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Germany
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Heinz Faulstich
Deutscher Psychiater, Psychotherapeut und Psychiatriehistoriker

Heinz Faulstich

The basics

Quick Facts

Intro
Deutscher Psychiater, Psychotherapeut und Psychiatriehistoriker
Places
Gender
Male
Place of birth
Aschaffenburg, Lower Franconia, Bavaria, Germany
Age
86 years
Education
University of Tübingen
Awards
Cross of the Order of Merit of the Federal Republic of Germany
 
The details (from wikipedia)

Biography

Heinz Reinhold Faulstich (* 25. Oktober 1927 in Aschaffenburg; † 10. Juni 2014 in Konstanz) war ein deutscher Psychiater und Psychotherapeut. Er forschte über Psychiatriegeschichte, insbesondere über das Hungersterben in der Psychiatrie.

Leben und Wirken

Heinz Faulstich wurde am 25. Oktober 1927 in Aschaffenburg geboren. Er war der Sohn des Bäckermeisters Leo Faulstich und seiner Ehefrau Katharina, geb. Naumann. Als Gymnasiast wurde er für zwei Jahre als Luftwaffenhelfer, Arbeitsmann und Soldat eingezogen. Er wurde verwundet und geriet in Gefangenschaft. Anschließend absolvierte er einen halbjährigen Kriegsteilnehmer-Kurs an der Oberrealschule in Aschaffenburg und bestand dort 1946 das Abitur. Im Frühjahr 1947 begann er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule zu Bamberg das Studium der Medizin, wechselte zunächst nach Erlangen, dann nach Tübingen, wo er 1952 das Staatsexamen ablegte und sich 1953 mit einer psychologischen Schrift zum Komponisten Mikalojus Konstantinas Čiurlionis promovierte. Er ließ sich in den USA, der Schweiz und Deutschland zum Facharzt ausbilden, arbeitete an verschiedenen Kliniken, u. a. Ende der 1950er Jahre unter Ernst Kretschmer an der Universitäts-Nervenklinik Tübingen, und absolvierte eine Lehranalyse. 1969 kam er ans Psychiatrische Landeskrankenhaus Reichenau, als dessen stellvertretender Direktor er von 1973 bis 1990 wirkte.

Heinz Faulstich forschte zur Psychiatriegeschichte, insbesondere der NS-Zeit. Er unterstützte Patienten in Verfahren zu ihrer früheren Zwangssterilisierung und war an der Errichtung eines von einer Gruppe Mitarbeiter finanzierten Mahnmals für die Opfer der NS-Psychiatrie am Landeskrankenhaus Reichenau beteiligt.

Auszeichnungen

  • Februar 2001: Bundesverdienstkreuz v. a. für seine Aufarbeitung der Psychiatriegeschichte
  • 2004: Albert-Fraenkel-Plakette der Bezirksärztekammer Südbaden

Werke

  • Neben dem Morden noch ein geplantes Hungersterben? – Ein Aufruf zum (Nach-)Forschen. In: Spektrum der Psychiatrie und Nervenheilkunde, 19 (1990), H. 4, 158–162
  • Von der Irrenfürsorge zur „Euthanasie“. Geschichte der badischen Psychiatrie bis 1945. Lambertus, Freiburg 1993, ISBN 3-7841-0664-1.
  • Hungersterben in der Psychiatrie. Mit einer Topographie der NS-Psychiatrie. Lambertus, Freiburg 1998, ISBN 3-7841-0987-X (Inhaltsverzeichnis).
  • Abseits von T4-Aktion und Reichsausschussprogramm. Hungersterben in der Psychiatrie. In: Christoph Kopke (Hrsg.): Medizin und Verbrechen. Festschrift zum 60. Geburtstag von Walter Wuttke. Klemm und Oelschläger, Ulm 2001, ISBN 3-932577-32-9, S. 84–96.
  • Zwischen Staatsanstalt und Lokalversorgung. Zur Unterbringung der Konstanzer Geisteskranken im 19. Jahrhundert (= Kleine Schriftenreihe des Stadtarchivs Konstanz. Band 5). UVK, Konstanz 2007, ISBN 978-3-89669-620-5.
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