Horst Geschka
Quick Facts
Biography
Horst Geschka (* 16. April 1938 in Probstau, Tschechoslowakei) ist ein deutscher Innovationsforscher. Außerdem befasst er sich mit Zukunftsforschung.
Leben
Horst Geschka studierte an der TH Darmstadt Wirtschaftsingenieurwesen Fachrichtung Maschinenbau. Nach seinem Studium war er von 1963 bis 1969 als wissenschaftlicher Assistent an betriebswirtschaftlichen Lehrstühlen der TH Darmstadt und der Universität Marburg tätig; in Marburg promovierte er 1969 mit der Arbeit „Forschung und Entwicklung als Gegenstand betrieblicher Entscheidungen“ zum Dr. rer. pol.
Von 1969 bis 1983 war er am Battelle-Institut in Frankfurt/Main und in Columbus/Ohio tätig. Hier flossen zahlreiche Managementideen aus den USA und Europa zusammen. Geschka hat vieles davon systematisiert und in die deutsche Management-Literatur eingebracht. Er baute in Frankfurt eine Abteilung für Innovationsplanung auf.
1971/72 führte er mit einigen Mitarbeitern eine grundlegende experimentelle Untersuchung über Kreativitätstechniken durch, was ihn zu einem der Pioniere auf diesem Gebiet in Deutschland machte. Ziele der Studie waren: alle Kreativitätstechniken weltweit zusammen zu tragen, sie nach ihren Wirkprinzipien zu untersuchen, zu testen und aus den Erkenntnissen der Experimental-Sitzungen diejenige Parameter zu ermitteln, die Qualität und Fülle der von den Ideenfindungs-Teams produzierten Ideen beeinflussten. Das führte zu Methodenverbesserungen und -neuentwicklungen, u. a. entstanden die Karten-Umlauftechnik und mehrere Techniken der Schöpferischen Konfrontation, z. B. die Reizwortanalyse und das Bildmappen-Brainwriting. Außerdem entwickelte er mit seinem Team die Szenariotechnik und weitere Methoden des Innovationsmanagements.
1972 begann er mit dem ersten Seminar über Kreativitätstechniken. Seminare über weitere Methoden im Innovationsprozess folgten. Daraus entwickelte sich ein Trainingsprogramm, in dem Schulungen in den Methoden des Innovationsmanagements angeboten wurden und das er und seine Mitarbeiter recht schnell zum Arbeitsgebiet „Battelle Management Seminare“ ausbauten. Seit seiner Battelle-Zeit organisierte er daneben rund 200 „DIFI-Tagungen“ (DIFI – Forum für Innovationsmanagement) zu den Themen Forschung, Entwicklung und Innovation.
1984 verließ Geschka das Battelle-Institut und gründete die Unternehmensberatung Dr. Horst Geschka (heute Geschka & Partner Unternehmensberatung) mit Schwerpunkt im Innovationsmanagement.
Horst Geschka erhielt eine Reihe von Lehraufträgen an der TH Darmstadt, 1969 zunächst als Lehrbeauftragter, ab 1992 als Honorarprofessor. Im Jahr 2003 übernahm er die auf fünf Jahre befristete „Dr.-Otto-Röhm-Stiftungsprofessur für Unternehmensgründung“ an der TU Darmstadt. Im September 2008 schied er aus der Universität aus. Seit 2009 ist Geschka Hochschullehrer an der Wilhelm Büchner Hochschule für Fernstudien.
In den 1990er Jahren entstand der „Darmstädter Kreis – Initiative für Kreativität“, den Geschka leitete und der sich mehrmals jährlich in Geschkas Büro-Räumen traf. 1998 wurde der Darmstädter Kreis in die Gesellschaft für Kreativität e. V. (derzeitiger Sitz an der FH Mainz) überführt, deren Vorstand Geschka seit der Gründung angehört, davon mehrere Jahre als Vorsitzender. Inzwischen wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Geschka ist langjähriges Mitglied im Verband Deutscher Wirtschaftsingenieure, 14 Jahre lang im Vorstand, davon acht Jahre als Präsident.
Seit 2001 ist er Mitglied des Kuratoriums des Fraunhofer-Instituts für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen FhG-INT. Geschka veröffentlichte etwa 160 Aufsätze und 15 Bücher teilweise als Co-Autor. Seit 1995 ist Geschka Herausgeber der Buchreihe „Innovations- und Technologiemanagement“ des Springer-Verlags (Berlin/Heidelberg).
Veröffentlichungen (Auswahl)
- mit Ulrike Alter, Götz Schaude und Helmut Schlicksupp: Methoden und Organisation der Ideenfindung – Gruppenuntersuchung am Battelle-Institut Juli 1972
- Zukunft der Mobilität – Szenarien für das Jahr 2030 – Hrsg. vom Institut für Mobilitätsforschung (ifmo), München 2010
- mit Thomas Clausen: Open Innovation – Konzept und Erfahrungen aus der Praxis. In: Jürgen Preiß (Hrsg.): Jahrbuch der Kreativität. Köln (JPMK) 2012.
- mit Andrea Zirm: FAQ Innovationsmanagement – 100 Fragen – 100 Antworten. Düsseldorf (Symposion) 2014