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Austria
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Josef Schey
Austrian jurist

Josef Schey

The basics

Quick Facts

Intro
Austrian jurist
Places
Gender
Male
Place of birth
Vienna, Austria
Place of death
Vienna, Austria
Age
84 years
Education
University of Vienna
Awards
Honorary doctor of the University of Vienna
 
honorary doctorate of the University of Graz
 
The details (from wikipedia)

Biography

Josef Freiherr Schey von Koromla (* 16. März 1853 in Wien; † 18. Januar 1938 ebenda) war ein österreichischer Rechtswissenschaftler und Hochschullehrer.

Leben

Josef Schey von Koromla war der Sohn des jüdischen Bankiers, Großhändlers und MäzensFriedrich Freiherr Schey von Koromla und dessen vierter Frau Hermine, geborene Landauer (1822–1902). Sein Großonkel war der Großhändler und Philanthrop Philipp Freiherr Schey von Koromla (1798–1881).

Schey von Koromla besuchte von 1862 bis 1870 das Akademische Gymnasium in Wien. Er studierte von 1870 bis 1875 Rechtswissenschaften an der Universität Wien sowie in Berlin und Bonn und wurde 1875 in Wien promoviert. Ab 1877 war er in der niederösterreichischen Finanzprokuratur tätig.; im selben Jahr habilitierte er mit der Schrift Zur Geschichte der actio Pauliana und des interdictum fraudatoriuman der Universität Wien.

Ab 1882 war er im Ministerium für Kultus und Unterricht tätig und erhielt im selben Jahr den Titel eines außerordentlichen Professors. Ab 1884 lehrte er als außerordentlicher Professor für Römisches Recht und österreichisches Privatrecht an der Universität Wien, wo er 1885 ordentlicher Professor wurde. An der Universität Graz lehrte er von 1885 an Römisches Recht, 1893 übernahm er dort den Lehrstuhl für österreichisches Zivilrecht und war 1889/1890 Dekan der juristischen Fakultät.

1897 kehrte er als Professor des österreichischen Zivilrechts an die Universität Wien zurück und war dort 1900/1901 sowie 1910/1911 Dekan der Fakultät. 1903 wurde er zum Hofrat ernannt und 1907 zum Mitglied des Herrenhauses des Reichsrats auf Lebenszeit. 1925 wurde er korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.1925 wurde er emeritiert,lehrte jedoch bis 1933 weiter als Honorarprofessor.

Schey von Koromla wurde mit Ehrendoktoraten der Universitäten Graz (1923) und Wien (1935) ausgezeichnet.

Aus der Ehe mit Henriette Lang (* 7. Oktober 1856; † 4. Dezember 1934) hatte er drei Söhne und zwei Töchter. Er ruht in der israelitischen Abteilung des Wiener Zentralfriedhofes.

Werk

Schey von Koromla war in seiner Jugend vomPandektismus seines Schwagers und Lehrers Joseph Unger beeinflusst, löste sich jedoch später von der römischen Schuldoktrin.

Ab 1890 veröffentlichte er sein Hauptwerk, Die Obligationsverhältnisse des österreichischen allgemeinen Privatrechts. Er gehörte ab 1904 der Kommission zur Erneuerung des Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuchs (ABGB) von 1811 an,übernahm darindie Bereiche Obligations- und Pfandrecht und schlug statt einer Gesamtrevision die Erneuerung durch Teilnovellen vor. 1912 legte er als Generalreferent der Kommissioneinen Entwurf vor, der mit geringen Änderungen bis 1916 umgesetzt wurde. Er gab die Manz’sche ABGB-Ausgabe heraus und war Mitherausgeber der Sammlung von Civilrechtlichen Entscheidungen des k.k. obersten Gerichtshofes.

Nach dem Ersten Weltkrieg war er im Regierungsauftrag als Schiedsrichter an internationalen Schiedsgerichten in Paris und London tätig, die nach dem Vertrag von Saint-Germain eingerichtet wurden. Er vertrat etwaden österreichischen Anspruch gegenüber dem Wiedergutmachungsanspruch Belgiens auf Kulturgüter, darunter der Schatz des Ordens vom Goldenen Vlies. Dabei gelang es ihm, eine gütliche Übereinkunft zu treffen.

Literatur

  • Schey von Koromla Josef. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 10, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1994, ISBN 3-7001-2186-5, S. 101.
  • Elisabeth Berger: Schey von Koromla, Josef. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 719 f. (Digitalisat).
  • Gunter Wesener: Römisches Recht und Naturrecht (= Geschichte der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz, Teil 1), Graz 1978, S. 67–69
  • Gunter Wesener: Österreichisches Privatrecht an der Universität Graz (= Geschichte der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz, Teil 4), Graz 2002, S. 52–56
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