peoplepill id: helmut-maurer-1
HM
Germany
1 views today
3 views this week
Helmut Maurer
German medievalist and archivist

Helmut Maurer

The basics

Quick Facts

Intro
German medievalist and archivist
Places
Gender
Male
Place of birth
Donaueschingen, Germany
Place of death
Konstanz, Germany
Age
82 years
The details (from wikipedia)

Biography

Helmut Maurer (* 3. Mai 1936 in Donaueschingen; † 29. Dezember 2018 in Konstanz) war ein deutscher Historiker und Archivar. Er leitete von 1966 bis zu seiner Pensionierung 2001 das Konstanzer Stadtarchiv. Seine Forschungen machten ihn zu einem Spezialisten der südwestdeutsch-schweizerischen Landesgeschichte des Mittelalters.

Leben und Wirken

Der Sohn eines Regierungsbauinspektors und Bauingenieurs besuchte die Volksschule und die ersten vier Klassen des Gymnasiums in Donaueschingen. Er wechselte im November des Jahres 1950 an das Goethe-Gymnasium in Emmendingen. Dort legte er 1956 das Abitur ab und erhielt den Scheffel-Preis „für besondere Leistungen in Deutscher Sprache“. Er studierte von 1956 bis 1963 Geschichte, Ur- und Frühgeschichte, Germanistik, Geographie und Politik an der Universität Freiburg i. Br. In den Semesterferien seiner ersten Studienjahre 1956, 1957 und 1958 war er durch das Staatliche Amt für Archivpflege mit der erstmaligen Ordnung und Inventarisierung des Freiherrlich von Reischachschen Archivs zu Schlatt unter Krähen und der Freiherrlich von Hornsteinschen Archive zu Bietingen und Binningen (Hegau) betraut. In Freiburg wurde er auch 1962 bei Gerd Tellenbach über die Herren von Krenkingen und das Land zwischen Schwarzwald und Randen im frühen und hohen Mittelalter promoviert. Von 1963 bis 1964 war Maurer Stipendiat am Deutschen Historischen Institut in Rom mit einem Forschungsauftrag im Vatikanischen Archiv. 1964 trat er in den baden-württembergischen Archivdienst ein. Im Jahr 1965 bestand er das Assessorexamen an der Archivschule Marburg und wurde 1966 als Nachfolger von Otto Feger Leiter des Stadtarchivs Konstanz. Im Jahr 1978 wurde er Archivdirektor. Maurer wurde 1981 zum Honorarprofessor für Mittelalterliche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung der Landesgeschichte an der Universität Konstanz ernannt. Als akademischer Lehrer betreute er elf Dissertationen. Zu seinen akademischen Schülern zählten unter anderem Harald Derschka und Fredy Meyer.

Maurer wurde 1967 in den Vorstand gewählt und war von 1972 bis 1979 Präsident des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. Als Präsident sorgte er für eine dauerhafte Zusammenarbeit zwischen Verein und neu gegründeter Universität. Unter Maurers Präsidentschaft stieg die Zahl der Mitglieder auf über 1000 an. Er hatte die Mitgliederwerbung durch Vortragsveranstaltung in den größeren Städten des Bodenseeraumes gezielt gefördert. Maurer übernahm die Herausgeberschaft des Bandes, der 1974 anlässlich der 1250-Jahr-Feier der Gründung der Abtei Reichenau veröffentlicht wurde. Der Verein widmete ihm eine Festschrift und ernannte ihn 1999 zum Ehrenpräsidenten. Maurer war Mitglied im Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte (seit 1968), wurde 1972 korrespondierendes und 1975 ordentliches Mitglied der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Er gehörte auch dem Alemannischen Institut, dem südwestdeutschen Arbeitskreis für Stadtgeschichtsforschung und dem Kuratorium für vergleichende Städtegeschichte an. Im Jahr 1994 wurde ihm der Preis der St. Gallischen Kulturstiftung verliehen. Anlässlich seines 80. Geburtstags fand ein eintägiges Kolloquium in Konstanz am 27. Mai 2016 mit dem Thema Konstanz und der Südwesten des Reiches im hohen und späten Mittelalter statt.

