Hans von Mangoldt
Quick Facts
Biography
Hans Karl Emil von Mangoldt (* 9. Juni 1824 in Dresden, Königreich Sachsen; † 19. April 1868 in Wiesbaden, Hessen-Nassau) war ein deutscher Staats- und Wirtschaftswissenschaftler.
Familie
Hans von Mangoldt entstammte dem alten osterländischen Adelsgeschlecht der von Mangoldt aus Posern bei Weißenfels (Sachsen-Anhalt). Er war der Sohn des königlich sächsischen Appellationsgerichtspräsidenten Karl von Mangoldt (1795–1870) und dessen erster Ehefrau Emilie von Reiboldt (1798–1835).
Mangoldt heiratete am 11. Juni 1853 in Dresden Louise von Lengerke (1834–1920), die Tochter des Kaufmanns Friedrich von Lengerke und der Louise Kalisky.
Seine Söhne waren der Mathematiker Hans von Mangoldt (1854–1925), königlich preußischer Geheimer Regierungsrat und Professor an der Technischen Hochschule Danzig und Karl von Mangoldt (1868–1945), Wohnungsreformer, Sekretär des „Instituts für Gemeinwohl“, Gründer, Vorsitzender und Geschäftsführer des „Vereins Reichswohnungsgesetz“ (ab 1904 „Deutscher Verein für Wohnungsreform“).
Leben
Mangoldt studierte ab 1842 Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten Leipzig, Genf und Tübingen. Er promovierte 1847 bei Johannes Fallati mit der Arbeit: „Die Aufgabe, Stellung und Einrichtung der Sparkassen“. Mangoldt ging nach der Märzrevolution von 1848 nach Sachsen zurück und wurde Herausgeber des Dresdener Journals.
Nach dem Staatsstreich kündigte er und führt seine Forschung in der Politischen Ökonomie fort. Von 1852 bis 1854 nahm er wieder eine Arbeit als Herausgeber auf, danach ging er nach Göttingen und Freiburg im Breisgau, wo er 1862 seine erste und einzige wissenschaftliche Anstellung bekam.
Sein erstes wichtiges Werk war Die Lehre vom Unternehmergewinn (1855).
Er wird allgemein als klassischer Ökonom bezeichnet, es scheint aber, dass er die neoklassische Idee Joseph Schumpeters Unternehmertheorie vorweggenommen hat, sowie Alfred Marshalls Preisanalyse und die graphische Repräsentation von Angebot und Nachfrage. Mangoldt führte auch die mathematischen Formulierung in die ökonomische Theorie ein, was von seinen Zeitgenossen nicht sehr beachtet wurde.
Schriften
- Die Lehre vom Unternehmergewinn. Ein Beitrag zur Volkswirthschaftslerhehre. Teubner, Leipzig 1855, (Digitalisat und Volltext im Deutschen Textarchiv, Digitalisat). Neuauflage: Kessinger, 2010, ISBN 978-1-16853587-0.
- Grundriss der Volkswirthschaftslehre. Ein Leitfaden für Vorlesungen an Hochschulen und für das Privatstudium. Faksimile der 1863 in Stuttgart erschienenen Erstausgabe. Komm. von Peter D. Groenewegen, Karl Heinrich Kaufhold und Jochen Schumann. Wirtschaft und Finanzen, 1995, ISBN 978-3-87881-096-4.
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A Band XXIV, Seite 240, Band 111 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1996, ISSN 0435-2408
- Emanuel Leser: Mangoldt, Hans von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 190–193.
- Klaus Hinrich Hennings: Mangoldt, Hans von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 16, Duncker & Humblot, Berlin 1990, ISBN 3-428-00197-4, S. 30 f. (Digitalisat).