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Germany
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Joachim Lipschitz
German politician

Joachim Lipschitz

The basics

Quick Facts

Intro
German politician
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Berlin, Margraviate of Brandenburg
Place of death
Berlin, Margraviate of Brandenburg
Age
43 years
The details (from wikipedia)

Biography

Joachim Lipschitz (* 19. März 1918 in Berlin; † 11. Dezember 1961 ebenda) war ein deutscher Politiker (SPD).

Biografisches

Als Kind einer sozialdemokratischen Arztfamilie aus Charlottenburg hatte Lipschitz sich als Heranwachsender im „Jungbanner“, der Jugendorganisation des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, sowie im Sozialistischen Schülerbund engagiert. Wegen seines jüdischen Vaters galt er den Nationalsozialisten als „Halbjude“ und hatte vielfältige Diskriminierungen zu erleiden. Er durfte nach seinem Abitur 1936 nicht studieren und absolvierte eine kaufmännische Lehre in einer Berliner Elektrofabrik. Danach arbeitete er als Hilfsschlosser. Im April 1939 wurde er zum Reichsarbeitsdienst einberufen und mit Kriegsbeginn der Wehrmacht überstellt. Als Soldat wurde er 1941 schwer verwundet (Verlust des linken Arms) und 1942 aus der Wehrmacht entlassen. Ob das „aus rassischen Gründen“ geschah oder wegen seiner Kriegsverletzung, ist nicht klar. 1944 tauchte er unter, weil im Rahmen der Aktion Mitte nunmehr auch sogenannte „Mischlinge ersten Grades“ und „jüdisch Versippte“ zur Zwangsarbeit in Lager der Organisation Todt eingewiesen wurden. Er fand Hilfe und Unterschlupf in der Stühlinger Straße in Berlin-Karlshorst.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs heiratete Lipschitz im Mai 1945 die spätere Abgeordnete Eleonore Lipschitz. Er trat im Juni 1945 der SPD bei und wurde von 1947 bis 1948 Bezirksrat im Bezirk Lichtenberg. Um einer drohenden Inhaftierung zu entgehen, flohen er und seine Ehefrau – Gegner der Vereinigung von SPD und KPD – nach West-Berlin. Dort leitete er zunächst die zentrale Meldestelle für aus politischen Gründen entlassenen Ost-Berliner, von 1949 bis 1955 war er Bezirksstadtrat in Neukölln. Seit 1951 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, wurde Lipschitz im Januar 1955 vom Regierenden Bürgermeister Otto Suhr zum Innensenator ernannt, eine Stellung, die Lipschitz auch unter Suhrs Nachfolger Willy Brandt behielt. Lipschitz ging „mit äußerster Härte gegen wirkliche oder vermeintliche Kommunisten vor“ und verweigerte dem Aufrüstungsgegner Rudolf Schottlaender wegen politischer Betätigung die Fortzahlung seiner Verfolgtenrente. Gleichzeitig setzte er sich als Vorsitzender des Wiedergutmachungsausschusses des Bundesrats für eine großzügige Verfahrensweise bei der Handhabung des Bundesentschädigungsgesetzes ein.

In Erinnerung geblieben ist seine Initiative „Unbesungene Helden“, eine Aktion, mit der erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland jene Berliner geehrt wurden, die NS-Verfolgten Unterschlupf gewährt hatten.

Lipschitz starb an einer Krebserkrankung. Er ist auf dem Kirchhof Sankt Simeon und Sankt Lukas in Berlin-Britz bestattet. Sein Grab ist seit 1965 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet.

Ehrungen

In der zum Berliner Bezirk Neukölln gehörenden Gropiusstadt sind die Lipschitzallee und der Lipschitzplatz sowie ein U-Bahnhof nach dem Politiker benannt. In Berlin-Spandau trägt die dortige Polizeischule seinen Namen.

Siehe auch

  • Judenretter
  • Senat Suhr – Senat Brandt I – Senat Brandt II

Literatur

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