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Germany
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Hans Sauer
German inventor

Hans Sauer

The basics

Quick Facts

Intro
German inventor
Places
Work field
Gender
Male
Age
72 years
Awards
Officer's Cross of the Order of Merit of the Federal Republic of Germany
(1988)
Officer's Cross of the Order of Merit of the Federal Republic of Germany
 
Rudolf-Diesel-Medaille
 
Ritter-von-Gerstner Medal
(1990)
The details (from wikipedia)

Biography

Hans Sauer (* 4. Juni 1923 in Mladetzko am Fluss Hvozdnice im damaligen Mähren; † 13. Mai 1996 in Deisenhofen bei München) war ein deutscher Erfinder.

Biografie

Hans Sauer wurde als Sohn eines Landwirts im deutschsprachigen Sudetenland geboren und machte nach Ende der Schulzeit zunächst eine Ausbildung zum Landwirt. 1940 meldete er sich freiwillig zur Luftwaffe. Bei Kriegsende geriet Hans Sauer in amerikanische Kriegsgefangenschaft und arbeitete dort als technischer Zeichner.

Hans Sauer war verheiratet mit Eva Sauer (1938–2008) und hatte mehrere Kinder.

1950 nahm er das Studium am Oskar-von-Miller Polytechnikum in München auf und schloss als 27-Jähriger in der dortigen Abteilung Feinmechanik/Optik ab. Hans Sauer ging zu Siemens, wo er als Entwicklungsingenieur für elektromechanische Schaltelemente (Relais) tätig war. 1954 wanderte er in die USA aus, wo er bis 1956 bei den Unternehmen Autelco und Comar weiter an der Relaisentwicklung arbeitete.

Er kehrte bald wieder nach Deutschland zurück und wurde Ingenieur bei der Schaltbau GmbH in München. 1962, nach zwölf Jahren Entwicklungsarbeit in großen Unternehmen und enttäuscht darüber, dass viele seiner Relais-Entwicklungen, deren Bedeutung von den Vorgesetzten „entweder nicht erkannt“ wurden oder die „Innovationshemmnisse scheuten“, machte sich Hans Sauer selbstständig und gründete die SDS (Sicher-Durch-System)-Elektro GmbH.

Seit etwa 1952 hatte Hans Sauer erkannt, dass die eigentlich „alte“ Relaistechnologie grundsätzlich erneuert werden konnte. Er arbeitete seitdem an neuen Relaiskonzeptionen, die über weltweit 309 Patenten Sauers zu einer modernen Hochleistungs-Relais-Technologie führten.

Auf der Suche nach Lizenznehmern und Kapitalgebern für seine Innovationen stieß Hans Sauer bei den großen Unternehmen für elektronische Bauelemente wie Siemens und ITT auf Desinteresse und Ablehnung. 1963 fand er jedoch in den japanischen Matsushita Electric Works Ltd. einen Kooperationspartner. Dies führte bald zur Umgründung in die SDS Relais AG mit modernen Produktions- und Vertriebsstätten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien, England und Schweden sowie schließlich auch in den USA. Allein in Europa erwirtschaftete die SDS-Relais AG im Jahr 1985 einen Umsatz von umgerechnet fast 80 Millionen Euro.

Hans Sauers Miniaturrelais wurden als zentrale Bauelemente in allen elektrischen Geräten und Anlagen die Mikrochips der 1970er und 1980er Jahre. Sie bedeuteten im Vergleich zur damaligen Relaistechnik eine 100fach höhere Zuverlässigkeit, sie waren 1000fach effizienter, hatten einen 10.000fach erweiterten Schaltleistungsbereich, reduzierten den Energieverbrauch auf ein Tausendstel und waren für die verschiedensten Anwendungsbereiche programmierbar bei gleichzeitig deutlich niedrigeren Herstellungskosten.

Hans Sauers Relaisentwicklungen schlugen die entscheidende technologische Brücke von den elektromechanischen zu den elektronischen und auf der Basis integrierter Halbleiterschaltungen funktionierenden Bauelementen. 1989 verkaufte Hans Sauer sein Unternehmen ganz an den Matsushita-Konzern (heutige Panasonic Electric Works Europe AG in Holzkirchen) und gründete die „Hans-Sauer-Stiftung für evolutionsorientiertes Erkennen und Handeln“, in deren Kuratorium mit Dr. Ursula Sauer eine Tochter vertreten ist und die im 2-Jahres-Turnus den Hans-Sauer-Preis vergibt. Zusammen mit den Erfinderunternehmern Ludwig Bölkow und Artur Fischer widmete sich Hans Sauer intensiv der Suche nach Antworten auf die Frage nach den tieferen Gründen der Erfindertätigkeit und des Zusammenlebens von Mensch und Natur.

Stiftung

Mit seiner Stiftung schuf Hans Sauer eine Institution, deren Schwerpunkt die Förderung von Kreativität und Innovationen ist, die aber eng an den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und der menschlichen Gesellschaft gebunden sein müssen.

Philosophie

Schon früh hatte sich Hans Sauer bereits mit Kosmobiologie und evolutionstheoretischen Gedanken beschäftigt, die nun in eigene philosophische Überlegungen mit zwei zentralen Annahmen mündeten. Zum einen die Erkenntnis, dass der Mensch in einer Welt vernetzter Systeme lebt, deren Verständnis mit Hilfe „kybernetischer Kreativität“ die Voraussetzung für rationelle Entscheidungen sowie Erfindungs-, Forschungs- und Innovationstätigkeit ist. Zum anderen die Prämisse, dass „das entscheidende Kriterium des Denkens die Wahrhaftigkeit ist. Die Ethik, die einem Gedanken im Augenblick seines Entstehens zugrunde liegt, prägt die Qualität und Wirkung des Erdachten“.

Werke

Monographien

  • Relais-Lexikon. Hüthig, Heidelberg 1985.
  • Moderne Relaistechnik. Moderne Industrie, Landsberg/Lech 1988.

Beiträge

  • Kooperation mit der Evolution. In: Monika Sachtleben (Hrsg.): Kooperation mit der Evolution. Diederichs, München 1999, S. 15–37.
  • Kybernetische Kreativität. Die Kooperation mit der Evolution. In: Wilhelm Ebert (Hrsg.): Evolution, Kreativität und Bildung. Alois Erdl Verlag, Trostberg 1995, S. 51–68.
  • Mit E. Zerbst: Kybernetik und Bionik. Erfindungsmethoden mit Zukunft. In: Deutsche Aktionsgemeinschaft Bildung-Erfindung-Innovation (Hrsg.): DABEI-Handbuch für Erfinder und Unternehmer. VDI, Düsseldorf 1987, S. 55–75.

Auszeichnungen

  • 1968: Münchner Elektroniker-Preis
  • 1983: Rudolf-Diesel-Medaille in Gold
  • 1983: Urkunde „Pionierpatent“ des Deutschen Patentamtes
  • 1983: Ehrenurkunde für Verdienste um den Aufbau der deutschen Wirtschaft
  • 1984: Aufnahme in die Erfindergalerie des deutschen Patentamtes
  • 1987: Ständiger Ehrengast der ETH Zürich
  • 1988: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
  • 1990: Ritter-von-Gerstner-Medaille
  • 1993: Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Dresden

Literatur

  • Ulrike Sauer: Sauer, Hans. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 454 f. (Digitalisat).
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