Johann Heinrich Schmidt
Quick Facts
Biography
Johann Heinrich Schmidt genannt Fornaro (* 2. August 1757 in Ottweiler; † im Mai 1821 in Darmstadt) war ein deutscher Maler.
Joh. Heinrich Schmidt wurde in Ottweiler als Sohn des fürstlichen Bediensteten Peter Schmidt geboren und in der evangelisch-lutherischen Konfession erzogen. Nachdem sein malerisches Talent erkannt wurde, wurde er in der Residenzstadt Saarbrücken bei dem Hofmaler Johann Jakob Samhammer ausgebildet, so wie die gleichaltrigen Johann Friedrich Dryander und Johann Kaspar Pitz. Schmidt ging mit Samhammer gegen 1774 nach Darmstadt.
Es heißt dort: „J. J. Samhammer, ein geschickter hiesiger Porträtmaler aus der Fiedler'schen Schule, der nunmehr auch den Charakter als Hofmaler bekleidet. Sein Schüler Joh. Heinrich Schmidt, ein Jüngling von viel Hoffnung, der sich besonders in Miniaturgemälden auszeichnet“. Schmidt arbeitete als Hessen-Darmstädtischer Hofkabinettsmaler und Miniaturist und erscheint zwischen 1783 und 1787 in Mannheim. Zwischen 1787 und 1798 lebte er in Rom. In Goethes Künstlerkreis in Rom bekam er den Spitznamen Fornaro (Bäcker). Er trat zum katholischen Glauben über und heiratete am 5. August 1792 eine Römerin, und zwar sein Modell Teresa Banducci. Von 1798 bis 1809 hielt er sich in Neapel auf. Seine italienischen Landschaften waren gesucht und besonders in England begehrt.
Zur Unterscheidung von dem gleichnamigen sächsischen Hofmaler Johann Heinrich Schmidt aus Hildburghausen (1749–1829), mit dem er in der älteren Literatur vermischt wird, beschrieb ihn sein „Entdecker“ Karl Lohmeyer unter dem Notnamen „Johann Heinrich Schmidt genannt Fornaro“, den Schmidt selbst so nie führte.
Literatur
- Karl Lohmeyer: Ottweiler in der Kunst des 18. Jahrhunderts. Band 1 der Veröffentlichungen der Arbeitsgemeinschaft für Landeskunde. Ottweiler o.J. [1950], darin S. 59–77 über Schmidt genannt Fornaro.
- Karl Lohmeyer: Der Saarländische Maler Joh. Heinrich Schmidt, genannt Fornaro in Rom und Neapel mit seinen Goethebeziehungen. Ottweiler o.J. [1952].
- Peter Neumann (Hrsg.): Saarländische Lebensbilder. Band 2. 1984, S. 83–115.