanz zur Kirche durch Wandlung des religiösen Denkens und weniger als sinkende Religiosität im Allgemeinen als Folge der Globalisierung. Das Ordnungselement, das alle Religionen beinhalten, könnte einen Beitrag zum Frieden leisten.

Engagement

2001 war Schnebel die Initiatorin und Mitgründerin die Elterninitiative MOUSE Childrenhouse e.V. Von dem englischen Montessori-Kinderhaus war sie sechs Jahre lang Vorstand und pädagogische Leitung. Seit Oktober 2016 ist sie Mitglied im Sprecherrat der Stiftung Wertebündnis Bayern. Neben Elternsprecher- und Elternbeiratstätigkeiten ist sie engagiert im kirchlichen Bereich der evangelischen Kirche, war in der baskischen Friedensorganisation ELKARRI und in der Amnesty International engagiert und ist Mitglied in politikwissenschaftlichen Verbänden oder Verbänden der politischen Bildung, in denen sie auch zeitweise verschiedene Positionen innehatte. Sie ist Mitgründerin des Gesellschaftswissenschaftlichen Institutes München für Zukunftsfragen e.V. und der Akademie und Institut für Politik und Sozialwissenschaften für Diskurse e.V.

Publikationen

Fachliteratur

  • Selbstbestimmung in multikulturellen Gesellschaften. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2003, ISBN 978-3-322-80442-6
  • Über „dumme Bürger“ und „feige Politiker“. Streitschrift für mehr Niveau in politischen Alltagsgesprächen (zusammen mit Christian Boeser). Springer Verlag, Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-658-02323-2
  • Selbstbestimmung oder Geschlechtergerechtigkeit. Springer Verlag, Wiesbaden 2014, ISBN 978-3-658-04209-7
  • Politik wagen – Ein Argumentationstraining (zusammen mit Christian Boeser-Schnebel, Klaus-Peter Hufer, Florian Wenzel). Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts. 2016, ISBN 978-3734401626

Herausgeberschaften

  • Europäische Minderheiten im Dilemma zwischen Selbstbestimmung und Integration. Springer Verlag, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-04714-6
  • Integration und Toleranz – Gesellschaftlicher Zusammenhalt durch Engagement. Klemm und Oelschläger 2018, ISBN 978-3862811359
  • Selbstbestimmung und Integration – Wie wir unsere Gesellschaft zusammenhalten. Wochenschau-Verlag, Schwalbach/Ts. 2019, ISBN 978-3834019301
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