Hildebrecht Hommel
Quick Facts
Biography
Hildebrecht Hommel (* 19. Mai 1899 in München; † 16. Januar 1996 in Ebenhausen) war ein deutscher Klassischer Philologe.
Leben und Wirken
Hildebrecht Hommel, der Sohn des Orientalisten Fritz Hommel (1854–1936), studierte nach Abitur (1917) und Kriegsdienst ab 1918 Klassische Philologie an den Universitäten zu Berlin (bei Hermann Diels, Eduard Norden und Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff) und München, wo er 1924 zum Dr. phil. promoviert wurde. Während seines Studiums wurde er 1919 in München Mitglied der Schwarzburgbund-Verbindung Herminonia. Von 1927 bis 1937 war er Staatsbibliothekar an der Universitätsbibliothek Würzburg. 1932 habilitierte er sich an der Universität Würzburg für Klassische Philologie. Nach einer Lehrstuhlvertretung an der Universität Gießen 1936/37 nahm er 1937 einen Ruf auf den Lehrstuhl des 1935 entlassenen Otto Regenbogen in Heidelberg an, den Hommel bereits 1935/36 vertreten hatte. In Heidelberg war Hommel zunächst außerordentlicher Professor, ab dem 8. Oktober 1941 ordentlicher Professor für Klassische Philologie. Er war Mitglied in verschiedenen nationalsozialistischen Organisationen (SA-Scharführer seit 1936, NSDAP seit 1937, NSDDB seit 1939) und wurde 1945 von der amerikanischen Besatzungsmacht entlassen. Von 1948 bis 1955 lehrte er als Gastprofessor an der Kirchlichen Hochschule Berlin.
Von 1955 bis 1964 war Hommel wieder Professor für Klassische Philologie, und zwar in Tübingen als Nachfolger von Otto Weinreich. Mit seinem Kollegen Ernst Zinn gründete er die Schriftenreihe Spudasmata.
Für seine Forschung auf dem Gebiet der römischen Religion erhielt Hommel die Ehrendoktorwürde der Kirchlichen Hochschule Berlin.
Sein Sohn war der Klassische Archäologe Peter Hommel.
Literatur
- Eberhard Heck: Hildebrecht Hommel †. In: Gnomon, Band 69 (1997), S. 651–656.
- Angelos Chaniotis, Ulrich Thaler: Altertumswissenschaften. In: Wolfgang Uwe Eckart, Volker Sellin, Eike Wolgast: Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus. Springer, Heidelberg 2006, ISBN 978-3-540-21442-7, S. 391–434 (zu Hommel besonders S. 405–406, 410–411, 414–425) (online).