Johanna Friesen

Johanna Friesen (auch: Friese, Frese; geborene von Rommel, auch Romel; * im 14. oder 15. Jahrhundert; † 20. August 1579 in Hannover) war eine deutsche Stifterin.

Johanna Friesen war die Ehefrau des Claus Friese, auch Klaus Frese geschrieben. Nach dem Tod ihres Ehemannes errichtete sie gemeinsam mit ihrer ebenfalls verwitweten Schwester Katharina Semmern die Friesen- und Semmern-Stiftung. Katharina (auch Catarina) war die Witwe des Christoph von Semmern oder – laut Inschrift auf dem erhaltenen Epitaph – Cristoff van Szemere(n).

Die im Todesjahr der Schwester Catarina 1570 (oder früher) errichtete Stiftung war ein Legat an der hannoverschen Marktkirche zugunsten der Kirchen, Schulen und Armen der Stadt. Johanna Friesen brachte sowohl für die Stiftung, aber auch in ihrem alltäglichen Leben viel Zeit für arme und hilfsbedürftige Menschen auf, von denen sie auch etliche fürsorglich unterstützte.

An der Südwand der Marktkirche hat sich das Epitaph der beiden Schwestern erhalten, die dort in knieender Haltung zu dem an das Kreuz geschlagenen Jesus Christus beten.

• Postum wurde die 1860 in der Oststadt von Hannover angelegte Friesenstraße, die die Hamburger Allee mit der Bödekerstraße verbindet, nach der Stifterin Johanna Friese benannt.
• Die ehemalige Grundschule Friesenschule in Hannover wurde am 22. Februar 1995 in Johanna-Friesen-Schule umbenannt.

• R. Hartmann: Geschichte der Residenzstadt Hannover: von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart, Hannover 1880, S. 265 (Nachdruck 2013) eingeschränkte Vorschau
• Archivalien von und über Johanna Friesen finden sich als „Register des Friesen- und Semmerschen Legats [...] aus den Jahren 1593–1833“ im Stadtarchiv Hannover

1. ↑ Das abweichende Todesdatum „1578“ soll der Historiker Georg Hilmar Ising in seiner seit 1702 verfassten Chronica der Stadt Hannover angegeben haben; vergleiche Sabine Wehking: DI 36, Stadt Hannover, Nr. 126 auf der Seite inschriften.net [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 23. Juli 2018