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Germany
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Joachim Tennstedt
German actor and voice actor

Joachim Tennstedt

The basics

Quick Facts

Intro
German actor and voice actor
Places
Gender
Male
Place of birth
Berlin, Germany
Age
74 years
The details (from wikipedia)

Biography

Joachim Tennstedt (* 10. Oktober 1950 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler, Synchron- und Hörspielsprecher. Zudem ist er als Dialogregisseur tätig. Während der 1960er und 1970er Jahre vor allem als Theaterschauspieler aktiv, verlagerte Joachim Tennstedt in den 1980er Jahren seinen Schwerpunkt in das Metier der Filmsynchronisation. Als jahrzehntelange Synchronstimme der US-amerikanischen Schauspieler Jeff Bridges, John Malkovich, Mickey Rourke, James Belushi, Billy Crystal und Bruce Boxleitner gehört er im deutschsprachigen Raum zu den profiliertesten und bekanntesten Sprechern der Gegenwart.

Wirken

Theater, Film und Fernsehen

Joachim Tennstedt nahm bereits in früher Jugend Ballettunterricht. Ohne Schauspielausbildung wurde ihm 1963 seine erste Rolle im noch jungen Medium Fernsehen zuteil, als Jürgen in Stadtpark neben Inge Meysel. Von 1966 bis 1971 agierte er als Theaterschauspieler an den Berliner Kammerspielen. Ab 1968 trat er in Curth Flatows Komödie Das Geld liegt auf der Bank im Berliner Hebbel-Theater auf, später auch am Berliner Hansa- und Renaissance-Theater, unter anderem in Georges Feydeaus Wie man Hasen jagt neben Heribert Sasse (1981) und als Woody Allen in dessen Theaterstück Mach’s noch einmal, Sam (1982), das 1972 bereits verfilmt worden war. Darüber hinaus trat Tennstedt mit Randolf Kronberg im Berliner Kabarett Die Wühlmäuse auf. Parallel zu seiner Tätigkeit am Theater wirkte Tennstedt in Fernsehproduktionen wie Der große Tag der Berta Laube (1969), Lukas & Sohn (1989) und Die Judenbuche (1990) sowie in Kinofilmen wie Warum die UFOs unseren Salat klauen (1980), Ein Chinese sucht seinen Mörder (1986) und Ein Schweizer namens Nötzli (1988) mit.

Synchronisation

Während einer Theateraufführung von Regisseur Michael Miller entdeckt, debütierte Tennstedt 1972 in seiner ersten Synchronrolle im Horrorfilm Das letzte Haus links. Mit Beginn der 1980er Jahre konzentrierte er sich zunehmend auf die Synchronarbeit und avancierte in Deutschland zu einem der gefragtesten Sprecher im zeitgenössischen Film und Fernsehen. 2011 rangierte er in der Kaul-Synchronliste auf Platz vier der am meisten besetzten Synchronschauspieler seit 1934. Sein bisheriges Rollenspektrum ist breit gefächert und erstreckt sich von Zeichentrickfiguren aller Art (z. B. 1975 Tarzoon: Schande des Dschungels) über komödiantische Rollen, so als Stimme von Tom Hanks in der Originalsynchronfassung von Geschenkt ist noch zu teuer (1986), Schlappe Bullen beißen nicht (1987) oder Big (1988), bis hin zu Rollen des Charakterfachs wie Dustin Hoffman als Autist in Rain Man (1988) und John Malkovich als geistig Retardierter in Von Mäusen und Menschen (1992). Seit 1988 ist er Malkovichs feste deutsche Synchronstimme, seit Batman (1989) auch von Michael Keaton und seit Diese zwei sind nicht zu fassen (1986) von Komiker Billy Crystal. Seit Mein Partner mit der kalten Schnauze (1989) ist Joachim Tennstedt zudem häufig für James Belushi zu hören, darunter in allen acht Staffeln der Sitcom Immer wieder Jim (seit 2005). Von 1981 bis 2006 wurde er ferner regelmäßig für die Synchronisation von Mickey Rourke eingesetzt. Im Anschluss an Stormbreaker entschied sich Tennstedt jedoch dazu, zukünftigen Projekten des Schauspielers nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Als Grund führte er Rourkes verändertes Erscheinungsbild an, das seinem Empfinden nach nicht mehr zu seiner Stimme passte. Zu weiteren Schauspielern, denen Joachim Tennstedt wiederkehrend seine Stimme leiht, gehören unter anderem Jeff Bridges, Eric Roberts, Keith Carradine, Michael Dudikoff, William H. Macy und Christopher Lambert. Aufmerksamkeit erlangte seine Besetzung auf Tom Hanks in Der Krieg des Charlie Wilson (2007), die aufgrund einer Erkrankung des Stammsprechers Arne Elsholtz erfolgte und den er erneut im Film Bridge of Spies – Der Unterhändler sprach. In der Literaturverfilmung Cloud Atlas (2012) synchronisierte er Hanks in sechs verschiedenen Rollen. Weiterhin bekannt ist er für seine Synchronisation von Anthony Daniels in der Rolle des C-3PO in der klassischen Star Wars-Trilogie, die er bei einem kurzen Gastauftritt der Figur in The LEGO Movie auch wieder übernahm, nachdem sie in der Prequel-Trilogie hingegen von Wolfgang Ziffer synchronisiert wurde. Ab dem ersten Teil der Sequel-Trilogie Star Wars: Das Erwachen der Macht und in Rogue One: A Star Wars Story übernahm er diese Rolle wieder.

