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Johann Nikolaus Schäfer
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Johann Nikolaus Schäfer

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Places
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Gender
Male
Birth
Place of birth
Germany
Death
Age
73 years
The details (from wikipedia)

Biography

Johann Nikolaus Schäfer (* 1671 in Kilianstädten; † 1744) war ein Orgelbauer der Barockzeit, der in Hessen wirkte.

Leben

Schäfer stammte aus Babenhausen und ließ sich im Jahr 1705 in Hanau nieder, wo er im selben Jahr eine Orgel für seine Geburtsstadt Kilianstädten baute. Nicht bekannt ist, bei wem er den Orgelbau erlernt hat. Seine Frau hieß Helena Catharina und gebar ihm 1726 den Sohn Johann Ernst Henrich Schäfer.Schäfer gilt als der bedeutendste Hanauer Orgelbauer im 18. Jahrhundert. Sein Nachfolger wurde Joseph CarlGroßwaldt (* 1760), von dem nur ein Neubau (Wickstadt, 1759) nachgewiesen ist.

Werk

Typisch für Schäfer ist der breit angelegte Prospekt. Seine Orgeln zeichnen sich durch eigenwillige Dispositionen aus. So verfügte sein Marburger Werk über vier Acht-Fuß-Labial-Register; im Pedal waren vier von sieben Registern 16-füßig; Oberwerk und Brustwerk besaßen eine sechsfache Mixtur. Die Prospektgestaltung im Régencestil in der Stadtkirche St. Marien (Homberg) ist ungewöhnlich für Hessen-Kassel und weist auf Johann Friedrich Schäffer aus Witzenhausen als Erbauer hin.1716 wurde Schäfer gebeten, den Entwurf von Caspar Kirchner für einen Orgelneubau in Hachenburg zu begutachten. Er befürwortete den Entwurf im Wesentlichen und sandte zwei eigene Dispositionsentwürfe mit, die in ähnlicher Form bei seinen eigenen Neubauten zur Ausführung kamen. Abgesehen von einigen Prospekten ist im Wesentlichen nur noch sein Dieburger Werk als Rückpositiv in Nieder-Ramstadt erhalten.

Werkliste

JahrOrtKircheBildManualeRegisterBemerkungen
1705KilianstädtenEv. Kirche
1710MarjoßEv. KircheNeubau oder Einbau einer älteren Orgel
1717–1718UsingenLaurentiuskircheI/P141881 von Gustav Raßmann um ein zweites Manual erweitert; 1971/72 Neubau durch Günter Hardt hinter hist. Gehäuse und unter Verwendung von 4–5 Registern von Raßmann und der Manuallade von Schäfer.
1720KleestadtEv. KircheI7ohne Pedal gebaut; 1786 um freies Pedal erweitert; Gehäuse und Manualwindlade von Schäfer erhalten (heute I/P/12)
1720SchaafheimEv. KircheI131841 an die kath. Kirche Erbach verkauft; einige Register erhalten
1721–1722MarburgLutherische Pfarrkirche St. MarienII/P28Prospekt erhalten
1723DieburgSt. Peter und PaulI111844 nach Lengfeld überführt, seit 1965 als Rückpositiv in Nieder-Ramstadt; besterhaltenes Werk
1725ErbachStadtkirche ErbachII/P201899 durch Neubau von Wilhelm Sauer hinter hist. Gehäuse ersetzt
1726AltheimEv. KircheI8ohne Pedal erbaut; später mehrfach erweitert und 1967 durch eine neue Walcker-Orgel ersetzt; Prospekt erhalten
1727HanauJohanneskirche
1729–1731Steinau an der StraßeReinhardskircheI/P15Neubau; nicht erhalten
1734BabenhausenEv. Kirche
I/P171951 durch Walcker-Neubau hinter hist. Gehäuse ersetzt
1732–1736Homberg (Efze)Stadtkirche St. Marien
II/Pvon Johann Friedrich Schäffer, früher Johann Nikolaus Schäfer zugeschrieben; nur reich verzierter Prospekt von Josef Dietrich Göhring im Régencestil erhalten (heute III/P/32) → Orgel

Literatur

  • Hans Martin Balz: Orgeln und Orgelbauer im Gebiet der ehemaligen hessischen Provinz Starkenburg. Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaues. Bärenreiter-Antiquariat, Kassel 1969 (Studien zur hessischen Musikgeschichte 3). 
  • Hans Martin Balz, Reinhardt Menger: Alte Orgeln in Hessen und Nassau (= Veröffentlichung der Gesellschaft der Orgelfreunde. Band 72). Merseburger, Kassel 1979, ISBN 3-87537-169-0. 
  • Franz Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band 7,1). Band 2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden. Teil 1: A–K. Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1307-2. 
  • Franz Bösken: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band 7,2). Band 2: Das Gebiet des ehemaligen Regierungsbezirks Wiesbaden. Teil 2: L–Z. Schott, Mainz 1975, ISBN 3-7957-1370-6. 
  • Franz Bösken, Hermann Fischer: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band 29,1). Band 3: Ehemalige Provinz Oberhessen. Teil 1: A–L. Schott, Mainz 1988, ISBN 3-7957-1330-7. 
  • Franz Bösken, Hermann Fischer: Quellen und Forschungen zur Orgelgeschichte des Mittelrheins (= Beiträge zur Mittelrheinischen Musikgeschichte. Band 29,2). Band 3: Ehemalige Provinz Oberhessen. Teil 2: M–Z. Schott, Mainz 1988, ISBN 3-7957-1331-5. 
  • Dieter Großmann: Kurhessen als Orgellandschaft. In: Acta Organologica. Band 1, 1967, S. 69–112. 
  • Gottfried Rehm: Die Orgeln des ehemaligen Kreises Schlüchtern (= Norddeutsche Orgeln. Bd. 10). Pape, Berlin 1975, ISBN 3-921140-14-5.

Siehe auch

  • Liste von Orgelbauern
  • Liste von Orgeln in Hessen
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