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Hans-Christoph Rauh
filosoof

Hans-Christoph Rauh

The basics

Quick Facts

Intro
filosoof
Work field
Gender
Male
Place of birth
Brandenburg an der Havel
Age
85 years
The details (from wikipedia)

Biography

Hans-Christoph Rauh (* 10. Juli 1939 in Brandenburg/Havel) ist ein deutscher Philosoph. Er lehrte an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie an der Universität Greifswald. Seine Lehrgegenstände betrafen die Erkenntnistheorie, Ontologie sowie Geschichte der Philosophie. Seit Ende der 1980er Jahre forscht und publiziert er zur historisch-kritischen Aufarbeitung der DDR-Philosophie.

Leben und Wirken

Rauh ist Sohn eines evangelischen Pfarrers, der in der NS-Zeit zur Bekennenden Kirche gehörte. Nach der Kriegsflucht 1945 über die Oder lebte die Familie zunächst im Kreis Neuruppin und ab 1954 in Berlin. 1959 absolvierte er das Abitur und studierte anschließend Philosophie (mit einer naturwissenschaftlichen Nebenfachausbildung) an der Humboldt-Universität zu Berlin.

1964–1968 arbeitete Rauh als wissenschaftlicher Assistent im Lehrbereich (Lehrstuhl) Logik und Erkenntnistheorie (Leiter Georg Klaus und Dieter Wittich); 1969 promovierte er „Zum Problem der ,verkehrten Widerspiegelung‘ bei Marx. Ein Beitrag zu Geschichte, Inhalt und Funktion des marxistischen Ideologiebegriffs“; anschließend erfolgte eine mehrjährige fachphilosophische Lehrtätigkeit zur Erkenntnistheorie, ihrer Geschichte und Systematik am Institut für Philosophie der Humboldt-Universität zu Berlin, ab 1968 umbenannt in Sektion Marxistisch-leninistische Philosophie.

1978 habilitierte er sich (Promotion B) zum Thema "Erkenntnistheorie als Ideologiekritik" und es erfolgte die ministerielle Ernennung zum Hochschuldozenten. 1978–1982 kam er zum „Praxiseinsatz“der Deutschen Zeitschrift für Philosophie (DZfPh), der einzigen Philosophie-Zeitschrift in der DDR, die er als Chefredakteur leitete. Im Zusammenhang mit der "Affäre um Peter Ruben", einer angeblich revisionistischen und aus der Partei ausgeschlossenen Philosophengruppe an der Akademie der Wissenschaften der DDR, deren ArtikelRauh in der Deutschen Zeitschrift für Philosophie veröffentlichte, erfolgte die Absetzung Rauhs als Chefredakteur durch die ZK-Abteilung Wissenschaften. Zusätzlichen Anlass bildete die einmalige Zitierung des in der DDR „verbotenen“ alttestamentarischen Bibelwortes Schwerter zu Pflugscharen in einem Beitrag der Zeitschrift, was von westlichen Medien aufgegriffen wurde. Die Absetzung hatte jahrelange Lehr- und Publikationseinschränkungen zur Folge sowie 1986 eine Versetzung und Berufung als Professor für Dialektischen Materialismus (Erkenntnistheorie) ins Fernstudium Philosophie an die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Dort war er 1987–1990 Direktor des Instituts für Philosophie, des kleinsten Philosophie-Instituts der DDR.

Gegen die Abwicklung des Instituts Ende 1990 prozessierte er, auch im Interesse einiger Mitarbeiter, erfolgreich, wodurch es zu einer paritätischen (Ost/West) Erneuerung des Instituts für Philosophie kam. Nach eigener positiver fachlicher Evaluierung, politischer Überprüfung („Ehrenkommission“) und dem „Gauckbescheid“ erfolgte 1993 die universitäre Weiterbeschäftigung als HRG-Professor in der Anstellung eines wissenschaftlichen Mitarbeiters für die philosophische Lehrtätigkeit an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald bis zur regulären Berentung 2004. Danach erhielt er wieder Lehraufträge für Philosophie an der Humboldt Universität zu Berlin.Seit 1996 initiierte Rauh verschiedene (teilweise gemeinschaftliche) Projekte zur umfassenden historisch-kritischen Aufarbeitung der DDR-Philosophie 1945–95, wozu eine mehrbändige Publikationsreihe im Ch. Links Verlag Berlin erscheint.

Rauh lebt und arbeitet in Berlin-Pankow, ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Schriften

  • Einführung in die marxistisch-leninistische Erkenntnistheorie. Lehrbrief HU Berlin, Berlin 1976.
  • Ideologischer Klassenkampf und bürgerliche Gegenwartsphilosophie, hrsg. von Hans-Christoph Rauh / Horst Süßenbach, Dietz-Verlag, Berlin 1978.
  • Gefesselter Widerspruch. Die Affäre um Peter Ruben. Dietz-Verlag, Berlin 1991, ISBN 978-3-320-01735-4.
  • Anfänge der DDR-Philosophie. hrsg. v. Volker Gerhardt/Hans-Christoph Rauh, Ch. Links Verlag, Berlin 2001, ISBN 978-3-86153-225-5.
  • Günther Jacoby. Lehre,Werk und Wirkung. hrsg. v. Hans-Christoph Rauh/Hartwig Frank, Verlag Schmidt-Römhild, Lübeck 2003, ISBN 978-3-7950-7004-5.
  • Denkversuche. DDR-Philosophie in den 60er Jahren. hrsg. v. Hans-Christoph Rauh/Peter Ruben, Ch. Links Verlag, Berlin 2005, ISBN 978-3-86153-359-7.
  • Ausgänge. Zur DDR-Philosophie in den 70er und 80er Jahren. hrsg. v. Hans-Christoph Rauh/Hans-Martin Gerlach, Ch. Links Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86153-557-7
  • Philosophie aus einer abgeschlossenen Welt. Beiträge zur Geschichte der DDR-Philosophie und ihrer Institutionen. (Mit Beiträgen von Camilla Warnke und Peer Pasternack.), Ch. Links Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-86153-882-0.
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