Hermann-Hinrich Reemtsma
Quick Facts
Biography
Hermann-Hinrich Reemtsma (* 1935) ist ein deutscher Unternehmer und Mäzen.
Leben
Hermann-Hinrich Reemtsma war Landwirt und Präside des Reemtsma-Familienrates. 1996 saß er als letztes Reemtsma-Familienmitglied im Aufsichtsrat des Reemtsma-Konzernes, aus dem er 2002 ausschied. Er lebt in Hamburg und Berlin.
Er verfügte 2005 über ein Vermögen von rund 800 Mio. Euro und gehörte damit zu den 36 reichsten Hamburgern. 2011 gehörte er mit einem Vermögen von 500 Mio. Euro zu den 500 reichsten Deutschen.
Politisch steht er der CDU nahe.
Hermann-Hinrich Reemtsma gilt als bescheiden und öffentlichkeitsscheu.
Wirken
Im Gedenken an seinen Vater Hermann Fürchtegott Reemtsma gründete Hermann-Hinrich Reemtsma 1988 die Förderstiftung Hermann Reemtsma Stiftung, die Projekte von Institutionen und Initiativen auf den Gebieten Wissenschaft, Kultur und Soziales in Norddeutschland unterstützt. Zum Beispiel stiftete sie für den Bau der Elbphilharmonie in Hamburg 2005 zehn Millionen Euro. Für das Belvedere auf dem Pfingstberg in Potsdam finanzierte sie die Restaurierung der Pegasus Gruppe. Die Reemtsma-Stiftung zählt zu den Mäzenen der Restaurierung und Erforschung des Jüdischen Friedhofs Altona, eines Kandidaten für das UNESCO-Weltkulturerbe.
Im Gegensatz zu anderen Erben des Reemtsma-Konzerns verweigerte er eine direkte Zahlung von Entschädigungen an ehemalige Zwangsarbeiter, die das Unternehmen im Zweiten Weltkrieg beschäftigt hatte, weil das heutige Unternehmen, die Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH, bereits Zahlungen an die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ geleistet habe.
Auszeichnungen
2004 erhielt Hermann-Hinrich Reemtsma die Salomon-Heine-Plakette, die für „vorbildliches Handeln zum Wohle Hamburgs“ verliehen wird.
2007 wurde er mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz in Form des Karl-Friedrich-Schinkel-Rings für „seinen Einsatz zum Erhalt bedeutender Kulturdenkmale vor allem in Norddeutschland“.
Im selben Jahr erhielt er als einer der ersten beiden Preisträger – der andere war Paul Spiegel – die Herbert-Weichmann-Medaille für seine finanzielle Unterstützung beim Aufbau des neuen Zentrums der Jüdischen Gemeinde Hamburg, welches sich im Gebäude der alten Talmud Tora Schule befindet. In der Laudatio sagte Andreas Wankum, der damalige Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Reemtsma spende im Sinne der Sache, und nicht im eigenen Interesse. Das mache ihn zu einem besonderen Mäzen.
Hermann-Hinrich Reemtsma ist Ehrenmitglied des Kuratoriums der Stiftung für die Hamburger Kunstsammlungen (SHK).
Wegen seines Engagements für die Restaurierung der Stellwagen-Orgel in der St.-Marien-Kirche (Stralsund) in Stralsund beschloss die Stralsunder Bürgerschaft am 23. August 2012, Hermann-Hinrich Reemtsma die Ehrenbürgerschaft der Stadt zu verleihen.
2016 wurde Hermann-Hinrich Reemtsma für sein "vielseitiges Engagement, das der Kunst und Kultur sowie dem Gemeinwohl gleichermaßen verpflichtet ist" mit der Maecenas-Ehrung des Arbeitskreises selbständiger Kultur-Institute ausgezeichnet.