Josef Waldmann
Quick Facts
Biography
Johann Josef Waldmann (* 14. März 1676; †25. Oktober 1712) war ein österreichischer Barockmaler.
Leben
Josef Waldmann entstammt einer Tiroler Malerfamilie, er ist der Sohn von Michael Waldmann dem Jüngeren und der Neffe von Kaspar Waldmann. Einer seiner Schüler war Johann Ferdinand Schor. Am 12. Jänner 1705 heiratete er in Innsbruck Maria Ursula Spilmann, das Paar hatte einen Sohn und fünf Töchter.
Waldmann wurde häufig vom Hof in Innsbruck beschäftigt und fertigte Theaterdekorationen, Trauergerüste, Heilige Gräber und zusammen mit Kaspar Waldmann 1707 die Ehrenpforte für den Einzug des Statthalters Karl Philipp von der Pfalz. Er zeichnete auch Entwürfe für Kupferstiche, wie Büchertitel, Porträts und Ansichten. Im Laufe der Zeit wandte er sich der Kirchenmalerei zu, schuf Altarbilder und verhalf dem barocken Großdeckenbild in Tirol zum Durchbruch. Sein Hauptwerk ist das Kuppelfresko der Glorie der Augustinerheiligen in der ehemaligen Augustinerkirche in Rattenberg. Das erste monumentale Kuppelfresko in Tirol entstand vermutlich nach dem Vorbild des Kuppelfreskos von Johann Michael Rottmayr in der Dreifaltigkeitskirche in Salzburg (1697).
Werke
- Deckenfresken in der Spitalskirche Innsbruck, 1702–1703 (bei der Renovierung 1892 übermalt)
- Fresken in der Schlosskapelle von Schloss Rotholz, 1704–1706
- Kuppelfresko Glorie der Augustinerheiligen in der Augustinerkirche Rattenberg, 1708–1712
- Malereien im Herkulessaal der Innsbrucker Hofburg, 1711 (zusammen mit Johann Baptist Waldmann und Michael Hueber; beim Umbau 1760 zerstört)
- Deckenfresko im Altarraum der Wallfahrtskirche Maria Brettfall (zugeschrieben)
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Waldmann, Tiroler Künstlerfamilie. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 52. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1885, S. 185 f. (Digitalisat).
- Heinrich Hammer: Die Entwicklung der barocken Deckenmalerei in Tirol. Studien zur deutschen Kunstgeschichte, 159. Heft, J. H. Ed. Heitz, Strassburg 1912, S. 148–187 (Digitalisat im Textarchiv – Internet Archive).