Joseph Deutsch

Joseph Deutsch (* 4. Januar 1885 in Rath-Vennickel (1886: Traar); † 29. März 1966 in Heidelberg) war ein deutscher Bibliothekar und von 1927 bis 1952 Leiter der Universitätsbibliotheken Greifswald, Breslau und Heidelberg.

Deutsch studierte Geschichte, Germanistik und Geographie an den Universitäten Marburg, München, Berlin und Bonn, wo er 1909 promoviert wurde. 1912 legte er die Fachprüfung als Bibliothekar ab und wurde 1915 Bibliotheksassistent an der Universitätsbibliothek Göttingen. Zwei Jahre später war er Bibliothekar an der Universitätsbibliothek Kiel und bereits 1921 stellvertretender Direktor dieser Bibliothek. 1924 wurde er zum ersten Bibliotheksrat ernannt.

1927 ging Deutsch als Direktor die Universitätsbibliothek Greifswald, wo er auch Mitglied der Historischen Kommission für Pommern und Vorstand des Rügisch-Pommerschen Geschichtsvereins wurde. 1932 bis 1945 war er Direktor der Staats- und Universitätsbibliothek Breslau. Nach Kriegsende war er 1946 an der Universitätsbibliothek Münster, bevor er vom 1. November 1947 bis 1952 als Nachfolger des verstorbenen kommissarischen Leiters Hermann Finke Leitender Bibliotheksdirektor der Universitätsbibliothek Heidelberg war. Seine Verdienste lagen in der Wiedereinrichtung dieser Institution nach dem Zweiten Weltkrieg.

Deutschs Ehefrau hieß Elisabeth, das Paar hatte eine Tochter Irmgard, verheiratete Guber.

• Die Bibliothek Herzog Philipps I. von Pommern. Greifswald, Bamberg 1931.
• Die Handschriften der Abteilung für niederdeutsche Literatur bei der Universitätsbibliothek zu Greifswald. Leipzig 1926.
• Kilian Leib, Prior von Rebdorf. Ein Lebensbild aus dem Zeitalter der deutschen Reformation. (= Reformationsgeschichtliche Studien und Texte; 16/16). Aschendorff, Münster 1910 (Dissertation,Internet Archive).

Herausgeber

• Neue Heidelberger Jahrbücher (seit 1950).

• A. Habermann: Lexikon deutscher wissenschaftlicher Bibliothekare 1925–1989. Frankfurt am Main 1985. S. 56f.