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Germany
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Hieronymus Kromayer
German theologian

Hieronymus Kromayer

The basics

Quick Facts

Intro
German theologian
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Zeitz, Burgenlandkreis, Saxony-Anhalt, Germany
Place of death
Leipzig, Leipzig District, German Democratic Republic
Age
60 years
The details (from wikipedia)

Biography

Hieronymus Kromayer (* 18. Januar 1610 in Zeitz; † 3. Juni 1670 in Leipzig) war ein deutscher lutherischer Theologe.

Leben

Kromayer entstammte einer Familie, aus der in vorhergehenden Generationen einige bedeutende evangelische Theologen hervorgegangen waren. Sein Vater Hieronymus Kromeyer der Ältere (1572–1613) hatte sich den Grad eines Lizentiaten der Theologie erworben und war zu seiner Geburt Pastor der St. Michaelkirche in Zeitz gewesen und wurde dann Superintendent in Plauen. Er stammte aus einem in Schlesien ansässigen adligen Geschlechte ab. Seine Mutter Maria Magdalena († 1645), war die Tochter des Naumburger Bürgermeisters Jacob Lindner und dessen Frau Margareta Gresner. Diese wiederum stammte aus der Ehe des Daniel Gresner und einer Tochter des Nikolaus Selnecker.

Als er kaum das vierte Lebensjahr erreicht hatte, verstarb sein Vater. Seine Mutter ehelichte den Zeitzer Stiftssuperintendenten und Assessor am geistlichen Konsistorium Erhart Lauterbach, der dafür sorgte, dass der Junge seine Ausbildung zunächst durch Privatgelehrte genoss und die Stiftsschule in Zeitz besuchte. 1628 begab er sich an die Universität Leipzig, wo er ein kurfürstliches Stipendium bekam und sich 1629 den niedrigsten akademischen Grad eines Baccalaureus erwarb. Er wechselte danach an die Universität Wittenberg, dann an die Universität Jena und kehrte zurück nach Leipzig, wo er 1632 an der philosophischen Fakultät den Magister erhielt.

Der Dreißigjährige Krieg und die in Leipzig anhaltende Pestgefahr nötigten ihn, kurzzeitig Leipzig zu verlassen. Er kehrte aber 1633 zurück und hielt Disputationen als Präsens über Logik, Physik und Astronomie. Wie auch seine Vorfahren, sowie sein Vetter Johann Kromayer entschloss er sich zu einem theologischen Studium, wobei er sieben Jahre lang die Vorlesungen von Heinrich Höpfner, Christian Lange und Burchart besuchte. 1637 bewarb er sich um die Aufnahme an der philosophischen Fakultät, und wurde nach zwei Disputationen dort 1638 aufgenommen.

Er erwarb 1640 den Baccalaureus der Theologie und erhielt 1643 die Professur für Geschichte, avancierte 1545 zum Lizentiaten der Theologie, wurde im Folgejahr außerordentlicher Professor der Theologie und vertauschte 1648 seine bestehende Professur mit der Professur für Rhetorik. 1651 promovierte er zum Doktor der Theologie und erhielt verschiedene Angebote von anderen Hochschulen, die er aber ausschlug.

1657 erhielt er die vierte ordentliche Professur und verwaltete damit verbunden die kurfürstlichen Stipendiaten. 1658 stieg er in die dritte theologische Professur auf und wurde damit verbunden Kanoniker in Zeitzer Stift. 1661 trat er die Nachfolge von Johann Hülsemann an und übernahm das Kanonikat in Meißen und stieg 1666 in die erste theologische Professur auf als Nachfolger von Daniel Heinrici und saß damit verbunden als Assessor im kurfürstlich sächsischen Konsistorium, sowie Senior der „Meißnischen Nation“. Er war fünf Mal Dekan der theologischen Fakultät in Leipzig (1661/62[?], 64/65, 66/67, 67/68, 69/70) und einmal Rektor (1653) der Hochschule gewesen.

Am 10. November 1646 heiratete er Anna Justina, die ältesten Tochter des Georg Tobias Schwendendörffer. Aus der Ehe ist nur der Sohn Georg Tobias Kromayer (* 5. Januar 1653; † 7. Januar 1653) hervorgegangen.

1648 verfasste Kromayer ein lateinisches Lobgedicht für Johann Rosenmüllers "Kernsprüche".

Wirken

Theologisch betrachtet stand Kromayer auf der Seite der lutherischen Orthodoxie und war in die Auseinandersetzungen mit den Theologen in Helmstedt involviert. Er arbeitete in diesen Prozess der unüberbrückbaren Auseinandersetzung die Unterschiede heraus. In seinen Arbeiten wendete er sich vehement gegen die Vertreter der katholischen Kirche und die Vertreter des Kalvinismus. Dazu gehören auch die Anhänger des Paracelsus, von Weigel, die Rosenkreuzer, die orientalischen Kirchen, die Juden und andere. Mit Hülsemann und Henrici verfasste er 1655 die „Consensus repetitus fidei vere Lutheranae“ und produzierte weitere exegetische Arbeiten.

Werkauswahl

  • Loci antisyncretistici…, 1668, 1683
  • Johannesapokalypse, 1662, 1674
  • Galerterbrief, 1670, 1672
  • Decas disputationes de ecclesia Romana, 1662
  • Ecclesia in politia Id est historiae ecclesiastice centuriae XVI. …, 1666, 1673
  • Teologia positiva-polemica, in qua controversiae Lutheranum cum Pontificiis, Calvinianis, Remonstrantibus …, 1666, 1711
  • Polymathia teologica vel adparatus ex philolocis …, 1669
  • Scrutinum religionum tum falsarum tum unice verae …, 1670, 1672, 1681

Literatur

  • Andreas Gößner: Personelle Struktur und Nachwuchsrekrutierung an der Theologischen Fakultät Leipzig im 17. Jahrhundert. In: Andreas Gößner (Hrsg.): Die Theologische Fakultät der Universität Leipzig. Personen, Profile und Perspektiven aus sechs Jahrhunderten Fakultätsgeschichte. Leipzig 2005. ISBN 3-374-02255-3, S. 73–162
  • Gotthard Lechler: Kromayer, Hieronymus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 180 f.
  • Günther Wartenberg: Kromayer, Hieronymus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S. 74 (Digitalisat).
  • Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften für genealogische und kulturhistorische Zwecke. Band 4, R 3946
  • Kromayer, Hieronymus. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 15, Leipzig 1737, Spalte 1959–1962.
  • Theodor Mahlmann: Kromayer, Hieronymus. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 4, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-038-7, Sp. 679–680.
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