Julius Kopsch
Quick Facts
Biography
Julius Kopsch (* 6. Februar 1887 in Berlin; † 5. März 1970 ebenda; gebürtig/eigentlich Julius Eugen Kopsch) war ein deutscher Dirigent und Komponist.
Leben
Julius Kopsch war der Sohn des Lehrers und späteren Reichstagsabgeordneten Julius Kopsch. Auf Wunsch seiner Eltern studierte er zunächst Jura in Berlin und Lausanne; in Heidelberg promovierte er zum Dr. jur. Seine musikalische Ausbildung erhielt er nebenbei am Stern'schen Konservatorium in Berlin. Seine Lehrer waren Wilhelm Klatte, Arnold Kleffel und Josef Stránský. 1911 gab er seine Laufbahn als Jurist auf und widmete sich ganz der Musik.
Als Kapellmeister war Julius Kopsch an der Komischen Oper in Berlin, den Stadttheatern von Krefeld und Lübeck sowie am Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater in Berlin engagiert. Im Ersten Weltkrieg war er in Łódź und Warschau tätig, von 1920 bis 1924 als Generalmusikdirektor des Landesorchesters und Landestheaters in Oldenburg. Anschließend dirigierte er von 1924 bis 1926 das Berliner Sinfonieorchester, um danach bis zu seinem Tode als freier Komponist, Kapellmeister und Gastdirigent zahlreicher Orchester zu arbeiten. Er komponierte sinfonische Dichtungen, Sinfonien, Kammermusik, Liederzyklen und ein Klavierkonzert. Für die 1937 erschienene deutsche Fassung des Films Reineke Fuchs (1937) von Władysław Starewicz und seiner Tochter Irène übernahm er die künstlerische Gesamtleitung und schrieb die Filmmusik. Julius Kopsch setzte sich sehr für das Urheberrecht der Künstler ein und war 1926 Vorsitzender der Genossenschaft Deutscher Tonsetzer, einer Vorläuferin der späteren GEMA. Von 1925 bis 1964 war er Dirigent des Berliner Ärzteorchesters. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg gründete er das Berliner Rechtswahrer-Orchester, das später mit dem Ärzteorchester zum Berliner Ärzte- und Juristen-Orchester fusionierte. 1964 entstand aus einer weiteren Fusion mit der Berliner Orchester-Gemeinschaft das Berliner Ärzte-Orchester in seiner heutigen Form. 1951 gründete er die Internationale Richard-Strauss-Gesellschaft und war bis 1964 deren Präsident. Am 5. März 1970 verstarb er in Berlin.
Literatur
- Kopsch, Julius Eugen, in: Deutsche Biographische Enzyklopädie
- Berliner Adressbuch 1941: Kopsch, Julius Dr., Komponist, Berlin-Schmargendorf, Karlsbader Str. 12ᵇ
- Kunsthandel Ralph R. Haugwitz, Berlin. Katalog Nr. II, 1994–1995, Karl Gatermann d. Ä.: Porträt (1915) des Kapellmeisters Dr. Kopsch. Virtuos und flott hingelegtes Bildnis…
- Simon Apel, Louis Pahlow, Matthias Wiessner: Biographisches Handbuch des Geistigen Eigentums, Verlag: Mohr Siebeck, Tübingen 2017, ISBN 978-3-16-154999-1, Julius Kopsch S. 173–180