Johann Grob
Quick Facts
Biography
Johannes oder Johann Grob (* 16. September 1643 in Oberglatt, heute Gemeinde Flawil; † 1. April 1697 in Herisau) war ein Schweizer Dichter und Epigrammatiker.
Leben
Grob stammte aus einer wohlhabenden Familie aus dem Weiler Enzenschwyl (heute Grobenentschwil) in der Gemeinde Flawil in der damaligen Grafschaft Toggenburg bzw. im heutigen Kanton St. Gallen. Nach seiner Jugendzeit an seinem Geburtsort studierte er in Zürich. Von 1661 bis 1664 war er Soldat in der Leibgarde des sächsischen Kurfürsten Johann Georg II. Anschließend reiste er nach Paris, Bremen, Hamburg, London und in die Niederlande. 1664 übernahm er die väterliche Leinwandhandelsfirma und wurde Landeskommissär im Toggenburg. In seiner Heimat griff er auf Seiten der evangelischen Toggenburger in die Auseinandersetzungen mit dem Fürstabt von St. Gallen ein. Nach diesen Konflikten lebte er ab 1674 mit seiner Familie bis zu seinem Tode in Herisau in Appenzell Ausserrhoden. Dort war er als Diplomat tätig und bis zu seinem Tod Mitglied des Grossen Rats.
Sein literarisches Werk umfasst vor allem satirische Gedichte, insbesondere Epigramme. Häufig wiederkehrendes Thema ist der Kampf für die deutsche und gegen die französische Kultur, insbesondere die Expansionsbestrebungen Ludwigs XIV.Für diesen patriotischen Einsatz wurde er von Kaiser Leopold I. geadelt.
Werke (Auswahl)
- Dichterische Versuchsgabe.Basel 1678
- Treugemeinter Eydgenössischer Aufwecker. o. O., 1678 u. ö.
- Poetisches Spazierwäldlein, 1700
- Epigramme.Nebst einer Auswahl aus seinen übrigen Gedichten, hrsg. Axel Lindqvist. Hildesheim 1991 (Ndr. d. Ausg. 1929)
Literatur
- Walter Ernst Schäfer: Johannes Grob. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 30. Januar 2006.
- August Steiger: Johannes Grob: der toggenburgische Dichter und appenzellische Ehrenbürger. In: Appenzellische Jahrbücher. Band 71 (1944) (archiviert in E-Periodica.ch der ETH-Bibliothek, PDF; 11,5 MB).
- Jakob Baechtold: Grob, Johannes. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 704 f.
- Gerhard Dünnhaupt: Johann Grob, in: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock, Bd. 3. Hiersemann, Stuttgart 1991, ISBN 3-7772-9105-6, S. 1852–1854 (Werk- und Literaturverzeichnis)
- Georg Thürer: Grob, Johannes. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 100 f. (Digitalisat).