Josef Heukeshoven
Quick Facts
Biography
Josef Johannes Heukeshoven (* 2. Mai 1901 in Köln; † 22. November 1993 in Koblenz) war ein deutscher Politiker (NSDAP).
Leben und Wirken
Seine Familie stammt aus dem flämischen Burgund. Infolge klerikaler Auseinandersetzungen wanderten seine Ahnen ins nahegelegene deutsche Rheinland aus, wo sie ein Gut in Kirchherten erwarben. Dort arbeiteten nach ihrer Verarmung in der Weltwirtschaftskrise, ehe sie nach Köln zogen und das "Gasthaus Heukeshoven" eröffneten, das bis nach 1970 von der Familie betrieben wurde.
Nach dem Schulbesuch studierte Josef Heukeshoven Volkswirtschaft und Staatswissenschaften. In den Jahren 1928 bis 1930 amtierte er als Führer einer Baugenossenschaft in Köln. 1930 trat Heukeshoven in die NSDAP ein: Im selben Jahr übernahm er nacheinander Ämter als Bezirksleiter der NSDAP in Breslau und als Kreisleiter der NSDAP in Gleiwitz. Das zuletzt genannte Amt hatte er bis 1935 inne. Sein erstes öffentliches Amt bekleidete Heukeshoven ab 1933 als Stadtverordnetenvorsteher in Gleiwitz.
Von 1932 bis zur Auflösung dieser Körperschaft im Herbst 1933 gehörte Heukeshoven dem Preußischen Landtag als Abgeordneter an. Anschließend saß er von November 1933 bis März 1936 als Abgeordneter im nationalsozialistischen Reichstag in dem er den Wahlkreis 9 (Oppeln) vertrat. Am 29. März 1936 kandidierte er erneut bei der Reichstagswahl, erhielt aber kein Mandat mehr.
Am 1. Juli 1933 wurde Heukeshoven zunächst zum kommissarischen Landrat in Neisse ernannt. Vom 10. Juli 1933 bis zum Dezember 1942 fungierte er dann als regulärer Landrat von Neisse. Anschließend amtierte er von März 1943 bis 1945 als Landrat des Landkreises Sankt Goarshausen.
Seit 1934 war Heukeshoven zudem Mitglied der Sturmabteilung (SA), in der er 1942 den Rang eines Sturmbannführers erreichte.
Über seine Entnazifizierung ist nichts bekannt.
Literatur
- Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform: Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
- Bärbel Holtz (Bearb./Ed.): Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums 1925-1938/38. Bd. 12/II. (1925-1938). Olms-Weidmann, Hildesheim 2004. ISBN 3-487-12704-0 (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Hg.]: Acta Borussica. Neue Folge.)