Ingrid Wagner-Andersson
Quick Facts
Biography
Ingrid Wagner-Andersson, Geburtsname Ingrid Andersson (* 23. November 1905 in Allenstein, Ermland; † 10. Juli 1970 in Hochstetten bei Kirn) war eine deutsche Künstlerin und Malerin sowie Zeichnerin.
Leben
Jugend und Bildung
Der Schwede Ernest Andersson heiratete im Jahr 1902 die Ermländerin Hedwig Herrmann aus Gründorf, Kreis Rößel. Im Jahr 1905 verpachteten sie das Familiengut in Ljungbyhed in Skåne län und siedelten im Herbst nach Allenstein in die Hohensteiner Straße um, wo die Tochter Ingrid Andersson am 23. November geboren wurde. Sie besuchte die örtliche Luisenschule und nahm gleichzeitig privaten Zeichen- und Malunterricht bei der Künstlerin Frieda Strohmberg sowie dem Zeichenlehrer und Kunstmaler Heinz-Bruno Nern. Nach dem Abitur im Allensteiner Oberlyzeum begann sie im Jahr 1931 das Kunststudium an der Kunstakademie Königsberg. Im Jahr 1932 ging sie zu einem Werklehrerseminar nach Berlin mit dem Ziel, eine Zeichenlehrerin zu werden. Sie kam jedoch im Jahr 1933 nach Königsberg zurück und setzte ihr Studium, und zwar Landschaftsmalerei bei Alfred Partikel und Kunstmalerei bei Fritz Burmann, fort.
Künstlerisches Wirken
Seit 1934 stellte sie ihre Kunstwerke in Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Wiesbaden und Manheim aus. Im Jahr 1940 heiratete sie den Lehrer Franz Wagner, verließ die Kunstakademie Königsberg und zog im Jahr 1942 nach Süddeutschland um, wo sie seit 1949, über 20 Jahre, bis zum Lebensende in Hochstetten an der Nahe lebte. Nach Kriegsende war sie im Jahr 1947 einer der Gründungsmitglieder der Arbeitsgemeinschaft bildender Künstler am Mittelrhein e. V. (AKM), die der Kunstwissenschaftler Ludwig Thormaehlen leitete. Ihre Studienreisen führten sie nach Schweden, Norwegen, Österreich, Tirol, Jugoslawien, Italien und auf Sylt.
Im März 1961 wurde sie Mitbegründerin der Künstlergruppe Nahe e. V., die in Bad Kreuznach und in der Region ihre Ausstellungen aufführte. Ihre Kunstwerke sind heute in einigen Museen zu finden, so in der Kunsthalle Mannheim, im Kunstforum Ostdeutsche Galerie in Regensburg, im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg und in der Römerhalle in Bad Kreuznach. Das Sozialministerium Nordrhein-Westfalen erwarb 29 ihrer Bilder.
Kunstwerke (Auswahl)
- 1934: Das Mädchen mit dem schwarzen Tuch
- Ermländisches Dorf, Aquarell
- Groß Bertung - Kirchdorf im Kreis Allenstein, Aquarell
- Herta-Insel, Aquarell
- Am Paupelsee, Aquarell
- Paupelsee im Winter, Aquarell
- 1940: Dünenlandschaft bei Nidden, Aquarell
- 1940: Nidden, Aquarell
- 1968: Brombeerranken, Ölbild
- Roter Mohn, Aquarell
- Sonnenblumen
- Anemonen
- Herbstliche Landschaft in Ostpreußen
- Das Elternhaus in der Hohensteiner Straße 42 im Winter, Zeichnung
- Feldblumenstrauß
Ausstellungen (Auswahl)
- 1936: „Haus Allenstein“ im Olympischen Dorf in Berlin
- 1938: Kulturwoche in Tilsit
- 1938: Gemeinschaftswerk Deutscher Bildenden Künstler in Bad Kreuznach
- 1938: Deutsche Zeichenkunst der Gegenwart beim Anhalter Kunstverein in Dessau
- 1937: „Ostpreußenkunst“ in der Hamburger Kunsthalle
- 1942: Kunsthalle Mannheim
- 1948: Studienreise und Ausstellungen in Schweden
- seit 1948 jährlich: „Form und Farbe“ im Koblenzer Schloss
- 1959: Landesausstellung für bildende Kunst im Landtag Mainz
- 1959: 700-Jahrfeier der Stadt Kirchberg (Hunsrück)
Literatur
- Hedwig Bienkowski-Andersson (Schwester): Geliebtes Leben. Gedichte. Martin Verlag, Buxheim 1969. (mit vier Aquarellen von Ingrid Wagner-Andersson).
- Ernst Vogelsang: Zum 100. Geburtstag der Malerin Ingrid Wagner-Andersson. In: Allensteiner Heimatbrief Nr. 241. Stadtgemeinschaft Allenstein, Gelsenkirchen 2006, S. 11–17.