Hengameh Yaghoobifarah
Quick Facts
Biography
Hengameh Yaghoobifarah (* 1991 in Kiel) ist deutsch-iranischer Nationalität, journalistisch tätig, schreibt Essays und Kolumnen und tritt gelegentlich als DJ auf. Yaghoobifarah beschreibt sich als nichtbinär, versteht sich als weder männlich noch weiblich.
Leben
Hengameh Yaghoobifarah wuchs in Norddeutschland auf, erst in Kiel und dann in Buchholz in der Nordheide. Nach dem Abitur am Buchholzer Albert-Einstein-Gymnasium studierte Yaghoobifarah ab 2011 Medienkulturwissenschaft und Skandinavistik an der Universität Freiburg und schloss das Studium 2014 mit einer Bachelorarbeit über die Farbe Pink im feministischen Diskurs ab.
2014 übersiedelte Yaghoobifarah nach Berlin und begann als Redakteurin für das Missy Magazine zu arbeiten. Außerdem schreibt Yaghoobifarah frei für deutschsprachige Medien wie SPEX, an.schläge – hier insbesondere von 2014 bis 2017 die rotierende Kolumne neuland – sowie für die taz, wo Yaghoobifarah seit 2016 auch die Kolumne Habibitus veröffentlicht.
Yaghoobifarah beschäftigt sich in Texten, Vorträgen und Workshops mit den Themen Popkultur, Queerfeminismus, Körperpolitik, Antirassismus und Mode.
2014 gründete Yaghoobifarah mit Queer Vanity einen Blog, der sich aus queerer und antirassistischer Perspektive mit Mode undKörperpolitik auseinandersetzt.
Seit 2014 tritt Yaghoobifarah unter dem Alias kos_mic q'andi als DJ auf. Im Juni 2019 änderte sich der Alias in DJ Hengameh.
Yaghoobifarah veröffentliche 2016im Missy Magazine den polemischen Artikel Fusion Revisited: Karneval der Kulturlosen, der dem weißen Publikum des Fusion Festivals und dessen Veranstaltern kulturelle Aneignung und Rassismus vorwarf, unter anderem wegen zu mild gewürzter „exotischer“ Imbissangebote und des Tragens von Dreadlocks. Der Text löste Diskussionen über vermeintlichen oder tatsächlichen Rassismus in der deutschen Linken sowie essenzialisierende Argumentationsmuster vorgeblich antirassistischer Kritik aus. Erweitert wurde dieser Artikel zu dem 2018 in Broschürenform veröffentlichten Essay Ich war auf der Fusion, und alles was ich bekam, war ein blutiges Herz.
Yaghoobifarah gehörte 2019 zu den Herausgeberinnen des Sachbuchs Eure Heimat ist unser Albtraum, einem Manifest gegen einen als antisemitisch und rassistisch verstandenen deutschen Heimatbegriff, unter anderem mit Texten von Sasha Marianna Salzmann, Sharon Dodua Otoo, Max Czollek, Mithu Sanyal, Margarete Stokowski, Olga Grjasnowa, Reyhan Şahin und Fatma Aydemir.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 2018: Nominierung beim„listen to berlin Award“ in der Kategorie „Preis für Musikjournalist*innen“
Veröffentlichungen
- Looks Like Lookism, in: Lea Schmid, Darla Diamond, Petra Pflaster (Hrsg.) Lookismus. Normierte Körper – Diskriminierende Mechanismen – (Self-)Empowerment. Unrast, Münster 2017, ISBN 978-3-89771-139-6
- Ich war auf der Fusion, und alles, was ich bekam, war ein blutiges Herz. Essay. SuKuLTuR, Berlin 2018, ISBN 978-3-95566-082-6
- mit Fatma Aydemir (Hrsg.): Eure Heimat ist unser Albtraum. Ullstein, Berlin 2019, ISBN 978-3-96101-036-3