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Germany
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Hugo Rudolf von Stumm
German industrialist

Hugo Rudolf von Stumm

The basics

Quick Facts

Intro
German industrialist
Places
Work field
Gender
Male
Birth
Place of birth
Neunkirchen, Neunkirchen, Saarland, Germany
Age
65 years
The details (from wikipedia)

Biography

Hugo Rudolf Stumm, ab 1888 Hugo Rudolf Freiherr von Stumm-Ramholz, (* 1845 in Neunkirchen (Saar); † 31. Juli 1910 in Coswig (Sachsen)) war ein deutscher Unternehmer.

Leben

Stumm entstammte der Industriellenfamilie Stumm, die am 22. März 1806 das Neunkircher Eisenwerk und Anteile an weiteren Eisenhütten im Saarrevier gekauft hatte. Während der älteste Bruder Karl die Leitung des Montanunternehmens Gebrüder Stumm übernahm, profitierten die jüngeren Brüder Ferdinand und Hugo als stille Teilhaber an den Erträgen des Familienunternehmens. 1888 wurden die Brüder geadelt. Hugo zählte 1908 mit einem geschätzten Vermögen von 14 bis 15 Millionen Mark und jährlichen Einkünften von 1 Million Mark zu den 100 reichsten Bürgern im Königreich Preußen und besaß das Rittergut Ramholz (Kreis Schlüchtern) mit 979 ha.

Hugo, der jüngste der Brüder, hatte sich frühzeitig nach einer Offizierslaufbahn als Rittmeister a. D. zur Ruhe gesetzt. Er war gewählter Abgeordneter im Kommunallandtag Kassel (Regierungsbezirk Kassel) und im Provinziallandtag der Provinz Hessen-Nassau. Eine Gemütserkrankung, die sich in Ausbrüchen bereits 1864, 1871 und 1888 äußerte, führte zur Entmündigung durch das Amtsgericht Schlüchtern am 5. November 1888. Die vorübergehende Unterbringung erfolgte damals in der Heilanstalt Friedrichsberg bei Hamburg. Die Vormundschaft hatte Hugo von Stumms Bruder Ferdinand inne, seinerzeit deutscher Botschafter in Madrid. Vertreter des Hauptvormunds war der älteste Bruder Karl. Nachdem die Erkrankung 1896 erneut ausbrach, verlautete ein psychiatrisches Gutachten, dass „Herr von Stumm in Folge seines Zustandes geneigt sei, große Summen zu verschleudern und [da] zu erwarten stehe, daß er bei dem geringsten Widerspruch zu gewaltthätigen, gemeingefährlichem Verhalten schreiten werde, so werde seine Verbringung in eine Irrenanstalt demnächst erforderlich sein.“ In der Folge wurde Hugo ab Mai 1896 bis an sein Lebensende in die geschlossene Anstalt Lindenhof in Coswig bei Dresden eingewiesen. Zu seinem Gedenken stiftete seine Frau Ludovica das Schlüchterner Kreiskrankenhaus und begründete 1910 die Hugo von Stumm-Stiftung zur Unterstützung von Künstlern und Dichtern.

Schloss Ramholz

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehörten die Brüder Stumm zu den wohlhabendsten und einflussreichsten Unternehmern Deutschlands. In gegenseitiger Konkurrenz ließen die drei Brüder Stumm drei repräsentative Schlösser im Stil des Historismus erbauen: Schloss Halberg, Schloss Rauischholzhausen und Schloss Ramholz. Hugo Freiherr von Stumm erwarb 1883 den Besitz Ramholz und ließ in den Jahren 1893 bis 1896 von den Münchner Architekten Emanuel und Gabriel von Seidl dem bestehenden Schloss einen Neubau hinzufügen, ebenso einen Wirtschaftshof unter Einbeziehung von Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert sowie Wohnhäuser für die Angestellten und ein Maschinenhaus zur Stromversorgung des Anwesens.

Das in Privatbesitz der Nachkommen Kühlmann-Stumm befindliche Schloss wurde 2012 der Öffentlichkeit durch Führungen zugänglich. 2012 wurde es für 7 Millionen Euro zum Kauf angeboten.

Familie

Aus der 1882 geschlossenen Ehe mit Ludovica von Rauch, Tochter des k.u.k. Oberst Adalbert von Rauch und dessen Ehefrau Ludovika geborene von Blittersdorff, gingen drei Kinder hervor. Die Tochter Margarete Freiin von Stumm-Ramholz (1884–1917) heiratete am 25. Januar 1906 Richard von Kühlmann. Stumms Enkel Knut von Kühlmann-Stumm, Freiherr von Stumm-Ramholz, führte den Namen fort.

Literatur

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 377.
  • Chris Nees: Schloss Rauischholzhausen. BoD, Norderstedt 2010, ISBN 978-3-8370-9917-1. (eingeschränkte Vorschau auf Google Bücher)
  • Dieter Pelda: Die Abgeordneten des Preußischen Kommunallandtags in Kassel 1867–1933 (= Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 22 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 8). Elwert, Marburg 1999, ISBN 3-7708-1129-1, S. 211.
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