Maurers Forschungsschwerpunkte waren die mittelalterliche Verfassungs-, Sozial-, Kirchen-, und Stadtgeschichte insbesondere von Südwestdeutschland und der Schweiz und die Geschichte der Stadt Konstanz. Das 2017 in der Festschrift zum 80. Geburtstag veröffentlichte Schriftenverzeichnis zählt 14 Monographien und 245 Aufsätze und kleinere Beiträge auf. Mit seiner Darstellung über den Herzog von Schwaben in ottonischer, salischer und staufischer Zeit legte er ein Standardwerk vor. Dabei entschied er sich für einen landesgeschichtlichen Zugriff über die „Vororte“ wie Zürich, Breisach, Ulm und Straßburg, Rottweil und dem Hohentwiel, an denen „sich die Herrschaft des Herzogs [...] manifestiert und konzentriert hat“. Nach Maurer war die Ausübung der Herzogsgewalt im Schwaben des 10. und beginnenden 11. Jahrhunderts erst möglich, „als sie an eine Örtlichkeit anzuknüpfen versuchte, die bislang ein Mittelpunkt königlichen Regierens gewesen war“. Im Herbst 1983 führte er eine Tagung des Konstanzer Arbeitskreises auf der Insel Reichenau zum Thema „Kommunale Bündnisse Oberitaliens und Oberdeutschlands“ durch. Die Beiträge der Tagung wurden von Maurer 1987 herausgegeben. Mit Raymund Kottje initiierte er 1986 eine Herbsttagung des Konstanzer Arbeitskreises zum Thema „Monastische Reformen im 9. und 10. Jahrhundert“. Im Herbst 1997 leitete er gemeinsam mit Thomas Zotz und Hansmartin Schwarzmaier eine Tagung des Konstanzer Arbeitskreises zum Thema „Schwaben und Italien im Hochmittelalter (10. – 13. Jahrhundert)“. Für die Germania Sacra bearbeitete er 1981 das Stift St. Stephan in Konstanz und konzipierte 2003 den Band zu den Konstanzer Bischöfen vom 6. Jahrhundert bis 1206. Er verfasste zahlreiche Artikel zu Konstanz und seinen Bischöfen für das Historische Lexikon der Schweiz, das Lexikon des Mittelalters, das Lexikon für Theologie und Kirche und die Neue Deutsche Biographie. Auch für die Geschichte der Geschichtswissenschaft veröffentlichte er zu einer Reihe von Historikern wie Theodor Mayer, Hermann Heimpel oder Konrad Josef Heilig biographische Skizzen.

Schriften

Ein Schriftenverzeichnis erschien in: Harald Derschka, Jürgen Klöckler, Thomas Zotz (Hrsg.): Konstanz und der Südwesten des Reiches im hohen und späten Mittelalter. Festschrift für Helmut Maurer zum 80. Geburtstag (= Konstanzer Geschichts- und Rechtsquellen. Bd. 48). Thorbecke, Ostfildern 2017, ISBN 3-7995-6848-4, S. 209ff.

Monografien

  • Die Konstanzer Bischöfe vom Ende des 6. Jahrhunderts bis 1206. (= Germania Sacra. N. F. 42a). de Gruyter, Berlin 2003, ISBN 3-11-017664-5 (Digitalisat).
  • Geschichte der Stadt Konstanz. 6 Bände. Stadler, Konstanz 1989–1996.
  • Das Stift St. Stephan in Konstanz. (= Germania Sacra. N. F. 15). de Gruyter, Berlin 1981, ISBN 3-11-008386-8. (Digitalisat)
  • Der Herzog von Schwaben. Grundlagen, Wirkungen und Wesen seiner Herrschaft in ottonischer, salischer und staufischer Zeit. Thorbecke, Sigmaringen 1978, ISBN 3-7995-7007-1.
  • Das Land zwischen Schwarzwald und Randen im frühen und hohen Mittelalter. Königtum, Adel und Klöster als politisch wirksame Kräfte (= Forschungen zur oberrheinischen Landesgeschichte. Bd. 16). Alber, Freiburg i. Br. 1965.

Herausgeberschaften

  • mit Hansmartin Schwarzmaier, Thomas Zotz: Schwaben und Italien im Hochmittelalter(= Vorträge und Forschungen. Bd. 52). Thorbecke, Stuttgart 2001, ISBN 3-7995-6652-X (Digitalisat).
  • mit Raymund Kottje: Monastische Reformen im 9. und 10. Jahrhundert. Thorbecke, Sigmaringen 1989, ISBN 3-7995-6638-4.
  • mit Hans Patze: Festschrift für Berent Schwineköper. Zu seinem siebzigsten Geburtstag. Thorbecke, Sigmaringen 1982, ISBN 3-7995-7020-9.
  • Der heilige Konrad, Bischof von Konstanz. Studien aus Anlaß der tausendsten Wiederkehr seines Todesjahres. Herder, Freiburg 1975, ISBN 3-451-17449-9.

