Johannes Pering

Johann Pering bzw. Johannes Peringius oder auch Johann op Wederich (* um 1480 in Büderich; † nach 1541) war ein deutscher Humanist und Lehrer. Er trug den akademischen Grad eines Magisters.

Pering stammte vom Gut Wederich, das zu Büderich gehörte, und besuchte als Schüler des Alexander Hegius die Schule der Brüder vom gemeinsamen Leben in Deventer. 1498 wird er in Köln immatrikuliert. Nach seinem Magisterexamen wurde er zunächst Lehrer an der Schola Paulina zu Münster, wo er 1512 als Nachfolger des Johannes Murmellius Konrektor wurde. Von 1518 bis 1520, von 1522 bis 1532 und von 1535 bis 1539 war er Rektor der städtischen „Großen Schule“ in Wesel. Zwischen 1522 und 1525 war Adolph Clarenbach sein Konrektor. Zu seinen Schülern zählte u. a. auch der spätere Leibarzt Wilhelms des Reichen Reiner Solenander.

Ab 1540 galt sein Wirken der Ausbildung der Chorschüler im Kloster Werden.

Peringius war ein begeisterter Humanist und stark an der Verbreitung der hebräischen Sprache interessiert. Er stand im regen Kontakt mit Konrad Heresbach.

Als Nachruf auf die der Pest zum Opfer gefallenen Freunde Murmellius und Job. Aedicollius verfasste er das Gedicht Bitte um Abwehr der Pest:

Murmeilum mihi sie tempore florido.
Ut quidam référant, abstulit (sc. pestilentia), alteram
Me neс non animae dimidium meae,
Praeclarum sophiae qui specimen fuit.
Haec arctoque mihi foedere deditum
Insignem sophiae et moribus integrum
Ioannem eripuit sic Edicollium,
Longo qui docuit tempore litteras.

• Exhoratio studiosae iuventutis ad linguam hebraicam in frequenti scholasticorum coetu habita quum auspicaturus esset hebraicae linguae rudimenta.
• Ex tribus Laurentii Vallae de verbo bono libris quaedam familiares orationes etc. - Coloniae apud Eucharium Cervicornum, 1517 mensis Octobris die octava

• Alois Bömer: Die lateinischen Schülergespräche der Humanisten: Auszüge mit Einleitungen, Anmerkungen und Namen- und Sachregister; Quellen für die Schul- und Universitätsgeschichte des 15. Und 16. Jahrhunderts. (= Texte und Forschungen zur Geschichte der Erziehung und des Unterrichts in den Ländern deutscher Zunge. Band 1). Verlag J. Harrwitz, Berlin 1897.
• Karl Bartsch: Germania: Vierteljahrsschrift Fur Deutsche Alterthumskunde. BiblioBazaar, LLC, 2008, ISBN 978-0-559-33769-7.
• Franz Josef Worstbrock: Die Deutsche Literatur Des Mittelalters. Deutscher Humanismus 1480–1520. Band 1: A–K. Verlag Walter de Gruyter, 2009, ISBN 978-3-11-020639-5.
• Elisabeth M. Kloosterhuis: Erasmusjünger als politische Reformer: Humanismusideal und Herrschaftspraxis am Niederrhein im 16. Jahrhundert. (= Rheinisches Archiv. Band 148). Verlag Böhlau, 2006, ISBN 3-412-18403-9.
• Georg Ellinger: Jahresberichte für Neuere Deutsche Literaturgeschichte. Verlag BiblioBazaar, LLC, 2009, ISBN 978-1-116-07995-1.
• Hermann Burghard, Ulrich Borsdorf: Essen: Geschichte einer Stadt. Verlag Pomp, 2002.
• R. Foss, Paul Hassel, C. Rössler: Zeitschrift für Preussische Geschichte und Landeskunde. Band 5, Verlag O. Zeller Verlag, 1868.
• Ludwig Hölscher: Sokrates; Zeitschrift für das Gymnasialwesen. Band 14, Verlag Weidmann, 1860.
• Beiträge zur Geschichte des Stiftes Werden, Ausgaben 4-6. 1895.
• Petra Herzog: Vom Badearzt in Lucca zum Leibarzt am herzoglichen Hof: Dr. Reiner Solenander. In: Jahrbuch des Kreises, Wesel 2003, ISBN 3-87463-333-0.
• Heimatverein Büderich u. Gest e.V.: Unsere Heimat - Sammelband Auszüge Heft 1 bis 18. 2005.