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Germany
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Hans Moral
German university teacher

Hans Moral

The basics

Quick Facts

Intro
German university teacher
Places
Work field
Gender
Male
Place of birth
Berlin, Margraviate of Brandenburg
Place of death
Rostock, Germany
Age
47 years
The details (from wikipedia)

Biography

Hans Moral (* 8. September 1885 in Berlin; † 6. August 1933 in Rostock) war ein deutscher Zahnmediziner und Wegbereiter der Lokalanästhesie in der Zahnheilkunde.

Leben

Der Sohn der Berliner Kaufleute Martin und Lina Moral legte nach einem Studium der Zahnmedizin in München und Berlin 1908 das Staatsexamen ab. Er schloss ein Medizinstudium an der Universität Greifswald an und promovierte 1912 zum Dr. med. und Dr. phil. Nach einer Assistentenzeit an der Universität Marburg setzte er seine Tätigkeit 1913 als Assistenzarzt an der Universität Rostock fort, reichte bereits ein Jahr später seine Habilitationsschrift ein und wurde 1914 als Privatdozent Direktor des Zahnärztlichen Instituts. Den Professorentitel erhielt er 1917, 1920 eine außerordentliche und 1923 eine ordentliche Professur, trotz eines angeschlagenen Gesundheitszustands auf Grund eines Herzleidens und depressiven Episoden. Er wurde der Direktor der Universitäts- und Poliklinik für Mund- und Zahnkrankheiten, die unter seiner Leitung zu einer der renommiertesten Einrichtungen der Zahnmedizin in Deutschland aufstieg. 1929 wurde er zum Dekan der Rostocker medizinischen Fakultät gewählt. Hans Moral hielt in ganz Europa Gastvorträge. Er gilt gemeinsam mit Guido Fischer als Wegbereiter der Lokalanästhesie in der Zahnheilkunde. Sie beschäftigten sich neben der klinischen Anwendung mit den anatomischen und physiologischen Grundlagen dieses neuen Verfahrens. Bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts wurden die diesbezüglichen Verdienste ausschließlich Guido Fischer zugesprochen. So fand Hans Moral durch Walter Hoffmann-Axthelm (1908–2001) weder eine Erwähnung in seinem Standardwerk Die Geschichte der Zahnheilkunde (1973) noch im weit verbreiteten Lexikon der Zahnmedizin (1974) noch in Wolfgang Strübigs Geschichte der Zahnheilkunde (1989). Wie viele jüdische Opfer des Nationalsozialismus wurden Hans Moral und seine Verdienste in Deutschland ignoriert.

Durch das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums 1933 wurde Moral im April 1933 als Jude beurlaubt und zur Entlassung vorgesehen. Er wurde an die Universität Belgrad berufen, nahm sich in der Nacht vor der Abreise jedoch das Leben. Moral war unverheiratet.

Schriften (Auszug)

Moral veröffentlichte rund 90 Arbeiten.

  • Einführung in die Klinik der Zahn- und Mundkrankheiten
  • Atlas der Mundkrankheiten mit Einschluss der Erkrankungen der äußeren Mundumgebung

Ehrungen und Erinnerung

  • Für seine Leistungen wurde Moral 1924 mit der Ehrendoktorwürde der Universität Rostock ausgezeichnet.
  • 1991 wurde Hans Moral mit der Anbringung einer Ehrentafel im Foyer des Hauptgebäudes der Universität geehrt.
  • 1999Ehrenkolloquium durch die Medizinische Fakultät der Universität Rostock aus Anlass des 75. Jahrestages der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Moral
  • Seit dem 22. Oktober 2003 tragen die Klinik und Polikliniken für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde den Namen Hans-Moral-Klinik.
  • Im Rostocker Ortsteil Brinckmansdorf wurde eine Straße nach Hans Moral benannt.

Literatur

  • Heinrich von Schwanewede: Hans Moral. Arzt, Wissenschaftler, akademischer Lehrer von internationalem Rang. Hentrich & Hentrich Verlag. Berlin 2018, ISBN 978-3-95565-252-4
  • Christoph Benz: Moral, Hans. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, ISBN 3-428-00199-0, S. 79 f. (Digitalisat).
  • 100 jüdische Persönlichkeiten aus Mecklenburg-Vorpommern. Hrsg. v. Max-Samuel-Haus, Rostock 2003, S. 130.
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