Ivonne Mädel
Quick Facts
Biography
Ivonne Mädel (* 1982 in Meiningen) ist eine Aktivistin der Freien Kameradschafts-Szene und galt einige Jahre als eine der aktivsten weiblichen Neonazi-Reisekader.
Aktivitäten
Ivonne Mädel war seit etwa 1998 in der Neonazi-Szene aktiv und trat seit 2002 öffentlich in Erscheinung. Sie engagierte sich zunächst im „Freien Nationalen Widerstand“ ihrer Heimatstadt Meiningen. Einen ihrer ersten Auftritte als Rednerin absolvierte sie auf dem „Zweiten Thüringentag der nationalen Jugend“ am 31. Mai 2003 in Gotha, einen weiteren bei einer von Christian Worch angemeldeten Demonstration am Tag der Deutschen Einheit in Leipzig. Seitdem gehörte sie zum engeren Umfeld von Worch und von Axel Reitz. Sie wurde von ihnen gezielt protegiert und trat zusammen mit diesen und zusammen mit dem verurteilten Rechtsextremisten Manfred Roeder auf Neonazi-Veranstaltungen auf, so zum Beispiel auf einem Gedenkmarsch zu Ehren von Rudolf Heß unter dem Titel Rudolf-Heß – 17 Jahre tot! Noch immer ungeklärt. Auf zahlreichen Veranstaltungen der NPD in Thüringen trat Mädel ebenfalls auf, etwa auf dem „Dritten Thüringentag der nationalen Jugend“ in Saalfeld am 29. Mai 2004.
Sie unterhielt außerdem Verbindungen zur „Mädelgruppe“ der Berliner Kameradschaft Tor, die seit März 2005 wegen Wesensverwandtschaft mit dem Nationalsozialismus verboten wurden.
Seit Christian Worchs Wechsel zur Deutschen Volksunion (DVU) und der späteren Gründung der Splitterpartei Die Rechte ist es um Mädel still geworden. Das letzte Mal trat sie beim Trauermarsch für Jürgen Rieger 2009 in Wunsiedel in Erscheinung, allerdings nur als einfache Teilnehmerin.
Leben
Ivonne Mädel machte 1998 ihren Realschulabschluss an der Sekundarschule „Am Kiliansberg“ in Meiningen und absolvierte anschließend eine Lehre zur Fleischereifachverkäuferin. Im Jahr 2010 schloss sie eine Ausbildung zur Heilpraktikerin an der Paracelsus-Schule in Nürnberg ab. Seit 2012 lebt Ivonne Mädel in Magdeburg und unterhält dort eine Praxis für Psychotherapie. Liiert ist sie mit dem rechtsextremen Liedermacher Manuel Zieber, der in Brandenburg als Wing-Tsun-Trainer und MET-Therapeut arbeitet.
Literatur
- Andrea Röpke, Andreas Speit (Hrsg.): Braune Kameradschaften. Die neuen Netzwerke der militanten Neonazis. Ch. Links Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-86153-316-2.