Hans Erich Schrade
Quick Facts
Biography
Hans Erich Schrade (* 2. April 1907; † 1945 oder später) war ein deutscher, nationalsozialistischer Kulturfunktionär.
Leben
Schon als Jugendlicher wurde Schrade 1923 noch vor dem Hitlerputsch Mitglied der SA und blieb es bis zum Verbot der Organisation. Im Jahre 1929 begann Schrade an der Eberhard Karls Universität Tübingen ein Studium der Philosophie, Pädagogik und Geografie. In Tübingen war er der Ortsgruppenleiter in Alfred Rosenbergs Kampfbund für deutsche Kultur. Schrade trat 1930 erneut der SA bei und wurde auch Mitglied der NSDAP. Innerhalb der Deutschen Studentenschaft hatte er den Posten eines Stabsleiters inne. In seiner Heimat Württemberg führte er einen eigenen SA-Sturm und war als Gauredner tätig. Für den Nationalsozialistischen Deutscher Studentenbund gab er zeitweilig die Zeitschrift „Der Aktivist“ heraus. 1933 schloss er sein Studium mit der Promotion ab. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Schrade zum Vorsitzenden einer Kammer in der Filmprüfstelle berufen und 1936 zum Regierungsrat ernannt. Schrade arbeitete in der Reichsstudentenführung von Gustav Adolf Scheel. Er schrieb für den „Presse-Dienst der Reichsfilmkammer“. Im Jahre 1942 wurde Schrade in den Präsidialrat der Reichstheaterkammer berufen. Zudem wurde er ihr Geschäftsführer und behielt dieses Amt bis Kriegsende inne.
Auszeichnungen
- Bronzene Dienstauszeichnung der NSDAP 10 Jahre
- Silberne Dienstauszeichnung der NSDAP 15 Jahre
Literatur
- Uwe Dietrich Adam, Wilfried Setzler: Hochschule und Nationalsozialismus. Die Universität Tübingen im Dritten Reich. Mohr Siebeck Verlag, Tübingen 1984.
- Bärbel Schrader: „Jederzeit widerruflich“. Die Reichskulturkammer und die Sondergenehmigungen in Theater und Film des NS-Staates. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-70-3.
- Rolf-Ulrich Kunze: Die Studienstiftung des deutschen Volkes seit 1925. Zur Geschichte der Hochbegabten-Förderung in Deutschland. Walter de Gruyter, 2001, ISBN 978-3-05-004827-7.
- George Leaman, Robert Wolfe: The Holdings of the Berlin Document Center. A Guide to the Collections. The Berlin Document Center, Berlin 1994.