Julian Würtenberger
Quick Facts
Biography
Julian Würtenberger (* 28. April 1957 in Freiburg im Breisgau) ist ein Verwaltungsjurist; er war Regierungspräsident des Regierungsbezirks Freiburg und ist Mitglied der CDU.
Leben
Berufliche Laufbahn
Würtenberger studierte an der Universität Freiburg Rechtswissenschaften und legte die Erste und Zweite Staatsprüfung ab. Anschließend war er beim Landratsamt Sigmaringen in der Innenverwaltung tätig.
Nach acht Monaten holte ihn der damalige CDU-Fraktionsvorsitzende Erwin Teufel 1984 in den Parlamentarischen Beratungsdienst des baden-württembergischen Landtages, wo er als Berater der CDU-Fraktion zunächst für Umweltfragen, später für das Grundsatzreferat zuständig war.
Im Jahr 1988 wechselte er ins Innenministerium. Sein Nachfolger als parlamentarischer Berater der CDU-Fraktion wurde Christoph Palmer. 1991 wechselte er in das damals neu eingerichtete Verkehrsministerium des Landes.
Nachdem das Verkehrsministerium 1996 mit dem Umweltministerium vereinigt worden war, ging Würtenberger 1997 zurück ins Innenministerium und übernahm dort als Leitender Ministerialrat die Führung der Zentralstelle.
Im November 2000 holte ihn Ministerpräsident Teufel ins Staatsministerium Baden-Württemberg, zunächst als Leiter der Abteilung II (Pressestelle). Ab Februar 2003 bis Juli 2007 führte er als Ministerialdirigent die Abteilung IV (Grundsatz und Planung, Sozial- und Gesellschaftspolitik, Bundesangelegenheiten). In dieser Funktion war er auch Vorgesetzter des im Referat 43 tätigen Redenschreibers Michael Grimminger, des Verfassers der umstrittenen Rede von Ministerpräsident Günther Oettinger am 11. April 2007 anlässlich des Todes des früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten Filbinger.
Am 16. Juli 2007 wurde Würtenberger mit der bis dahin lange vakanten Stelle des Ministerialdirektors (Amtsleiter und allgemeiner Stellvertreter des Ministers) im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg betraut.
Schon im November 2007 berief ihn Ministerpräsident Oettinger, mit Wirkung zum 1. Januar 2008, als Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Freiburg, Nachfolger von Sven von Ungern-Sternberg, der zum Jahresende in den Ruhestand ging. Nachfolger Würtenbergers im Ministerium wurde der bisherige Oberbürgermeister von Rottenburg am Neckar, Klaus Tappeser. Würtenberger setzte sich in seiner Amtszeit als Regierungspräsident vor allem für eine Politik der Nachhaltigkeit, für die Energiewende und für die Trinationale Metropolregion Oberrhein, insbesondere deren „Wissenschaftsoffensive“, ein.
2012 wurde Würtenberger, zu diesem Zeitpunkt überraschend, auf Vorschlag des bereits über ein Jahr amtierenden Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann, Bündnis 90/Die Grünen, aus politischen Gründen abberufen. Die Versetzung Würtenbergers in den einstweiligen Ruhestand wurde öffentlich kritisiert. Seine Nachfolgerin als Regierungspräsidentin wurde zum 1. April die parteilose Bärbel Schäfer.
Seit Januar 2013 leitet Würtenberger als Ministerialdirektor die Abteilung III (Zoll, Umsatzsteuer, Verbrauchsteuern) des Bundesfinanzministeriums in Berlin.
2016 wurde Würtenberger von Innenminister Strobl zu dessen Amtsleiter als Ministerialdirektor im Innenministerium Baden-Württemberg berufen.
Weitere öffentliche Funktionen
Würtenberger war seit 1. August 2007 Aufsichtsratsvorsitzender des Universitätsklinikums Tübingen. Außerdem war er (in seiner Funktion als Ministerialdirektor im Wissenschaftsministerium entsandt) stellvertretendes Mitglied der Verwaltungskommission des Wissenschaftsrates und Kuratoriumsmitglied des in Stuttgart angesiedelten Max-Planck-Instituts für Metallforschung sowie Vorstandsmitglied des Deutsch-Französischen Instituts (dfi) in Ludwigsburg. Bis September 2007 war er zeitweise Mitglied im Aufsichtsrat der Fernwärmegesellschaft Baden-Württemberg mbH. Er war ab Juni 2007 für eine einjährige Amtszeit auch Präsident des Rotary Clubs Stuttgart.
Privates
Julian Würtenberger, ein Enkel des Künstlers Ernst Würtenberger, ist verheiratet und hat drei Töchter. Er ist der jüngere Bruder des Inhabers des Lehrstuhls für Staats- und Verwaltungsrecht Thomas Würtenberger an der Universität Freiburg und der Sohn des Strafrechtlers und Kriminologen Thomas Würtenberger (1907–1989).