Bedingt durch zahlreiche Engagements zeigte Joachim Tennstedt auch in der Serienlandschaft anhaltende Präsenz. So übernahm er unter anderem die Synchronisation von Hauptdarstellern wie Pat John als Jesse Jim in Strandpiraten (1976), Jameson Parker als A.J. Simon in Simon & Simon (1986–1990), Bruce Boxleitner als Lee Stetson in Agentin mit Herz (1986–1990) sowie als John J. Sheridan in Babylon 5 (1995–2000) und Kyle Chandler als Gary Hobson in Allein gegen die Zukunft (1997–2001). Seit 2009 synchronisiert er Bryan Cranston als Walter Hartwell White in Breaking Bad, seit 2011 William H. Macy als Frank Gallagher in Shameless. In Zeichentrickproduktionen vertonte Tennstedt unter anderem Speedy Gonzales in Die schnellste Maus von Mexico (1979), Jolly Jumper in Lucky Luke (1985) und Gustav Gans in DuckTales – Neues aus Entenhausen (1989–1992).

Seit Beginn der 2000er Jahre gehört auch Synchronregie für Film und Fernsehen in Tennstedts Ressort. So zeichnet er für die Synchronfassungen von Kinoproduktionen wie Good Will Hunting (1997), Das Leben ist schön (1997), Der stille Amerikaner (2002), Identität (2003) und die Spider-Man Trilogie sowie die Fernsehserien CSI: Las Vegas, 24 und Lie to Me verantwortlich. Für About Schmidt (2002) wurde Tennstedt in der Kategorie „Herausragende Synchronregie“ 2003 für den Deutschen Preis für Synchron nominiert. Für den dritten Teil der Videospielreihe StarCraft II lieh er der Hauptfigur Artanis seine Stimme in der deutschsprachigen Fassung.

Hörspiel

Neben seiner Tätigkeit im Synchronatelier wirkt Tennstedt als Sprecher in Hörspielproduktionen mit, unter anderem in der Rolle des Sherlock Holmes in der gleichnamigen Hörspielreihe der Titania Medien, als Dr. Jekyll und Mr. Hyde in der gleichnamigen Folge der Hörspielreihe Gruselkabinett sowie in der Kinderhörspielreihe Xanti als Picus Stachel. In Der Vampyr von John Polidori übernahm Tennstedt die Rolle des Lord Byron, in Hellboy die Figur des Abe Sapien. In der Hörbuchfassung des von Roland Suso Richter produzierten Films Der Tunnel fungierte Tennstedt als Erzähler. In der Hörspiel-Adaption von Timothy Zahns Thrawn-Trilogie lieh er abermals dem Droiden C-3PO seine Stimme. In der Hörspielreihe Morgan & Bailey verkörpert er den Pfarrer Charles Morgan.

Privatleben

Joachim Tennstedt ist verheiratet und Vater zweier Söhne. Die Familie lebt in Berlin. Sein Sohn Julian arbeitet ebenfalls als Sprecher und ist zum Beispiel zusammen mit seinem Vater im Hörspiel Die Gloria Scott von Titania Medien als junger Sherlock Holmes zu hören, während sein Vater ihn als älteren Mann spricht.

Filmografie

  • 1963: Stadtpark
  • 1963: Die Chorjungen von St. Cäcilia
  • 1964: Hafenpolizei – Gefährliche Geschenke
  • 1965: Tommy Tulpe
  • 1965: Das Fahrrad
  • 1969: Der große Tag der Berta Laube
  • 1970: Kinderehen
  • 1971: Das Geld liegt auf der Bank
  • 1972: Einmal im Leben – Geschichte eines Eigenheims
  • 1972: Unsere heile Welt – Die Stunde der Wahrheit
  • 1973: Die Geschichte einer dicken Frau
  • 1973: Der Verfolger
  • 1974: Der kleine Doktor – Der verschwundene Admiral
  • 1975: PS (3 Folgen)
  • 1976: Direktion City
  • 1977: Tatort – Feuerzauber
  • 1978: Tatort – Sterne für den Orient
  • 1978: Robinson – 7 Tage auf der Erde
  • 1978: Der Pfingstausflug
  • 1980: Die Judenbuche
  • 1980: Meister Timpe
  • 1980: Warum die UFOs unseren Salat klauen
  • 1980: Teegebäck und Platzpatronen
  • 1980: Liebling, ich lass mich scheiden!
  • 1981: Auf Schusters Rappen
  • 1982: Einfach Lamprecht
  • 1984: Drei Damen vom Grill (3 Folgen)
  • 1985: Ein Heim für Tiere – Mohrle
  • 1986: Berliner Weiße mit Schuß – Stiefmütterchen
  • 1986: Ein Chinese sucht seinen Mörder
  • 1988: Ein Kuckuck im Nest
  • 1988: Ein Schweizer namens Nötzli
  • 1989: Lukas und Sohn
  • 1990: Der doppelte Nötzli
  • 1993: Der Wunderapostel (Stimme)

Auszeichnungen

Nominierungen:

  • 2003: Deutscher Preis für Synchron in der Kategorie „Herausragende Synchronregie“ für About Schmidt

Gewonnen:

  • 2011: Die Silhouette in der Kategorie „Beste Synchronregie einer Serie“ für Lie to me

Quelle

  • Thomas Bräutigam: Stars und ihre deutschen Stimmen. Lexikon der Synchronsprecher. Schüren Verlag, Berlin 2008, ISBN 389472627X.
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