Johannes Eltz
Quick Facts
Biography
Johannes Graf von und zu Eltz (* 2. Oktober 1957 in Eltville am Rhein) ist katholischer Priester, Stadtdekan von Frankfurt am Main, Domkapitular des Bistums Limburg und dessen ehemaliger Offizial.
Leben und Wirken
Johannes zu Eltz entstammt der Familie Eltz, die mit Jakob III. und Philipp Karl Erzbischöfe von Trier und Mainz gestellt hat. Er wuchs im Rheingau als eines von neun Kindern von Ladislaja und Jakob zu Eltz auf. Er studierte Jura an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Dort wurde er zum Dr. iur. promoviert und entschied sich danach für den Priesterberuf. Er studierte Philosophie und Theologie an der Frankfurter Jesuitenhochschule St. Georgen und an der Ordenshochschule der Benediktiner Athenaeum Sant’Anselmo in Rom. Von 1993 bis 1995 studierte Johannes zu Eltz Kirchenrecht an der Jesuitenuniversität Gregoriana in Rom und erwarb 1995 das Lizenziat im Kirchenrecht.
1991 wurde er im Limburger Dom zum Priester geweiht und war anschließend von 1991 bis 1993 als Kaplan in Oberursel tätig. Von 1995 bis 2001 war er Pfarrer der Pfarreien Kölbingen und Rothenbach im Westerwald. Von 1999 bis 2010 stand zu Eltz als Offizial dem Limburger kirchlichen Gericht vor und war damit vor allem mit Ehesachen befasst. In der Hierarchie der Bistumsleitung stand er somit an vierter Stelle nach dem Bischof, dem Weihbischof und dem Generalvikar.
Seit 2001 gehört Johannes zu Eltz auch dem Domkapitel in Limburg an. Von 2006 bis 2010 war Johannes zu Eltz als Nachfolger des zur Wiesbadener Oberbürgermeisterwahl antretenden Ernst-Ewald Roth Stadtdekan von Wiesbaden und Pfarrer der dortigen Stadtpfarrkirche St. Bonifatius. Aufsehen erregte er im Januar 2007, nachdem er versuchte, den Raub einer konsekrierten Hostie – nach katholischem Verständnis der Leib Christi – durch einen Gottesdienstbesucher nach der Eucharistiefeier mit Körpereinsatz zu verhindern. Gegenüber dem Wiesbadener Kurier gab zu Eltz an, dass er bereit sei, sein Leben für die Verteidigung einer geweihten Hostie zu geben.
Im August 2010 übernahm er das Amt des Stadtdekans und Bischöflichen Kommissars für Frankfurt am Main. Er ist damit zuständig für fast 150.000 Katholiken. Außerdem ist er Vorsitzender des Caritasverbandes Frankfurt e. V.
Johannes zu Eltz ist Mitglied im Römerbergbündnis, einer Vereinigung von DGB, Kirchen, jüdischer Gemeinde und Jugendring gegen Rechtsextremismus in Frankfurt, und im Rat der Religionen Frankfurt. Im Zusammenhang mit den Auseinandersetzung um den ehemaligen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst war er ein früher und entschiedener Kritiker des Bischofs.
Schriften
- Lehrstuhlbesetzung und Beanstandung am Fachbereich Katholische Theologie der Universität Mainz (Sonderband: Neues Jahrbuch für das Bistum Mainz, Erzdiözese Mainz). Verlag Schmidt, Mainz 1988, ISBN 3-87439-183-3.