Literatur

  • Harald Derschka, Jürgen Klöckler, Thomas Zotz (Hrsg.): Konstanz und der Südwesten des Reiches im hohen und späten Mittelalter. Festschrift für Helmut Maurer zum 80. Geburtstag (=Konstanzer Geschichts- und Rechtsquellen. Bd. 48). Thorbecke, Ostfildern 2017, ISBN 3-7995-6848-4. darin:
    • Jürgen Klöckler: Das Konstanzer Stadtarchiv unter Leitung von Helmut Maurer (1966–2001) S. 189–195.
    • Thomas Zotz: Der Forscher Helmut Maurer. Versuch einer Würdigung S. 197–201
    • Birgit Kata: Helmut Maurer als akademischer Lehrer S. 203–208
  • Helmut Maurer. In: Jürgen Petersohn (Hrsg.): Der Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte. Die Mitglieder und ihr Werk. Eine bio-bibliographische Dokumentation (= Veröffentlichungen des Konstanzer Arbeitskreises für Mittelalterliche Geschichte aus Anlass seines fünfzigjährigen Bestehens 1951–2001. Bd. 2). Thorbecke, Stuttgart 2001, ISBN 3-7995-6906-5, S. 261–270 (Digitalisat).
  • Harald Derschka: Helmut Maurer (1936–2018). In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. 137, 2019, S. XXXIV–XXXVIII.
  • Thomas Zotz: Helmut Maurer (1936–2018). In: Blätter für deutsche Landesgeschichte. 154, 2018, S. 817–819 (online).
  • Thomas Zotz: Helmut Maurer (1936–2018). In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. 167, 2019, S. 421 ff.

Anmerkungen

  1. Jürgen Klöckler: Ein Vermittler von Stadtgeschichte. Der Alt-Stadtarchivar und Historiker Helmut Maurer ist im Alter von 82 Jahren gestorben. In: Südkurier (Konstanz), Nr. 9, 11. Jan. 2019, S. 17.
  2. Harald Derschka: Helmut Maurer (1936–2018). In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. 137, 2019, S. XXXIV–XXXVIII, hier: S. XXXVI.
  3. Eduard Hindelang (Hrsg.): Geselligkeit am See. Helmut Maurer gewidmet vom Vorstand des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. Friedrichshafen 1989.
  4. Vgl. dazu die Besprechungen von Joachim Dahlhaus in: Historische Zeitschrift 232 (1981), S. 139–143; Robert Scheyhing in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Germanistische Abteilung 97 (1980), S. 350–352; Wilfried Hartmann in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 36 (1980), S. 269 (online); Thomas Zotz in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 29 (1979), S. 363–368.
  5. Helmut Maurer: Der Herzog von Schwaben. Grundlagen, Wirkungen und Wesen seiner Herrschaft in ottonischer, salischer und staufischer Zeit. Sigmaringen 1978, S. 33–127.
  6. Helmut Maurer: Der Herzog von Schwaben. Grundlagen, Wirkungen und Wesen seiner Herrschaft in ottonischer, salischer und staufischer Zeit. Sigmaringen 1978, S. 33.
  7. Helmut Maurer: Der Herzog von Schwaben. Grundlagen, Wirkungen und Wesen seiner Herrschaft in ottonischer, salischer und staufischer Zeit. Sigmaringen 1978, S. 39.
  8. Vgl. dazu die Besprechungen von Roland Pauler in: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 69 (1989), S. 427 (online); Pierre Racine in: Francia 16 (1989), S. 335–336 (online).
  9. Helmut Maurer: Theodor Mayer (1883–1972). Sein Wirken vornehmlich während der Zeit des Nationalsozialismus. In: Karel Hruza (Hrsg.): Österreichische Historiker 1900–1945. Lebensläufe und Karrieren in Österreich, Deutschland und der Tschechoslowakei in wissenschaftsgeschichtlichen Portraits. Böhlau, Wien u. a. 2008, S. 493–530; Helmut Maurer: Hermann Heimpel und Theodor Mayer. Über zwei sich kreuzende Lebenswege. In: Johannes Mötsch (Hrsg.): Ein Eifler für Rheinland-Pfalz. Festschrift für Franz-Josef Heyen zum 75. Geburtstag am 2. Mai 2003. Band 2, Mainz 2003, S. 673–687.
  10. Helmut Maurer: Konrad Josef Heilig (1907-1945). Mediävist und politischer Publizist. In: Karel Hruza (Hrsg.): Österreichische Historiker 1900-1945. Lebensläufe und Karrieren in Österreich, Deutschland und der Tschechoslowakei in wissenschaftsgeschichtlichen Porträts. Bd. 2. Wien 2012, S. 615–647.
The contents of this page are sourced from Wikipedia article. The contents are available under the CC BY-SA 4.0 license.
Lists
Helmut Maurer is in following lists
comments so far.
Comments
From our partners
Sponsored
Credits
References and sources
Helmut Maurer
arrow-left arrow-right instagram whatsapp myspace quora soundcloud spotify tumblr vk website youtube pandora tunein iheart itunes